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Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen
Autoren: Margaret St. George
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er besser wäre. Es war bemerkenswert, dass sie sich selbst so klar einschätzte.
    "Ich will damit sagen, dass wir beide nicht auf entgegengesetzten Seiten in einem Machtkampf stehen müssen.
    Wenn Sie Bo glandia weiterhin führen wollen, haben Sie meinen Segen. Falls ich jemals meine mithelfen zu können, werden wir wieder darüber sprechen. Im Moment, Nicolas, brauche ich allerdings alle Hilfe, die ich bekommen kann. Ich möchte nicht, dass wir Feinde sind. Können Sie damit leben? Sie versuchen weiterhin, Boglandias Probleme zu lösen, und ich stehe Ihnen dabei nicht im Weg?"
    Nicolas konnte sein Glück kaum fassen. "Einverstanden."
    "Gut. Dann werde ich jetzt versuchen, ein wenig zu schlafen."
    Nicolas saß ganz still, bis die Fürstin eingeschlafen war.
    Dann bestellte er bei der Stewardess einen doppelten Scotch.
    Obwohl Jana sich erschöpfter fühlte als je zuvor, war sie schrecklich aufgeregt, als der Wagen, der sie an der Bahnstation abgeholt hatte, eine kurvenreiche, dunkle Bergstraße nach Coz, Boglandias Hauptstadt, hinauffuhr. Die Barone folgten in einem zweiten Wagen.
    Sie kurbelte das Wagenfenster herunter und atmete die kühle Abendluft ein. "Das sieht aus, als würde der ganze Berg brennen!" sagte sie plötzlich beeindruckt.
    "Fackeln zu Ihrer Begrüßung." Nicolas rückte seine Krawatte zurecht.
    Jana wandte sich an ihn. "Ich sehe keine elektrischen Lichter.
    Gibt es in Boglandia keine Elektrizität?"
    "Der größte Teil von Coz hat Strom, aber es gibt noch keine Straßenbeleuchtung. Freudenfeuer gehören traditionell zu jeder Feier, und Fackelzüge sind gebräuchlich."
    Es war zu dunkel, um viel von der Stadt zu erkennen, aber als der Wagen die schmalen, ansteigenden Gassen erreichte, beleuchteten die von jubelnden Menschen geschwenkten Fackeln eine Stadt wie aus einem Märchenbuch.
    Doch es waren nicht die niedrigen Steinhäuser oder die Läden mit den kleinen Schaufenstern, die Jana fesselten. Es waren die Menschen.
    Mit freudestrahlenden Gesichtern drängten sie sich nahe heran, um in dem langsam fahrenden Wagen einen Blick auf ihre neue Fürstin zu erhaschen. Hände wurden ausgestreckt, um den Wagen zu berühren. Die Jubelrufe waren betäubend.
    Menschen warfen Frühlingssträuße in den Wagen. Einige überreichten Jana bunt eingepackte Bonbons, jemand drückte ihr ein herrliches Spitzentaschentuch in die Hand.
    Als der Wagen sich endlich dem massigen Schloss von Cyznik näherte, schmerzte Janas Gesicht vom Lächeln, und sie wischte mit dem Taschentuch die Tränen weg.
    "Es ist so bewegend", erklärte sie Nicolas, der sie eingehend betrachtete. "Es ist heute Abend so kalt, aber sogar kleine Kinder sind gekommen, um zu jubeln. Ich dachte ... ich hätte mir nie träumen lassen ..." Sie betrachtete die Blumen, die ihre Beine und ihren Schoß sowie die Rücksitze bedeckten.
    Plötzlich begriff sie, dass die Blumen und kleinen Geschenke nicht nur ein Willkommensgruß waren. Jede Blume, jede Gabe verkörperte die Erwartungen und Hoffnungen eines Menschen.
    Sobald sie aus dem Wagen stieg, ergriff sie Nicolas am Arm, ohne zu bemerken, dass er seinen Umhang um ihre Schultern gelegt hatte, um sie vor der Kälte zu schützen.
    "Sie haben doch unsere Abmachung nicht vergessen? Ich schneide die Bänder durch, Sie retten das Fürstentum."
    Seine Muskeln spannten sich unter ihrer Berührung an. "Ich habe unsere Abmachung nicht vergessen."
    "Alle diese Menschen ..." Sie blickte zurück zu der Stadt.
    "Sie werden die Probleme lösen?"
    "Wir werden es versuchen", erwiderte er grimmig.
    Aus den dichten Wäldern hinter Schloss Cyznik erklang in der Dunkelheit Heulen. Jana zuckte zusammen.
    "Wölfe?" fragte sie.
    "Kein Grund zur Angst" Nicolas lächelte.
    "Ich habe keine Angst. Ich bin nur überrascht."
    Sie stand mitten in den Karpaten und hörte, wie Wölfe den Vollmond anheulten, während sie sich an dem kraftvollen Arm eines Mannes festklammerte, der wie Graf Dracula in seiner verführerischsten Zeit aussah.
    Jana betrachtete die Fackeln, die sich von der Hauptstraße entfernten und zu den einzelnen Häusern verteilten, die an steilen Seitenstraßen standen.
    "Ich darf die Menschen nicht enttäuschen", flüsterte sie und blickte in Nicolas Rondos schwarze Augen. "Helfen Sie mir, Nicolas!"
    Er löste seinen Blick von ihren Lippen und führte sie durch das Hauptportal des Schlosses. "Ich werde Ihnen in jeder erdenklichen Weise helfen, Hoheit", sagte er in steifem Ton.
    "Das ist meine Aufgabe."
    "Warten Sie einen
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