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PR2632-Die Nacht des Regenriesen

PR2632-Die Nacht des Regenriesen

Titel: PR2632-Die Nacht des Regenriesen
Autoren: Wim Vandemaan
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hatte mehrere Arbeitsgruppen damit betraut, eine Lösung für den Fall BOMBAY zu finden. Die Gruppe um Noth, die Feuerleitoffizierin, hatte zusammen mit HUMPHREY verschiedene Manöver simuliert. Keines versprach wirklich Erfolg, nicht einmal, wenn man die Beiboote der CASABLANCA ausschleuste und deren Feuerkraft dazugewann.
    Asfa Päs hatte vorgeschlagen, eine Möglichkeit zu suchen, wie sich über Funk ein Zugriff auf die Datenbanken der BOMBAY eröffnen ließe. Möglicherweise, hatte der Funker erklärt, könnte es gelingen, die BOMBAY von HUMPHREY stoppen zu lassen, auf einen anderen Kurs zu setzen oder wenigstens den Paratron des EXPLORERS zu desaktivieren.
    Conant hielt die Chancen für gering, gab Päs aber freie Bahn für seine Versuche.
    Es überraschte Conant nicht, dass Helia Margaud einen ersten Erfolg meldete.
    »Etwas stimmt nicht mit dem Paratronschirm.«
    Conant nickte. »Die Unregelmäßigkeiten auf der Projektionsfläche. Ist das gut für uns?«
    Helia Margaud lächelte. Die Fältchen in ihren Mundwinkeln vertieften sich. »Ich bin keine Strategin. Was die Unregelmäßigkeiten angeht: Der Schirm weist etliche, wenn auch kaum lokalisierbare Inhomogenitäten auf.«
    »Inhomogenitäten?«
    »Löcher, vereinfacht gesagt. Der Schirm ist gewissermaßen porös.«
    »Porös? Du hast gesagt, sie sind nicht lokalisierbar. Kannst du wenigstens sagen, in welcher Dimension diese Poren liegen? Im Normal- oder im Hyperraum?«
    Conant hatte auf der Raumakademie genug Hyperphysik studiert, um zu wissen, dass die hochfrequenten Paratronfelder in den Hyperraum ragten. Schließlich sollten Angriffe mit Waffen auf Hyperbasis abgewehrt werden. Gleichzeitig musste der Schirm Teil des Normalraums sein. Andernfalls wäre er schon gegen Raumtorpedos wirkungslos.
    »Für den Einsteinraum sind sie nicht definierbar«, sagte Margaud. »Sie – nun, schwer zu sagen: Sie irrlichtern gewissermaßen über den Schirm.«
    »HUMPHREY – kannst du dieses Irrlichtern berechnen? Könnten wir mit den Impulswaffen Wirkungstreffer durch diese Poren im Schirm erzielen?«
    »Nein«, antwortete das Schiffshirn. »Die einsteinräumlichen Repräsentanten der Poren sind zu klein, als dass ich die Korpuskelwellen der Impulsgeschütze hinreichend fokussieren könnte. Außerdem sind die Poren alles andere als ortstreu. Sie verschieben sich im Nanosekundenbereich. Dazu reicht meine Rechenkapazität nicht aus.«
    Conant erwog, ob er versuchen sollte, HUMPHREY mit LAOTSE oder sogar mit NATHAN zu koppeln, als Margaud sagte: »Etwas anders sieht es im hyperphysikalischen Bereich aus.«
    »Richtig«, stimmte die Positronik zu. »Möglicherweise könnten wir den Schirm mit einem Transformschuss durchdringen.«
    Und die BOMBAY damit vernichten, dachte Conant. Er lehnte sich ein wenig zurück. Zu seinem eigenen Befremden hatte ihn die Auskunft der Positronik erleichtert.
    »Asfa?«, sagte er. »Bitte diese Ergebnisse an die Solare Residenz weiterleiten.«
    Bis die LEIF ERIKSSON IV eingetroffen wäre, sollte Yris Noth zusammen mit HUMPHREY ein durchführbares Konzept für einen Einsatz der Transformwaffen vorbereitet haben.
    Aber was, wenn die BOMBAY sich wehrt?
    Helia Margaud räusperte sich leise. »Die Hyperporen im Paratron eröffnen uns noch eine andere Möglichkeit.«
    Conant zog fragend die Brauen hoch.
    Margaud sagte: »Mit HUMPHREYS Hilfe könnten wir vielleicht Muster in der Erscheinungsweise der Poren berechnen. Vielleicht lässt sich damit vorhersagen, wo und wann diese Poren auftreten.«
    »Und dann?«
    »Dann«, überlegte Margaud, »könnten wir versuchen, per Vorrangkode von außen eine Transmitter-Gegenstation an Bord der BOMBAY zu aktivieren. Und über einen Transmitter an Bord gelangen.«
    Conant schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Raumlandetruppen an Bord«, sagte er. »Wir sind als Messstation hier.« Er dachte einen Moment nach. »Allerdings könnten wir Baeting bitten, sich uns früher anzuschließen und dann seine Spezialisten für solche Fälle an Bord der BOMBAY zu schicken. Vorausgesetzt, dein Plan hat überhaupt Aussicht auf Erfolg.«
    »Ich arbeite daran«, sagte HUMPHREY.
    Conant nickte. »Gut. Die Ortungs- und Funkabteilung untersteht bis auf Weiteres Helia. Ich frage bei Ollaron oder bei Bull nach, ob wir den Vorrangkode erhalten. HUMPHREY? Du stehst so weit wie möglich Helia Margaud zur Verfügung.«
    »Dies könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden«, sagte die Positronik.
    Wieder einmal verfluchte Conant
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