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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich
Autoren: Cecelia Ahern
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auffordernd an.
    »Dann fang am besten gleich an zu sparen, Declan, denn wenn deine schlauen Brüder meinen, dass es nicht schneit, dann schneit es auch nicht!«, scherzte Holly.
    »Na, dann her mit dem Geld, Jungs!«, rief Declan, rieb sich gierig die Hände und nickte dabei demonstrativ zum Fenster hinüber.
    »O mein Gott!«, kreischte Holly und sprang von ihrem Stuhl auf. »Es schneit!«
    »So viel zu unserer Theorie«, lachte Jack, und er und Richard prusteten laut, während sie zusahen, wie die weißen Flocken vom Himmel heruntersegelten.
    Alle verließen den Esstisch, warfen ihre Mäntel über und rannten wie aufgeregte Kinder nach draußen. Holly sah hinüber zu den anderen Gärten und entdeckte überall Familien, die gebannt in den Himmel hinaufstarrten.
    Elizabeth legte ihrer Tochter den Arm um die Schultern und drückte sie fest. »Sieht aus, als bekommt Denise weiße Weihnachten für ihre weiße Hochzeit«, lächelte sie.
    Hollys Herz klopfte schneller, als sie an Denises Hochzeit dachte. In wenigen Tagen musste sie Daniel gegenübertreten. Als hätte ihre Mutter ihre Gedanken gelesen, fragte sie so leise, dass kein anderer sie hören konnte: »Hast du denn schon überlegt, was du Daniel sagen wirst?«
    Holly schaute hinauf in die Schneeflocken, die aus dem sternklaren Himmel herabschwebten und im Mondlicht schimmerten. In diesem magischen Augenblick traf sie ihre Entscheidung. »Ja«, antwortete sie und atmete tief durch.
    »Gut«, erwiderte Elizabeth und küsste sie auf die Wange. »Und denk immer daran, Gott steht dir bei und gibt dir Kraft.«
    Holly lächelte. »In nächster Zeit brauche ich ihn wahrscheinlich öfter.«

    »Sharon, bitte lass die Tasche stehen, sie ist viel zu schwer!«, rief John seiner Frau zu, und Sharon setzte das Gepäck ärgerlich ab.
    »John, ich bin kein Invalide. Ich bin nur schwanger!«, schrie sie zurück.
    »Ich weiß, aber der Arzt hat gesagt, du sollst nichts Schweres mehr heben!«, beharrte er, kam um das Auto herum und schnappte sich die Tasche.
    »Der Blödmann von Arzt ist doch selbst noch nie schwanger gewesen«, schimpfte Sharon, während sie John nachsah, der sich bereits aus dem Staub gemacht hatte.
    Mit einem Knall schloss Holly den Kofferraum. Sie hatte genug von Johns und Sharons Zankerei, die sie sich die ganze Fahrt nach Wicklow hatte anhören müssen. Jetzt wollte sie nur ins Hotel und sich in Ruhe ein bisschen entspannen. Allmählich machte sie sich allerdings ein bisschen Sorgen um Sharon, denn ihre Stimme war in den letzten zwei Stunden drei Oktaven höher geworden, und sie sah aus, als könnte sie jederzeit explodieren. Ihrem Bauch nach zu urteilen schien das eine durchaus realistische Möglichkeit, aber Holly wollte lieber nicht in der Nähe sein, wenn es passierte.
    Holly schnappte sich ihre Tasche und blickte zum Hotel hinauf. Es sah aus wie ein Schloss. Hier sollte heute Abend – an Silvester – Denises und Toms Hochzeit stattfinden, und die beiden hätten sich kaum einen schöneren Ort aussuchen können. Die alten Mauern des Gebäudes waren mit dunkelgrünem Efeu bewachsen, ein riesiger Brunnen schmückte den Hof. Überall um das Hotel herum erstreckte sich ein üppiger, wunderschön gepflegter Garten. Da der Schnee ziemlich schnell wieder geschmolzen war, musste Denise nun leider auf eine weiße Weihnachtshochzeit verzichten. Dennoch war der kurze Wintereinbruch zauberhaft gewesen, und Hollys Stimmung hatte sich nach dem Abend im Kreis ihrer Familie deutlich gebessert, zumindest kurzfristig. Doch jetzt wollte sie nur schnell in ihr Zimmer. Sie hatte gewisse Zweifel, ob ihr das Brautjungfernkleid nach der weihnachtlichen Völlerei überhaupt noch passte, aber davon erzählte sie Denise lieber nichts, denn sie hätte womöglich auf der Stelle einen Herzanfall bekommen. Vielleicht ließ sich im Notfall eine kleine Änderung vornehmen … Sie hätte auch Sharon lieber nicht von ihren Befürchtungen erzählen sollen, denn die hatte vollkommen hysterisch reagiert und herumgeschrien, dass sie sich nicht mal mehr in die Sachen reinquetschen konnte, die ihr gestern noch gepasst hatten, und Holly solle sich nicht so anstellen.
    So schleifte sie ihre Tasche über das Kopfsteinpflaster, aber plötzlich bekam sie einen heftigen Stoß in den Rücken. Jemand war über ihr Gepäck gestolpert.
    »Tut mir Leid«, hörte sie eine singende Stimme, und sie sah sich schnell um, wer ihr da beinahe das Genick gebrochen hätte. Hüftschwingend stolzierte eine große
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