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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon
Autoren: Susanne Gerdom
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Wärme dich am Ofen. Ich sehe nach Oddny und bereite ein paar kalte Umschläge vor.«
    »Die Tücher sind aber noch nass«, erwidert Ravi erstaunt.
    »Nicht für meine Tochter«, lacht Ash. »Für die beiden Streithähne, die hier gleich hereingehumpelt kommen.«
    Es ist spät in der Es ist spät in der Nacht, und alle sitzen in friedlicher Runde um den Tisch. Loki kühlt ein blaues Auge und Odin betastet gelegentlich, wenn er glaubte dass niemand es sieht, seinen geschwollenen Kiefer. Beide waren erstaunlich gut gelaunt, wenn auch triefnass und von oben bis unten voller Schlamm, verziert mit Blättern, Gras und Moos, wieder zurückgekehrt und hatten nach etwas zu trinken gerufen.
    In der Kammertür lehnt Ravi, der auf seine Ablösung wartet, und wirft gelegentlich einen Blick ins Nebenzimmer, um sich zu vergewissern, dass sein Schützling immer noch schläft, und Jörd sitzt neben Odin, lächelt in sich hinein und streichelt seine Hand.
    Ash lehnt an der warmen Kachelofenwand, nippt sparsam an einem Glas Met und lauscht zum zweiten Mal und nur mit halber Aufmerksamkeit Lokis ausführlichem Bericht über seine Suche nach dem Apfelgarten. Sie lässt ihre Gedanken wandern.
    Der Sturm hat sich gelegt. Die Tür öffnet sich leise, weil der Eintretende niemanden im Schlummer stören will.
    »Ach«, sagt er und bleibt verblüfft stehen. »Was ist denn hier los? Ein mitternächtliches Familientreffen?« Dann verfinstert sich sein Blick, denn er hat Loki entdeckt.
    »Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?«, sagt er.
    Ash blinzelt müde. »Mac«, sagt sie, »es ist alles gut. Odin hat ihn schon für dich mit verprügelt.«
    Loki murmelt etwas, aber Ashs Blick lässt seinen Protest verstummen. »Setz dich noch etwas zu uns. Die Kleine schläft und ist gerade frisch gewickelt worden.« Sie sieht Ravi und dann Mac voller Zuneigung an. »Meine Männer«, sagt sie. »Es ist schön, euch alle beisammen zu haben.«
    Loki lächelt. »Schließen wir Frieden?«, fragt er die beiden anderen. »Ich glaube, unsere Frau würde sich freuen.«
    Macnamara knurrt. Dann hellt sich seine Miene auf. »›Zu der Erkenntnis, dass die Probleme dreier Menschen in dieser verrückten Welt völlig ohne Belang sind, gehört nicht viel‹«, sagt er vergnügt. »Das Zitat wollte ich immer schon mal anbringen, aber es hat nie so richtig gepasst.« Er hebt sein Glas, das Ravi ihm hingestellt hat, und prostet in die Runde. »Aber ich kann nicht garantieren, was Luzifer sagt, wenn er das hier erfährt«, setzt er hinzu und leert das Glas in einem Zug.
    »Das regele ich schon.« Ash stützt den Kopf in die Hand und gähnt. Loki reibt ihr die Schultern. »Wer von euch schläft heute bei mir?«, fragt sie träge. »Tut mir leid, Mac. Du musst leider Brandwache schieben.«
    Jörd erhebt sich und zieht an Odins Ärmel. »Lass uns nach Hause gehen. Wir fangen an zu stören.« Sie blinzelt Ash zu.
    Odin knurrt störrisch. »Wo er gerade da ist«, sagt er und nickt Macnamara zu, »würde mich noch interessieren, wie mit diesem Verräter von Dellingr weiter verfahren werden soll. Haben sich die Mächte inzwischen geeinigt?« Er sieht gekränkt aus, denn seiner Meinung nach, die er auch oft und laut kund getan hat, wäre eigentlich er für den abtrünnigen Asen zuständig – und nicht diese Emporkömmlinge Metatron und Antagonistides oder gar Luzifer, der neue Direktor des PLANs.
    Mac lehnt sich zurück und verschränkt die Arme. Er wirft einen Blick zu Ravi, der zwar finster dreinschaut, ihm aber ermunternd zunickt.
    »Dellingers Annullierung durch Luzifer wurde bestätigt«, beginnt Macnamara. Er unterbricht sich und runzelt die Stirn. »Ich glaube, er möchte euch das selbst …« Sein Gesichtsausdruck wandelt sich. Es ist, als zöge eine Wolke am Mond vorbei. Er setzt sich aufrecht hin, legt die Hände auf den Tisch. Schaut Loki an und schüttelt den Kopf. »Du hast vielleicht Nerven«, sagt Luzifer. Er blickt auf das leere Glas an seinem Platz, runzelt die Stirn und fährt fort: »Die Annullierung wurde bestätigt. Dellinger wird so lange im Nullraum bleiben, bis er sich entschuldigt. Und zwar bei allen hier Anwesenden.«
    Die Stille wird unterbrochen durch Jörds glucksendes Lachen. Ash grinst. »Und wenn er das nicht tut?«
    Luzifer zuckt die Schultern. »Dann bleibt er, wo er ist.« Er hebt die Mundwinkel um eine Winzigkeit. »Ich kann ihn nicht bedauern.«
    Odins Miene bleibt düster. »Und falls er sich entschuldigt? Muss er sich dann mit dir um sein
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