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Produktiver Schreiben

Produktiver Schreiben

Titel: Produktiver Schreiben
Autoren: Richard Norden
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der wichtigsten Hilfsmittel für mich sind Projekt-Checklisten. Ich habe für jede Art von Projekt, ob es sich nun um einen Roman, eine Kurzgeschichte, ein Sachbuch, einen Blogartikel oder eine Ausgabe meines Ezines handelt, eine eigene Checkliste.
    Diese listet alle Schritte, die ich von der ersten Idee bis zum Abschluss des Projekts erledigen muss, in der richtigen Reihenfolge auf. Links neben jedem Eintrag befindet sich ein kleines Kästchen, in dem ich die einzelnen Punkte als erledigt abhaken kann.
    Die Checkliste hat für mich den Vorteil, dass ich zu jedem Zeitpunkt eines Projekts auf einen Blick sehen kann, wie weit ich schon voran gekommen bin, was ich noch alles erledigen muss und (was besonders wichtig ist) um was ich mich jetzt erst einmal kümmern muss, um mit meinem Projekt optimal voran zu kommen.
    Es gibt kein Vertun, kein Zögern und kein Überlegen. Wenn der nächste Schritt in meiner Projekt-Checkliste das Bestellen der Fachliteratur ist, mache ich dies und schiebe es nicht vor mir her - auch wenn ich gerade viel mehr Lust dazu hätte, zuerst einmal ein paar Ideen für das Coverdesign zu sammeln.
    Jedes Projekt ist hierbei in Blöcke unterteilt, wobei jeder Block die Arbeiten zusammenfasst, die ich theoretisch 'in einem Rutsch' erledigen könnte, ohne dass ich dafür auf jemanden oder bestimmte Ereignisse/Ergebnisse warten müsste.
    Beispielsweise könnte bei einem Print-on-Demand-Projekt einer der Blöcke bis zu dem Punkt gehen, an dem man den Buchblock und das Buchcover hochgeladen und ein Freigabeexemplar bestellt hat.
    An dieser Stelle kommt eine von einer dicken Trennlinie umgebene Einrückung "Warten auf Freigabeexemplar" in die Checkliste. Erst wenn das Freigabeexemplar eingetroffen ist, kann ich mit dem nächsten Schritt der Checkliste "Prüfen des Freigabe-Exemplars" fortfahren.
    Ich habe meistens eine ganze Reihe unterschiedlicher Projekte in den unterschiedlichen Entwicklungsstufen parallel in Arbeit. Bei manchen befinde ich mich noch auf der Stufe erster grober Notizen, bei anderen stecke ich schon mitten in der Recherche etc.
    Damit ich mich hier nicht verzettele und letzten Endes mit keinem meiner Projekte wirklich voran komme, habe ich mir für jedes Projekt eine Hängemappe mit einer solchen Checkliste angelegt. Die Hängemappen, die in einem Ständer auf meinem Schreibtisch stehen, sind in der Reihenfolge der Priorität der jeweiligen Projekte sortiert.
    Vorne hängen die Mappen der Projekte, an denen ich momentan aktiv weiter arbeiten kann, wobei die vorderste Mappe immer die ist, die ich aktuell in Arbeit habe.
    Am hinteren Ende des Ständers hängen hinter einer Trennschiene die Mappen jener Projekte, an denen ich momentan nicht weiter arbeiten kann, weil ich noch auf etwas oder jemanden warten muss. Dies könnten z.B. die oben erwähnten Freigabeexemplare, das Feedback eines Testlesers, das Eintreffen der bestellten Fachliteratur für die Recherche oder die Freischaltung einer neu bestellten Domain sein.
    Diese in der "Warteschleife" befindlichen Mappen gehe ich mindestens einmal wöchentlich durch, schaue nach, mit welchen Projekten ich mittlerweile wieder weitermachen kann und wo ich ggf. noch einmal bei jemandem nachhaken müsste.
    Wenn ein Projekt auf diese Weise wieder "aktiv" wird, lasse ich nicht sofort alles andere fallen und stürze mich dort wieder an die Arbeit – so dringend und eilig ist kaum ein Projekt.
    Stattdessen hänge ich die Mappe ganz nach vorne – aber hinter die des Projekts, an dem ich augenblicklich arbeite. Sobald dieses dann zum nächsten Haltepunkt kommt und nach hinten in die "Warteschleife" gehängt wird, wandert die andere Projektmappe dadurch automatisch ganz nach vorne und hat damit wieder die höchste Priorität.
    Ich liebe diese Form der Projektorganisation, da selbst bei einer großen Anzahl von Projekten immer klar ist, an welchem Projekt ich aktuell weiter arbeiten sollte und was dabei die nächsten Aufgaben sind.
    Bei diesen Checklisten geht es nicht darum, sklavisch an einem bestimmten, starren Ablauf festzuhalten, sondern lediglich darum, schon im Vorfeld einen möglichst optimalen Weg vom Start zum Ziel abzustecken.
    Sollte man im Verlauf des Projekts eine sinnvolle Abkürzung finden oder umgekehrt feststellen, dass man aufgrund unvorhergesehener Komplikationen einen kleinen Umweg einplanen muss, ist es eben so.
    Falls sich also wider Erwarten im Verlauf eines Projekts herausstellen sollte, dass ich die Checkliste noch einmal
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