Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen
Autoren: Margaret St. George
Vom Netzwerk:
verschiedenen Seiten wovon?"
    "Ich entschuldige mich für alle Unannehmlichkeiten, die ich Ihnen verursacht haben mag", sagte er steif.
    Sie drehte sich ihm auf dem Sitz zu, ohne zu bemerken, dass der Rock höher rutschte. "Sie glauben, Sie wären auf dem Thron viel besser als ich."
    Er suchte nach einer passenden Antwort. Abgesehen davon, dass sie ihn herausforderte, hatte sie etwas an sich, das sein Temperament sieden ließ. Vielleicht war es ihre sagenhafte Schönheit und das Wissen, dass er ihr nie näher sein würde als jetzt, dass er sie nie in seinen Armen halten und nie ihre vollen Lippen erforschen konnte. Oder vielleicht war es das Wissen, dass alles, was sie ihm vorwarf, stimmte.
    "Ich hatte gehofft, wir könnten diese Diskussion vermeiden", erwiderte er endlich.
    "Um erfolgreich zusammenarbeiten zu können, müssen wir zwischen uns die Atmosphäre klären. Sie sind offensichtlich wütend auf mich, und ich weiß nicht, was ich von Ihnen halten soll." Sie holte tief Luft. "Also, was ist das Problem mit Ihnen?
    Warum nehmen Sie diese Haltung ein?"
    "Natürlich wäre ich ein besserer Herrscher als Sie", antwortete er genauso direkt wie sie. "Sie wissen nichts über Europa. Sie haben nie irgendetwas verwaltet, schon gar nicht ein finanziell ruiniertes Fürstentum. Sie haben nie einen Fuß nach Boglandia gesetzt. Wahrscheinlich würden Sie es nicht einmal auf der Landkarte finden. Sie haben keine Bindungen an das Land, keine Loyalität und keine Beziehung zum Volk."
    "Weiter", verlangte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    "Ich wurde in Oxford ausgebildet und habe mehrere Jahre in den Vereinigten Staaten verbracht. Aber ich wurde in Boglandia geboren. Ich kenne Land und Leute. Mir liegt etwas an ihnen.
    Ich kenne die turbulente Geschichte des Fürstentums und weiß, was das Volk erlitten hat. Unglücklicherweise können Sie von sich nicht das gleiche behaupten."
    Sie war so schön. Ein Gewitter blitzte in den Tiefen ihrer Augen. Ihre Schultern hatten sich gestrafft, und ihre Wangen hatten sich gerötet. Mit dieser stolzen Haltung musste sie auf dem Rücken eines Pferdes großartig aussehen.
    "Wenn Sie mich drängen zuzugeben, dass ich enttäuscht war, als Sie nicht abdankten - ja, ich war enttäuscht", fuhr er gepresst fort. "Boglandia steckt in finanziellen Schwierigkeiten und befindet sich noch immer im Mittelalter. Es muss viel getan werden. Wir brauchen eine feste Hand am Ruder. Wir brauchen einen Fürsten, der bereit und fähig ist, Boglandia ins zwanzigste Jahrhundert zu bringen. Boglandia braucht Schulen und landwirtschaftliche Maschinen und Industrie und eine lebensfähige Wirtschaft. Wir brauchen Außenhandel und eine starke Währung. Wir brauchen..." Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Die Liste war endlos.
    Jana betrachtete ihn eine volle Minute lang schweigend.
    "Wieso sprechen Sie von einem Fürsten und nicht von einer Fürstin?"
    "Jeder Fürst oder jede Fürstin regiert je nach den vorhandenen Fähigkeiten.", erwiderte er vorsichtig.
    "Und Sie sehen mich wahrscheinlich, wie ich bei Einweihungen Bänder zerschneide, aber nicht mit einer festen Hand am Ruder stehe, richtig?"
    Sein scharfer Blick nagelte sie fest. "Halten Sie sich für fähig, Boglandia aus dem finanziellen Tief herauszuführen? Und lassen Sie sich sagen, dass sich die Vosnia seit der Unabhängigkeit des Fürstentums mit nichts anderem beschäftigt und keine Lösung gefunden hat."
    Sie hielt seinem Blick ruhig stand. "Alles, was Sie gesagt haben, stimmt. Ich weiß nichts über Boglandia. Für mich gehörte Boglandia zu Großmutter L.s Phantasien, war aber nie ein reales Land. Sie haben Recht, ich emp finde keine besondere Bindung an ein Land, das ich nicht kenne. Und es stimmt, dass ich bei der Verwaltung einer kleinen Abteilung der New Yorker Sozialhilfe versagt habe. Und ich habe nicht die geringste Ahnung, wie man Boglandias Finanzen wiederherstellen kann.
    Sie wären ein besserer Fürst gewesen, aber so ist der Würfel nicht gefallen. Wie Sie sagten, gab es hier keine Wahl. Das Schicksal sagt, dass ich die Fürstin bin. Wir müssen das Beste daraus machen."
    Er wollte etwas sagen, doch sie hob die Hand.
    "Nachdem Sie und die Barone das Cheese Dips verlassen hatten, habe ich nachgedacht. Ich entschied - sofern alles wahr ist -, dass ich die beste Fürstin sein möchte, die ich sein kann.
    Aber ich kenne meine Grenzen."
    Nicolas konnte sie nur benommen ansehen. Er hätte sich nie vorgestellt, sie könnte einräumen, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher