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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich
Autoren: Cecelia Ahern
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nachdenklich ein. »Ja, ich glaube, da hast du Recht.«
    »Na, dann komm«, schlug Leo beim Aussteigen vor. »Die Trauung ist erst in ein paar Stunden. Ich stecke dir die Haare hoch, dann sieht man den Ansatz nicht.«
    »Würdest du das wirklich für mich tun?«, fragte Holly etwas schuldbewusst.
    »Ja, gern sogar«, winkte Leo ihre Bedenken beiseite. »Wir können doch nicht zulassen, dass du mit diesen Haaren Denises Hochzeitsfotos verschandelst, oder?«

    Im Festsaal des Hotels klirrte eine Gabel gegen ein Glas, und Denise sah gespannt um sich. Die Reden sollten beginnen. Nervös rieb Holly sich die Hände, während sie im Kopf ihre Ansprache noch einmal durchging. Den anderen Rednern hörte sie kaum zu. Der Form halber hatte sie ein permanentes Lächeln aufgesetzt, und sobald Gelächter an ihr Ohr drang, lachte sie mit.
    Hätte sie sich doch bloß Notizen gemacht! Sie war so aufgeregt, dass ihr der Anfang nicht mehr einfiel. Ihr Herz begann wild zu pochen, als Daniel sich nach seinem Beitrag wieder setzte und alles applaudierte. Jetzt war sie an der Reihe, und diesmal konnte sie sich nicht auf der Toilette verstecken. Sharon drückte ihr beruhigend die Hand, und Holly lächelte zittrig. Dann kündigte Denises Vater ihre Rede an, und alle wandten sich ihr zu. Ein Meer von Gesichtern. Daniel zwinkerte verschwörerisch. Sie lächelte zu ihm hinüber, und ihr Herz beruhigte sich etwas. Alle ihre Freunde waren da. John hielt aufmunternd die Daumen in die Höhe, und wie durch ein Wunder formte sich in Hollys Kopf eine ganz andere Rede als die, die sie vorbereitet hatte. Sie räusperte sich.
    »Bitte verzeiht, wenn ich ein bisschen emotional werde, aber ich freue mich einfach so sehr für Denise. Sie ist meine beste Freundin … « Sie machte eine kurze Pause, sah demonstrativ zu Sharon hinunter und ergänzte: » … eine meiner besten Freundinnen.«
    Gelächter im Saal.
    »Deshalb bin ich heute sehr, sehr stolz auf sie und freue mich, dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden hat, in Gestalt eines so wundervollen Mannes wie Tom.«
    Mit einem Lächeln sah sie, wie Denise die Tränen in die Augen traten. Dabei weinte sie doch fast nie.
    »Einen Menschen zu finden, den man liebt, und der einen ebenfalls liebt, ist ein wunderschönes Gefühl. Aber einen wahren Seelenverwandten zu finden, ist sogar noch besser. Ein Seelenverwandter ist jemand, der einen besser versteht als alle anderen, der einen liebt wie kein anderer, der immer für einen da ist, komme, was da wolle. Man sagt, dass nichts für ewig ist, aber ich glaube fest daran, dass für manche Menschen die Liebe selbst dann weitergeht, wenn sie tot sind. Davon verstehe ich etwas, und ich weiß, dass Denise in Tom einen Seelenpartner gefunden hat. Denise, ich freue mich, dir sagen zu können, dass ein solches Band ewig hält.« Auf einmal hatte sie einen Kloß im Hals, und sie musste sich einen Moment fassen, ehe sie fortfuhr: »Ich freue mich sehr, dass ich diesen wunderbaren Tag mit euch teilen darf, und ich wünsche euch noch viele schöne Tage!«
    Alle applaudierten und griffen nach ihren Gläsern.
    »Aber … « Holly hob die Stimme und die Hand. Sofort wurde es leise und die Blicke richteten sich wieder auf sie.
    »Einige der hier anwesenden Gäste kennen die Liste, die ein ganz besonderer Mann sich ausgedacht hat«, fuhr sie fort und blickte zu Johns Tisch hinüber, während Sharon und Denise zustimmende Laute von sich gaben. »Und zu den Regeln, die auf dieser Liste zusammengestellt sind, gehört auch, dass man niemals ein teures weißes Kleid tragen sollte.«
    Denise prustete schon vor Lachen.
    »Ich vergebe dir in Gerrys Namen die Verletzung dieser Regel. Aber nur deshalb, weil du absolut hinreißend aussiehst. Und ich möchte euch alle bitten, auf Tom und Denise anzustoßen, und auf Denises weißes Kleid, das sehr, sehr teuer war – das weiß ich nämlich, weil ich mit ihr in jedem Brautkleidladen von ganz Irland war!«
    Die Gäste hoben ihre Gläser und wiederholten: »Auf Tom und Denise und auf Denises sehr, sehr teures weißes Kleid!«
    Holly nahm wieder Platz, und Denise umarmte sie mit Tränen in den Augen. »Das war wunderbar, Holly!«
    An Johns Tisch wurden die Gläser jetzt auf Hollys Wohl erhoben, und sie strahlte. Dann begann die Party.
    Als Holly Tom und Denise zum ersten Mal als Mann und Frau zusammen tanzen sah, traten ihr die Tränen in die Augen, denn sie konnte sich an diesen Moment noch so gut erinnern. Aufregung, Hoffnung, Glück und Stolz,
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