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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
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auf und startete ihren Computer neu. Ein paar Stunden lang suchte sie im Netz. Zuerst durchforstete sie technische Sites nach Möglichkeiten, wie sich IMs zurückverfolgen ließen. Kein Glück. Dann versuchte sie herauszufinden, woher die erste E-Mail - die über das Begehren - gekommen war. Sie wollte unbedingt, dass die Spur zu Andrew Campbell führte.
    Sie entdeckte, dass Andrew einen Blog schrieb, aber obwohl sie das ganze Ding durchsuchte, fand sie nichts. Die Einträge handelten nur von den Büchern, die er las, es wurde unreif herumphilosophiert, ein paar melancholische Passagen sprachen von einer unerwiderten Liebe zu einem Mädchen, das er nie namentlich erwähnte. Sie dachte, irgendwo würde er sich sicher verraten, aber das tat er nicht.
    Zum Schluss tippte sie Vermisste Personen und Alison DiLaurentis in die Suchzeile.
    Sie fand das Gleiche, was auch schon vor drei Jahren online gewesen war. Die CNN-Berichte, Suchgruppen und merkwürdige Sites wie diejenigen, die Ali mit verschiedenen Frisuren zeigte. Spencer starrte auf das Jahrbuchfoto, das sie verwendet hatten; sie hatte schon lange kein Foto von Ali mehr gesehen. Würde sie Ali mit einem kurzen schwarzen Bob erkennen? Auf der Fotomontage sah sie jedenfalls ganz anders aus als sonst.
    Die Fliegengittertür zum Haupthaus schwang quietschend zur Seite, als Spencer nervös eintrat. Drinnen roch sie frischen Kaffee und das war merkwürdig. Normalerweise war ihre Mom um diese Zeit schon in den Ställen
und ihr Dad ritt entweder aus oder spielte eine Runde Golf. Sie fragte sich, was zwischen Melissa und Wren gestern Nacht noch vorgefallen war, und betete, dass sie ihnen nicht unter die Augen treten musste.
    »Wir haben auf dich gewartet.«
    Spencer fuhr zusammen. Ihre Eltern und Melissa saßen am Küchentisch. Das Gesicht ihrer Mutter war bleich und verhärmt, ihr Vater hatte knallrote Backen und Melissas Augen waren rot und geschwollen. Nicht einmal die Hunde sprangen auf und begrüßten sie wie sonst.
    Spencer schluckte. So viel zum Beten.
    »Setz dich bitte«, sagte ihr Vater leise.
    Spencer zog einen Holzstuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich neben ihre Mutter. Im Zimmer war es so still, dass sie hörte, wie ihr Magen Salti schlug.
    »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll«, krächzte ihre Mutter. »Wie konntest du nur?«
    Spencer rutschte der Magen in die Knie. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ihre Mutter hob die Hand. »Du hast gerade kein Recht darauf, zu reden.«
    Spencer schloss den Mund und senkte den Blick.
    »Ehrlich«, sagte ihr Vater. »Ich schäme mich unendlich dafür, dass du meine Tochter bist. Ich dachte, wir hätten dich besser erzogen.«
    Spencer zupfte an einem Stück Hornhaut an ihrem Daumen und versuchte, ihr Kinn am Zittern zu hindern.
    »Was hast du dir dabei gedacht?«, fragte ihre Mutter. »Das war ihr Freund. Sie wollten zusammenziehen . Ist dir klar, was du da angerichtet hast?«

    »Ich …«, begann Spencer.
    »Ich meine …«, unterbrach ihre Mutter, rang die Hände und schaute nach unten.
    »Du bist minderjährig, also sind wir gesetzlich dazu verpflichtet, uns um dich zu kümmern«, sagte ihr Vater. »Aber ich sage dir eins. Wenn es nach mir ginge, würde ich dich sofort aus dem Haus werfen.«
    »Ich würde dich am liebsten nie wieder sehen!«, spuckte Melissa.
    Vor Spencers Augen drehte sich alles. Sie erwartete beinahe, dass alle ihre Kaffeetassen absetzen und ihr sagen würden, dass alles nur ein Scherz gewesen war und dass sie sie auch weiterhin liebten. Aber sie konnten sie nicht einmal ansehen . Die Worte ihres Vaters hallten in ihrem Kopf wieder: Ich schäme mich unendlich dafür, dass du meine Tochter bist. So etwas hatte noch nie jemand zu ihr gesagt.
    »Eines ist sicher. Melissa zieht in die Scheune«, fuhr ihre Mutter fort. »Ich will deine Sachen heute Abend in deinem alten Schlafzimmer sehen. Und wenn ihr Stadthaus fertig ist, werde ich aus der Scheune ein Töpferstudio machen.«
    Spencer ballte die Fäuste unter dem Tisch und zwang sich, nicht zu weinen. Es ging ihr nicht wirklich um die Scheune. Es ging ihr darum, dass ihr Dad Regale für sie bauen wollte. Ihre Mutter wollte mit ihr gemeinsam Vorhänge aussuchen. Sie hatten ihr erlaubt, ein Kätzchen zu halten, und sich zusammen mit ihr lustige Namen für das Tier ausgedacht. Sie hatten sich für sie gefreut. Sie hatten sie beachtet .

    Spencer streckte die Hand nach ihrer Mutter aus. »Es tut mir leid …«
    Ihre Mutter wich vor ihr
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