Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche
Autoren: Bernd Scholze
Vom Netzwerk:
bringen, dass er leidlich sitzen konnte. Er nahm seine beschlagene Brille ab, um sie mit einem Papiertaschentuch zu säubern.
    »Könntest Dir auch mal ein größeres Auto zulegen«, sagte er, während er sich die Brille wieder aufsetzte.
    »Und du könntest Dir mal was anderes besorgen als diesen Mist hier«, erwiderte Markus und setzte ihm die Hamburgertüte auf den Schoß.
    »Is´ ja schon gut. Ich weiß wenigstens, dass ich mir ‚Mist‘ reinziehe. Du weißt ja noch nicht einmal, ob bei Dir das drin ist, was draufsteht ... Aber du hast mich doch sicher nicht treffen wollen, um mir einen Vortrag über gesunde Ernährung zu halten. Vergiss es ...».
    Der Mann öffnete die Tüte, griff hinein, holte sich einen Hamburger heraus, biss hinein und wischte sich den Ketchup mit dem Handrücken aus den Mundwinkeln.
    »Willst du auch mal ... ?«
    Markus hob abwehrend seine rechte Hand.
    »Frodo, du musst für mich an einem Rechner Software installieren. Bei der Gelegenheit solltest du noch ein Dokument mitnehmen ... ?«
    »Dafür holst du extra mich heran? Findest du das nicht übertrieben ?«
    »Es darf keine Spuren geben, Frodo. Niemand darf merken, dass du überhaupt da warst ...«
    »Worum geht es ?«
    »Das darf ich Dir nicht sagen. Nur so viel: Wir versuchen, wichtige Dokumente, die uns entwendet wurden, wiederzubekommen. Wir haben dafür eine Frau engagiert, die uns dabei hilft. Die Sache ist geheim. Ich will sichergehen, dass sie keine Informationen weitergibt .«
    »Und was für ein Schriftstück soll ich mitnehmen ?« , fragte Frodo.
    »Uns ist da in dem Vertrag mit ihr ein Malheur passiert ... Sie unterschreibt heute einen neuen. Es wäre peinlich, wenn der Fehler publik würde. Da du sowieso schon einmal da wärst, dachte ich, dass es Dir nicht schwerfallen würde, ... Es entsteht niemandem ein Schaden«.
    »Ich frag mich nur, wieso ich an Letzteres nicht so recht glaube ...«.
    »Weil du mich kennst, Frodo.«
    »Gerade deswegen ...«
    Mach Dir da keine Gedanken. Für mich ist die Installation der Software wichtiger als alles andere«, entgegnete Markus.
    »Und was ist das für ein Programm ?«
    »Einfach ein kleines Spionagetool. Es überwacht den E-Mail-Verkehr und sammelt Daten, mit wem die Frau korrespondiert«.
    »Das kannst du doch viel einfacher mit einer Mail aufbringen«.
    »Wir kennen uns nicht. Weshalb soll sie eine Mail von mir annehmen? Ich könnte es so hindrehen, dass die Software mit einer Mail von Lochner rausgeht. Aber das ist mir zu riskant. Ich muss wissen, dass die Software installiert ist und deshalb brauche ich Dich«.
    Frodo knüllte das Papier, mit dem er den Hamburger hielt, zusammen und warf es in die Tüte.
    »Wie viel Zeit habe ich ?«
    »Deutlich mehr als du benötigst ...«
    »Das heißt ... ?«
    »Frau Koswig, ist heute um 17 Uhr in der Firma, um ihre ersten Ergebnisse zu präsentieren und die weitere Arbeit abzustimmen. Danach unterzeichnet sie ihren neuen Vertrag und geht noch mit Lochner zum Essen. Du siehst, es ist alles nur ein Gefallen, den ich Dir sogar bezahle«.
    »Wie komme ich an die Software ?«
    »Die trage ich am Mann .«
    »Und wie erkenne ich das Dokument ?«
    »Ich habe eine Kopie dabei, so dass du einen Blick draufwerfen kannst. Das Programm gebe ich Dir mit, die Kopie von dem Dokument nehme ich wieder mit«.
    Markus holte aus der Innentasche seiner Jacke eine Papierhülle mit CD und reichte sie seinem Sitznachbarn.
    »Hier, das musst du heute Abend auf den Rechner aufspielen ...«.
    »Irgendetwas dabei zu beachten ?«
    »Nein, läuft alles wie von alleine ab ... Und das ist das Dokument ... So muss es aussehen«.

    Markus reichte ihm eine mehrfach zusammengefaltete Kopie. Der andere Mann wischte sich die Hände an seinem wollenen Rollkragenpullover ab und griff nach dem Papier.
    »Klingt ja mal richtig einfach. Und du bist sicher, dass alles so weit sauber ist ?«
    »Nicht nur sauber, Frodo. Aber merk Dir: Sie darf nicht bemerken, dass in ihrer Abwesenheit jemand in ihrer Wohnung war - geschweige denn, was du da gemacht hast. Keine Spuren - klar ?«
    »Mann, komm runter. Ich bin Profi ...«.
    Frodo wollte sich soeben einen weiteren Hamburger aus der Tüte angeln.
    »Nee, Du, ich habe noch andere Termine«, sagte Markus, »Den kannst du auch draußen essen. Du rufst mich an, sobald du wieder zurück in Deiner Wohnung bist. Und ich melde mich bei Dir, wenn sie aus irgendwelchen Gründen vorzeitig nach Hause kommt .« .
    Markus startete das Auto und gab Frodo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher