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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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im Rücken, ihre langen Beine vor sich gegrätscht. Jetzt hör auf damit!, schalt Cam Alex im Stillen. Na gut, na gut, nörgelte Alex. Fast augenblicklich plumpste Bree zu Boden und ein schallendes Patsch! ertönte von der eisbedeckten Marmorplatte.
    Cam und Beth halfen ihr wieder auf die Beine, während Amanda und Sukari unter wildem Gekicher Kris hochhievten. »Nichts passiert, nur mein Stolz hat was abbekommen«, versicherte Brianna und klopfte den Schmutz von ihrem Rock. Sie warfeinen kurzen Blick auf Alex, betrachtete sie einen Moment lang misstrauisch, zuckte dann mit den Schultern und fügte hinzu: »Es kann jedoch gut sein, dass ich trotzdem noch jemanden verklage.«
     
    Zehn Minuten später waren sie alle im Gebäude, standen im Flur bei den Schließfächern der zehnten Klasse. Während Cam mit ihren Schulfreunden Neuigkeiten austauschte, versuchte Alex, mit dem Schloss fertig zu werden, das Cams Mutter Emily ihr gegeben hatte. Sie konnte sich nicht an die Zahlenkombination erinnern, mit der man es öffnen konnte, die ersten beiden Ziffern waren klar, aber bei der dritten war sie sich nicht sicher. Da verwirrte ein angenehmer Duft von Seife und Leder ihre Gedanken. Bevor sie noch feststellen konnte, woher der Geruch kam, bot eine heisere Stimme an: »Ich kann das für dich knacken, wenn du willst.«
    Alex blickte auf, direkt in die kühlen blauen Augen des Jungen mit der Lederjacke, den sie vom Fenster der Pizzeria aus gesehen hatte.
    »Nicht nötig. Ich kenne die Kombination.«
    Mit einem Mal stand Dylan neben ihnen. »Du bist neu hier, stimmt's?«, sagte er zu dem Lederjackenjungen. »Ich bin Dylan Barnes.«
    »Ja, wir sind im Juli hierher gezogen. Cade Richman«, stellte sich der Junge vor. Er blickte sie fragend an. »Dylan ist mein Bruder«, erklärte Alex. »Na ja, genauer gesagt ist er nicht mein Bruder, er ist der Bruder meiner Schwester. Ich bin Alex Fielding.« Cade starrte sie an, verwirrt, aber offensichtlich belustigt. Alex lachte. »Das ist eine lange Geschichte.« Er kratzte sich am Kopf, seine Haare ein Wirrwarr tintenschwarzer Locken. »Hört sich kompliziert an«, sagte er mit einem schiefen Lächeln. »Na dann, war nett euch kennen zu lernen.«
    »Ich bin auch neu hier«, rief Alex ihm nach. »Cool.« Er winkte. »Wir sehen uns bei der Einführung.« Sie blickte auf. Sechs Gesichter starrten ihr entgegen, mit offenen Mündern und weit aufgerissenen Augen. »Wer war das denn?« Beth hatte als Erste die Sprache wieder gefunden.
    »Er heißt Cade ...«, begann Dylan.
    Kristen schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab.
    »Cade Richman. Über den Typ kursieren schon die heißesten Gerüchte. Er ist irgendwo aus der Schule geflogen und dann wurde er hierher verbannt. Der macht nichts als Ärger.«
    »Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen und hoffe, dass ich ihn auch nie wieder sehen werde«, beharrte Brianna. »Kaffee, Schokolade, Jungs - es kommt immer auf die Marke an. Ich meine: zerfetzte Jeans, diese fiese Lederjacke und diese Bergsteigerstiefel? So was von nicht mein Typ!«
    »Mmm«, widersprach Sukari. »Groß, hübsch und stark - meiner schon!«
    »Nur dass es leider Alex ist, die ihn in ihren Bann geschlagen hat«, neckte Amanda.
    Alex sah dem rothaarigen Mädchen mit dem Feder-Ohrring in die Augen.
    »Am besten du ignorierst sie einfach«, schlug Sukari vor. »Manda hört schon immer das Gras wachsen. Sie ist total auf dem Duftkerzen-, Meditations-und Kräuter-Trip. Sie ist unsere Dorf hexe.«
    Amanda schnappte nach Luft, aber sie kam nicht zu Wort. Beth war schneller. »Klar. Wenn Camryns Psycho-Power gerade mal Pause macht«, fügte sie hinzu und grinste ihre Freundin an. Psycho-Power nannte das Six Pack die unheimlichen Schwingungen, Eingebungen und Vorahnungen, für die Cam bekannt war.
    Aber Cam ging nicht darauf ein, so als würde sie das übliche Geplänkel ihrer Freundinnen nicht bemerken. »Hast du seine Stiefel gesehen, Als?«, murmelte sie. »Er hatte diese ... Stiefel an.«
    Alex blickte noch einmal den Gang hinunter. Cade lehnte an einer anderen Reihe von Schließfächern und sah wirklich hübsch und stark aus, wie Sukari es formuliert hatte. Und nein, es war ihr vorher nicht aufgefallen, aber er trug tatsächlich Stiefel, abgewetzte schwarze Motorradstiefel. Alex zwang sich zu lachen. »Na klar, wie Millionen anderer Typen auf dieser Welt«, sagte sie zu Cam. »Das bedeutet noch lange nicht, dass er ... du weißt schon, von Grund auf schlecht ist.«
    Alex hatte
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