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Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Titel: Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6
Autoren: Sara Shepard
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angefühlt. Spencers sämtliche Sinne waren betäubt. Die Welt war finster und freudlos.
    Wie hatte sie so dumm sein können? Andrew hatte sie
gewarnt . Es hatte durchaus Anzeichen gegeben, dass Olivia sie übers Ohr hauen wollte. Bei ihrem Besuch hatte Olivia sie nicht mal kurz in ihrer Wohnung eine Pause einlegen lassen. Und sie hatte mit diesem riesigen Wurfordner gekämpft, den sie praktischerweise vergaß, als sie den Helikopter bestieg. In der Luft hatte sie wahrscheinlich lauthals gelacht, weil sie genau wusste, was Spencer jetzt tun würde. Und sie hatte Olivia in die Augen gesehen und geglaubt, sie hätte sie von ihr geerbt! Sie hatte Olivia zum Abschied fest umarmt und endlich das Gefühl gehabt, sich mit einem Familienmitglied richtig gut zu verstehen ! Olivia war wahrscheinlich nicht einmal ihr richtiger Name. Und Morgan Frick, Olivias sogenannter Ehemann, war definitiv ein Fake. Wie konnte sie das übersehen haben? Morgan Frick war nur eine schlampige Aneinanderreihung der Namen zweier New Yorker Museen.
    Die Scheune ächzte und knarrte. Spencer schaltete den Fernseher an. In dem TiVo ihrer Schwester gab es tonnenweise noch nicht gesehene Fernsehshows. Früher am Abend hatte Spencer eine Frau vom Fermata-Kurort eine Nachricht auf Melissas Anrufbeantworter sprechen hören. Sie sagte, Melissa habe heute ihren Termin für ihre Sauerstoff-Gesichtsbehandlung verpasst und ob sie einen neuen vereinbaren wolle.
    Warum war ihre Schwester in solcher Eile abgehauen? War das gestern im Wald wirklich Melissa gewesen, die nach etwas suchte? Spencer schaltete desinteressiert den Fernseher wieder aus. Ihr Blick wanderte zu Melissas Bücherregalen. Sie waren mit alten Schulbüchern gefüllt, unter ihnen auch das Buch, das sie für den Ökonomieaufsatz benutzt hatte. Daneben stand ein hellgrüner Kate-Spade-Schuhkarton, auf dem Highschool-Zettelchen stand. Spencer schnaubte sarkastisch. Zettelchen, die man
sich im Unterricht zuschob? Da war die brave Melissa doch wohl kaum der Typ dafür.
    Sie zog den Schuhkarton heraus und öffnete den Deckel. Ganz oben lag ein blauer Spiralblock, auf dem Mathe stand. Melissa musste Blöckchen gemeint haben. Das Cover war mit Smileys und Melissas und Ians Namen in blumiger Schreibschrift vollgekritzelt. Spencer öffnete den Block auf der ersten Seite. Sie war voller mathematischer Probleme, Diagramme und Beweise. Langweilig , dachte Spencer.
    Auf der nächsten Seite stach ihr scheußlich grüne Tinte ins Auge.
    Am Rand waren Notizen in zwei unterschiedlich farbigen Tinten geschrieben. Es schien sich um eine Unterhaltung zwischen zwei Personen zu handeln, die von Tisch zu Tisch hin und her gereicht wurde. Spencer erkannte Melissas Handschrift in Schwarz, die grüne Schrift erkannte sie nicht.
    Rate mal, mit wem ich auf der Party letzte Woche rumgemacht habe?, sagte die erste Nachricht in Melissas leicht erkennbarer Sauklaue. Darunter stand ein rundes, grünes Fragezeichen. JD , war Melissas Antwort. Dann kam ein grünes Ausrufezeichen. Und dann, Schmutzig, schmutzig! Der Kerl ist so verknallt in dich …
    Spencer hielt sich die Seite direkt vors Gesicht, als würde ihr das helfen, den Inhalt zu verstehen. JD? Ihr Hirn suchte nach einer logischen Antwort. Könnte das für Jason DiLaurentis stehen? Am Tag, als sie versucht hatten, Alis Flagge zu stehlen und Jason aus seinem Haus gestürmt war, hatte er Melissa und Ian in Spencers Hintergarten finster angesehen. Er kommt drüber weg , hatte Melissa Ian später zugemurmelt. War Jason vielleicht eifersüchtig gewesen, weil Melissa Ian datete? War er etwa heimlich in sie verliebt gewesen?

    Spencer drückte ihre Finger an die Schläfen. Das schien unmöglich.
    An der Tür klopfte es energisch und der Block rutschte von Spencers Schoß auf den Läufer. Dann ein weiteres Klopfen. »Spencer!«, hörte sie jemanden rufen. Emily und Hanna standen auf der Veranda, Emily in einem langen roten Abendkleid, Hanna in einem kurzen Schwarzen mit Spitze.
    »Geht’s dir gut?« Hanna eilte in die Scheune und umklammerte Spencers Unterarme. Emily preschte hinter ihr hinein, sie trug ein großes Buch mit einem schmutzigen Ledereinband.
    »Ja«, sagte Spencer langsam. »Was ist denn los?«
    Emily legte das Buch auf die Küchenzeile. »Wir haben gerade eine Nachricht von A. bekommen. Wir haben uns Sorgen gemacht, dass dir etwas passiert ist. Hast du draußen irgendwelche komischen Geräusche gehört?«
    Spencer blinzelte überrascht. »Nein …«
    Die Mädchen
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