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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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konnte, was. Er spürte Aktivität, Bewegung, etwas umhüllte ihn. Er hob versuchsweise den Arm, stieß aber nach wenigen Zentimetern an ein unsichtbares Hindernis. War das auch Nanotechnologie, wie Stefanie gesagt hatte? Dann rührte sich etwas über ihm. Er sah hinauf und bemerkte, dass sich die Decke der Kammer beiseitegeschoben hatte, darüber lag Schwärze.
    Er spürte, dass er angehoben wurde. Er schwebte! Der Boden entfernte sich einige Handbreit. Dann wurde sein Körper sanft nach unten gedrückt, er fühlte eine Beschleunigung, und plötzlich verschwand der Boden der Kammer mit einer fantastischen Geschwindigkeit unter seinen Füßen und war nach einem Lidschlag nicht mehr auszumachen.
    Peter fühlte noch immer eine zunehmende Beschleunigung. Es ging rasant nach oben. Aber um ihn herum war nur absolute Dunkelheit, es fehlte jeglicher Orientierungspunkt. Den Gedanken, in einem Kokon in totaler Finsternis eingesperrt zu sein, verdrängte er mit aller Macht, kostete die rasante Aufwärtsbewegung aus, so gut er konnte, hielt sich daran fest, dass dies die Richtung zur Oberfläche war – wenngleich er keine Vorstellung hatte, was genau mit ihm geschah.
    Er versuchte zu rechnen. Er befand sich in viertausend Metern Tiefe. Wie schnell mochte er sein? Waren es fünf Meter pro Sekunde? Dann würde der Aufstieg noch immer dreizehn Minuten dauern. Vielleicht war er auch schneller? Zehn Meter pro Sekunde? Er konnte es nicht sagen, es gab keinerlei Anhaltspunkte um ihn herum. Er wusste nur, was er über das Tauchen gehört hatte, und dass man keinesfalls schneller als Luftblasen auftauchen sollte. Wie schnell durfte man einen so hohen Druck verlassen, der hier unten herrschte? Er hatte gehört, dass Lungen explodieren und platzende Luftblasen das Blut zum Schäumen bringen konnten. Aber dann beruhigte er sich damit, dass die Konstrukteure dieser Rettungskapseln solcherlei Physik sicherlich bedacht hatten. Und dass der Druck in dieser Kapsel sicherlich dem der Oberfläche entsprach, jedenfalls, wenn er die Erklärungen Patricks richtig verstanden hatte. Dennoch: Der Druck unterhalb der künstlichen Trennschicht hatte sich ja anders verhalten als auf dem angenommenen Meeresgrund. Wenn er die Trennschicht überwand, musste die Kapsel um ihn herum dann nicht augenblicklich zerquetscht werden?
    Er zermarterte sich das Gehirn, und sosehr ihn die Gedanken um mögliche Todesarten beunruhigten, war er doch froh, dass er sich keine Gedanken um die Enge und die Dunkelheit machte, die er so sehr fürchtete.
    Und dann begann es um ihn herum heller zu werden. Zunächst kaum merklich, er meinte, seine Hände vor der Schwärze zu erkennen. Doch langsam wurde alles um ihn herum bläulich. Er sah sich staunend um. Er schwebte durch das Wasser, umgeben von einer transparenten, unendlich stabilen Hülle, die ihn nach oben transportierte. Unter ihm lag die Schwärze des Abgrunds, aus der er kam, und über ihm kam das Licht auf ihn zu. Während er staunend in das offene Meer hinaussah, bemerkte er, dass er erneut leicht zusammengestaucht wurde, als die Kapsel ihre Geschwindigkeit reduzierte. Je heller es wurde, desto langsamer wurde er, dann spürte er sanfte seitliche Bewegungen, und mit einem Mal durchbrach er die Wasseroberfläche.
    Die Kapsel tanzte auf dem aufgewühlten Wasser. Er ragte mit dem Oberkörper heraus, sah den offenen, bewölkten Himmel über sich. Wellen und Regen prallten an der transparenten Hülle ab, und durch das Chaos hindurch entdeckte er die mit Scheinwerfern beleuchtete Argo in höchstens fünfzig Metern Entfernung. Es war ein wunderbarer Anblick.
    Einer der großen Strahler war auf ihn gerichtet. Wie konnten sie wissen, dass er auftauchen würde?
    Er sah sich um und erkannte, dass der Scheinwerfer nicht auf ihn, sondern auf ein Objekt hinter ihm gerichtet war. Keine zwei Armlängen hinter ihm ragte die finstere Stahlwand des größten U-Boots auf, das er jemals gesehen hatte.
    Dann zerplatzte die unsichtbare Hülle, die ihn umgab, und die Wellen schlugen über seinem Kopf zusammen.

Kapitel 17
     
    AUTEC U.S.-Navy-Recherche-Zentrum, Andros Island, Bahamas
     
    Lieutenant Commander Walters sah auf, als es an seiner Tür klopfte.
    »Herein.«
    Es war Chief Warrant Officer Parker. »Guten Morgen, Sir«, sagte er und salutierte. »Er ist hier. Kann ich ihn hereinlassen?«
    Walters nickte. »Ja, danke. Und bitten Sie Helen, uns ein paar Kekse und Kaffee zu bringen.«
    Parker verschwand, während Walters sich von seinem

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