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Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition)

Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition)

Titel: Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Andreas
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festhalten konnte. Ein Geländer. Ein Türgriff. Doch da war nichts.
    Sie sauste durch den Verbindungsgang zum Schloss hinüber. Mit einem Affenzahn bretterte sie am Schlafzimmer ihrer Eltern vorbei und hinaus auf die Empore, die die große Halle umgab. Dort war ein Geländer! Irgendwie musste sie da rankommen! Vielleicht, wenn sie sich nach links lehnte?
    Oh nein! Jetzt fuhr sie auf die Wand zu!
    Sie lehnte sich in die andere Richtung. Das Geländer kam näher. Emmy streckte ihre Hände aus – und griff ins Leere!
    „Neiiin!“, rief sie verzweifelt.
    Um Haaresbreite hatte sie das Geländer verpasst. Und nun ging es nach einer rasanten Kurve die große Marmortreppe hinab. Mit jeder Stufe schlugen Emmys Zähne klackernd aufeinander. Alles bebte und wackelte um sie herum. Und dann sah sie die Fliesen der Halle auf sich zufliegen. Rums!
     
    Emmy lag der Länge nach auf dem Boden und japste nach Luft. Das Skateboard rollte ganz friedlich an ihr vorbei, trudelte aus und blieb stehen, als ob nichts gewesen wäre.
    Stöhnend setzte Emmy sich auf. Weh tat ihr eigentlich nichts. Sie hatte nur einen ordentlichen Schreck bekommen.
    Doch als sie aufstehen wollte, durchzuckte sie ein heftiger Schmerz im linken Knöchel. Sie versuchte, den Fuß auf den Boden zu setzen.

    „Au!“, zischte sie und verzog das Gesicht. Sie konnte kaum auftreten.
    Da wurde ihr mit einem Mal bewusst, was das bedeutete: Wer nicht auftreten konnte, der konnte nicht tanzen. Und wer nicht tanzen konnte, für den war es vorbei mit einem ersten Ball …
    Nein, daran wollte Emmy nicht denken!
    Wird schon nicht so schlimm sein, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie biss die Zähne zusammen und humpelte zur Küche.
     



Und noch ein Problem
    A m Frühstückstisch waren alle heftig zusammengefahren, als sie Emmys „Neiiin!“ und das Rumpeln und Poltern auf der Treppe gehört hatten. Karl von Kandis hatte in der Zeitung gelesen und sie fast in der Mitte zerrissen. Karla von Kandis hatte ihren Kaffee verschüttet. Moritz war das Frühstücksei aus der Hand gefallen, das er aus dem Körbchen genommen hatte. Der Kater Rockfried war von seinem Futternapf aufgeschreckt und mit einem empörten Maunzen durch das offene Fenster hinaus auf den Schlosshof gesprungen. Und die Gläser mit frisch gepresstem Saft, die Frohlinde Schnuck gerade zum Tisch trug, waren auf dem Tablett bedrohlich ins Wanken geraten.

    Alle sahen besorgt zur Tür, als Emmy hereinkam.
    „Guten Morgen!“, rief sie fröhlich – ein bisschen zu fröhlich nach dem Gerumpel.
    Sofort fragte ihre Mutter, was passiert war.
    Emmy erzählte von ihrer Bruchlandung mit dem Skateboard, wobei sie das Ganze herunterspielte. Was sie jetzt am wenigsten gebrauchen konnte, waren besorgte Eltern. Moritz warf sie allerdings einen wütenden Blick zu. Hätte er seinen Kram in seinem Zimmer verstaut, wäre der Unfall nicht passiert.
    Doch Moritz bemerkte das gar nicht. „Cool, die Treppe muss ich auch mal runterskaten“, rutschte es ihm heraus, wofür er nun von allen strenge Blicke erntete.

    Wenn Emmy geglaubt hatte, die Erwachsenen würden die Sache auf sich beruhen lassen, hatte sie sich getäuscht. Weder ihrer Mutter noch Frohlinde Schnuck war entgangen, dass Emmy hinkte. Sie musste sich auf einen Hocker setzen, und die Haushälterin begann, den Knöchel abzutasten.
    „Hm, hm …“, brummte sie immer wieder und wiegte nachdenklich ihren Kopf. Emmy sah, wie ihr silbergrauer straffer Dutt mal nach links und mal nach rechts wanderte.
    „Ist doch bloß ein bisschen verknackst“, wiegelte Emmy ab. „Alles halb so wild, oder?“
    „Nein, mein Kind“, erwiderte die Haushälterin. „Der Knöchel ist verstaucht. Wenn du in ein paar Tagen tanzen willst, müssen wir etwas unternehmen.“
    Emmy atmete auf. Der Ball würde für sie also nicht ausfallen, auch wenn der Knöchel verstaucht war. Doch dann ahnte sie, was jetzt kommen würde. Und das war schlimm. Nein, es war schlimmer als schlimm. Es war das Mega-Ober-Allerschlimmste!
    Und da sprach es Frohlinde Schnuck auch schon aus: „Hier hilft nur die gute Salbe nach meinem alten Hausrezept!“
    Emmy hatte schon einmal mit dieser Salbe Bekanntschaft gemacht. Da hatte sie sich ziemlich heftig das Knie gestoßen. Den ganzen Tag hatte sie im Sessel verbracht und Wickel mit der Salbe über sich ergehen lassen. Ihr war abwechselnd glühend heiß und eiskalt davon geworden. Aber das Schlimmste an der Salbe war, dass sie ganz ekelhaft nach faulen Eiern

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