Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2609-Im Reich der Masken

PR2609-Im Reich der Masken

Titel: PR2609-Im Reich der Masken
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Tiefenwirkung verlieh und sich je nach Blickwinkel zu verändern schien.
    »Wir benötigen in der Tat Hilfe«, gab Pridon schließlich zu. »Wir können in dieser Zone des Todes nur mit äußerster Not bestehen, geschweige denn manövrieren. Dein Schiff scheint diese Probleme nicht zu haben.«
    Zone des Todes. Eine treffende Beschreibung, wie Alaska zugeben musste.
    »Wir sollten reden«, sagte er. »Und zwar ohne jeden Hintergedanken.«
     
    *
     
    Alaska war einige Zeit zuvor mit der LEUCHTKRAFT auf eine Anomalie gestoßen; eine Zone des Chaos kurz vor jenem Bereich, der zum Herrschaftsgebiet des Reichs der Harmonie gehören sollte.
    In einem ausgedehnten Sternhaufen waren von allen Planeten nur ausgebrannte Schlackehaufen übrig geblieben. Zwischen zwei Schwarzen Löchern befand sich ein Gebiet undefinierbarer Raumzeit. Dieses astrophysikalische Phänomen durchmaß in etwa den Bereich, den auch ein Sonnensystem beanspruchte; die Ortung erbrachte jedoch keine vernünftigen Ergebnisse aus seinem Inneren.
    DAN, der Bordrechner, hatte sich geweigert, das Schiff näher an die Anomalie zu manövrieren. Also hatten Alaska und Eroin Blitzer die LEUCHTKRAFT mit dem Beiboot ROTOR-G verlassen. Dass sich der Commo'Dyr gegen DAN gestellt und auf die Seite Alaskas geschlagen hatte, hatte andere Zwergandroiden an Bord – wie Fallun Vierauf und N'tur Lind – befremdet. Aber schließlich war er ja lediglich ein Commo'Dyr, er gehörte ursprünglich nicht einmal in die Zentrale der Blauen Walze.
    Laut DAN herrschten in dem Gebiet fremdartige Naturgesetze, und alles, was von außerhalb eindrang, drohte mitsamt der Anomalie zu kollabieren.
    Dennoch gelang es der ROTOR-G, sich in ihrem Umfeld zu bewegen, einer Librationszone, in der sich jene andersgearteten Bedingungen und die des Normalraums vermischten. In diesem Übergangsbereich herrschten chaotische Verhältnisse. Dort war Alaska nicht nur auf einen winzigen Flugkörper getroffen, aus dem zwei kleine pelzige Lebewesen gesprungen waren, sondern auch auf das Schiff des maskierten Gardeleutnants.
    Über die offenbar friedfertigen Pelzwesen, die als bauschige Kugeln mit großen Augen den Eindruck von kuscheligen Tieren erweckten, wusste der Maskenträger bislang nur, dass sie die Strahlung seines Cappinfragments zu genießen schienen. Außerdem waren sie augenscheinlich intelligent, hatten sie sich doch in einem kleinen Raumschiff fortbewegt und auf das Hologramm des Schiffes des Gardeleutnants reagiert.
    »Ich bin gern zu einem offenen Austausch bereit«, antwortete Pridon auf Saedelaeres Vorschlag. »Zunächst interessiert mich, wieso sich dein Raumer in dieser Todeszone rund um die Anomalie so sicher bewegen kann.«
    »Es könnte mit der Größe zu tun haben, unser Mutterschiff ist der Zone ferngeblieben. Die ROTOR-G ist lediglich ein Beiboot mit besonderer, noch nicht hinlänglich geprüfter Ausstattung«, begann Saedelaere vorsichtig.
    In Wirklichkeit, das wusste er, gab es einen anderen Grund: Die Strahlung, die von Saedelaeres neuem Cappinfragment ausging, schützte die ROTOR-G. Eroin Blitzer hatte das als Eisbrechereffekt bezeichnet, weil eine eigene Raumzeit um das Beiboot entstand. In dieser Hülle kamen sie in der Übergangszone zurecht. Saedelaere war vorsichtig damit, gleich zu Gesprächsbeginn die volle Wahrheit kundzutun – sowenig wie er verriet, dass es sich um kosmokratische Technologie handelte. Denn dies hätte durchaus einen falschen Eindruck hervorrufen können.
    Unter Pridons Maske drang ein leises Lachen hervor, und die Flammenkristalle darauf bewegten sich stärker als zuvor. Ob die Maske mit den Emotionen ihres Trägers verbunden war?
    »Ich verstehe, dass du nur vorsichtige Andeutungen machst«, erklärte der Gardeleutnant. »Doch sei gewiss, dass ich nicht versuchen werde, dein Schiff in meine Gewalt zu bringen. Wie mir scheint, ist dies ein wichtiges Zusammentreffen, denn wir können uns gegenseitig helfen. Du suchst Kontakt zum Reich der Harmonie? Ich sage dir hiermit, dass ich noch vor Kurzem in einem größeren Verband geflogen bin – gemeinsam mit dem Verwaltungspalast des Reiches! Meine Schiffe stellten die Schutzflotte, doch wie du siehst, konnten wir dieser Aufgabe nicht gerecht werden!«
    Alaska Saedelaere nickte langsam, obwohl ihm bewusst war, dass der andere diese Geste wohl nicht zu deuten wusste. Er nahm jede Einzelheit der erstaunlich ausführlichen Erklärung in sich auf.
    »Ich danke dir für deine Offenheit, die nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher