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PR2611-Gegen den Irrsinn

PR2611-Gegen den Irrsinn

Titel: PR2611-Gegen den Irrsinn
Autoren: Marc A. Herren
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Strahlenladung genau zwischen die beiden Flügelstümpfe.
    Aus der Halskrause erklang ein dumpfer Schrei, der sie erschreckenderweise an Solesh erinnerte. Blinzelnd sah sie sich um.
    Wo war der Nahkampfspezialist?
    Saarema drehte sich um die eigene Achse, versuchte zwischen den Schimären Solesh zu erkennen. Sie hatte es ihm nie gesagt, aber sie wäre ihm gerne nähergekommen. Saarema hatte sich oft vorgestellt, wie es wäre, wenn sich ihre Körper verbänden, nackt, einzig mit den weichen, gesichtsstrukturbetonten Masken bekleidet.
    Sie fühlte Erregung in sich aufsteigen. Die Flammen des Graskorridors umschlossen sie wie in einer sanften Umarmung.
    »Solesh!«, rief sie. »Wo bist du?«
    Ein tosendes Geräusch ließ sie zusammenfahren. Der Boden bebte.
    Karlek stieß einen gellenden Schrei aus. »Sie kommen!« Ihre Stimme überschlug sich. »Sie kommen! Sie kommen!«
    Saarema hatte Mühe, durch den beißenden Rauch überhaupt etwas zu erkennen. In der Ferne erblickte sie ein Schott. Die Flügel lagen als verbogene Trümmerstücke davor.
    Zwei Wesen stapften auf sie zu. Eines doppelt so groß wie das andere.
    Kalte Finger der Angst schlossen sich um ihren Geist. Während der Große eine offenbar geflickte Maske trug, war das Gesicht des Kleinen ... unbedeckt.
    War dies Terafin, der Zwillingszwerg? War er gekommen, um sein Werk zu vollenden?
    »Ihr Götter!«, stieß sie aus.
    Eine der Schimären – sie erinnerte Saarema in ihrer Körperhaltung frappierend an Porton, den Alten – stürmte mit erhobener Keule auf die beiden Gestalten zu.
    Saarema wollte etwas rufen, aber ihre brennende Kehle versagte den Dienst. Sie würgte, kostete wunderbar süßes Blut zwischen den beißenden Chemikalien.
    Auf halbem Weg geriet die Porton-Schimäre ins Stolpern. Ein erstickender Schrei drang aus Saaremas Halskrause. Die Schimäre stürzte, zappelte mit den Beinen, blieb dann verkrampft liegen.
    Zwei weitere Schimären wollten sich auf die Ankommenden stürzen. Ihnen erging es ebenso.
    Der größere der beiden Fremden hob beide Arme, richtete die Handflächen abwehrend in ihre Richtung.
    »Medizinischer Notfall!«, hörte sie eine Stimme in ihrer unmittelbaren Nähe. »Abrupter Herzstillstand. Ausfall aller körperlichen Funktionen!«
    »Wer ... wer bist du?«, brachte Saarema heraus.
    »Der Medi-Kom«, hörte sie.
    Die weiteren Worte dieses Wesens verstand sie nicht mehr. Rasender Schmerz schoss durch ihre Brust, verdrängte kurz den Rauchnebel, der sich in ihrem Kopf ausgebreitet hatte.
    Während sich die Schwaden wieder zusammenzogen, erinnerte sie sich an eine ganz bestimmte Aufgabe, die ihr auferlegt worden war.
    »Funk...spruch«, presste sie heraus. »Pridon ... Karrde.«
    Die geflickte Maske des Fremden füllte ihr gesamtes Gesichtsfeld aus.
    »Er ist hier«, hauchte sie. »Er bringt den Irrsinn. Und den Tod.«
    Dann brach Saarema zusammen.

2.
     
    Dank Eroin Blitzers überlegener Technik hatte ihnen weder die Luftschleuse noch die automatisch projizierten Prallschirme nennenswerten Widerstand leisten können. Nach seinen ersten Erfahrungen mit der escalianischen Technologie hatte Blitzer sein Technikarsenal entsprechend angepasst.
    Insgesamt hielt sich der Kleine neben Saedelaere sehr gut. Auf seinen kurzen Beinen rannte er neben dem Terraner her, den Blick abwechselnd auf sein schwarzes Kästchen und den Korridor vor ihm gerichtet.
    Zuerst hatte Saedelaere einen Versuch unternommen, mithilfe des Flugaggregats den Weg zur Zentrale zurückzulegen. Der erste gefährliche Zusammenstoß mit einem Prallschirm hatte ihn dann vorsichtiger werden lassen. Blitzer benötigte jeweils ein paar Sekunden, um die Schirmstrukturen so weit zu beeinträchtigen, dass sie passierbar wurden.
    Sie erreichten einen schmalen Korridor. Saedelaere hob seinen Kombistrahler. Unterstützt durch die Zielautomatik des SERUNS, zerschoss er die auf normaloptischem Wege nicht sichtbaren Überwachungskameras.
    »Warte, Alraska!«, rief der Zwergandroide.
    Aus einer Tasche seines Uniformgürtels kramte das Kunstwesen eine beerengroße Kugel hervor und warf sie in Richtung des Schotts, das den Korridor abschloss. Sie prallte etwa drei Meter davor auf den federnden Boden, sprang ab und explodierte, kurz bevor sie das Schott erreicht hatte.
    In einer dumpfen Explosion wurde das Schott in den angrenzenden Raum gedrückt. Das Firibirim stieß einen Schrei aus, der nach einer Mischung aus Erschrecken und Bewunderung klang.
    Blitzer warf einen irritierten Blick
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