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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
Autoren: Christian Montillon
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seines Lebens werden, besser noch als die nach Saatin Sepehr, dem Vortex-Piloten der FARYDOON, besser als alles, was er während der Cyberiaden je erlebt hatte. Und mit einem Mal ahnte, nein, wusste er, wieso die Gefangenen hatten ausbrechen können. Wer ihnen Waffen und Sprengsätze hatte zukommen lassen.
    Es kam nur einer in Frage.
    Adlai Kefauver.
    Von Anfang an hatte Fenji am Tod des Kommandanten gezweifelt. Die
    Explosion der Stab-Bomben und alle Fallen und Kämpfe zuvor hatte er überlebt - um dann an Bord der CHAJE im Strahlerfeuer zu sterben, einfach so, wie viele seiner Männer auch? Im Grunde seines Bewusstseins hatte Fenji nicht daran glauben wollen, dem Zweifel jedoch keinen Raum gelassen und ihn unterdrückt. Das war ein Fehler gewesen, ein Fehler, der ihn zornig werden ließ auf sich selbst. Damit hatte er letztlich seinen eigenen perfekten Augenblick zerstört.
    Adlai Kefauver war nicht tot. Er war untergetaucht, hatte sich an Bord der CANNAE verkrochen wie ein Tier, wie ein Flughaijunges bei seinem Vater, ehe es sich ins Meer stürzte und auf die Reise ohne Wiederkehr ging. Kefauver hatte Waffen gehortet und war damit feige und heimlich in den Saal zu den Gefangenen gekrochen, um sie ihnen zu überreichen. Im Untergrund hatte er gearbeitet wie ein widerwärtiges Insekt. Ein widerwärtiges, lästiges Insekt.
    Zischend öffnete sich die Kanzel des Beiboots. Fenji sprang ins Freie, landete leichtfüßig auf dem Boden des Hangars und formte einen Arm aus der Gebildegrube. Er zog einen Strahler und befahl seinen Männern, jeden der Gefangenen zu töten, den sie zu Gesicht bekamen. »Niemand mehr wird in Gewahrsam genommen. Jeder Einzelne stirbt, so bald es möglich ist. Wer mir den Kopf des Gefiederten bringt, erhält eine Belohnung. Ich selbst gehe auf eine besondere Jagd.«
    Adlai Kefauver, dachte er. Diesmal wirst du mir nicht entkommen, denn diesmal bist du keine lästige Begleiterscheinung, sondern meine Beute.
    Von jenseits des Hangars hörte er den Lärm einer Schlacht. Schreie gellten, und der Donner einer Explosion ließ Metall ächzen.
    Seine Leute stürmten an ihm vorüber, die Besatzungen der anderen Beiboote ebenfalls. Sollten sie sich nur einmischen. Sie würden diesen Gefangenenaufstand mit aller Gewalt niederschlagen, auch ohne Fenjis Führung. Diese Narren von der Transgenetischen Allianz wussten ja nicht, worauf sie sich eingelassen hatten. Sie würden bluten, doch ihnen würde keine Zeit bleiben, ihren Fehler zu bereuen.
    Er jedoch, Fenji Eichach, würde sich um den Mann kümmern, der dies alles verschuldet hatte: Adlai Kefauver, Mitinhaber der Sternenwacht Myrmidon. Ihn musste er finden; ihn würde er finden, koste es, was es wollte.
    Der Jäger tat das, was am Anfang jeder erfolgreichen Jagd stand: Er nahm Witterung auf.
     

Segelschiffe
     
    Wie in alten Zeiten, dachte Rhodan.
    Er gab Minimalschub auf die Steuerdüse des Flugaggregats und trieb der FARYDOON entgegen. Je näher er kam, umso riesiger schien der Ring um das Schiff zu werden. Er erstreckte sich in die Schwärze des Alls, die gebogenen Ränder in der Ferne schienen sogar darin zu verschwinden, dunkles Metall in lichtlosem Schwarz.
    Die CANNAE und der Andockflansch blieben über ihm zurück. Schwerelos schwebte er durch den Weltraum, gesteuert von der Technologie seines Raumanzugs. Viel zu selten war er tatsächlich draußen, im All, außerhalb eines Raumschiffs, vom ewigen Vakuum nur getrennt durch die wenigen Zentimeter eines Raumanzugs. Es blieb ihm jedoch keine Zeit, dieses Gefühl der Freiheit auch nur ansatzweise zu genießen. Wahrscheinlich begann in diesen Momenten in der CANNAE der Ausbruchsversuch, der in einem mörderischen Kampf enden und vielen das Leben kosten würde. Ihr Schicksal war ungewiss, wie so oft im Weltall. In Momenten wie diesem kam es Rhodan vor, als hätte es tatsächlich nichts als Dunkelheit und Tod zu bieten.
    Er schüttelte die Gedanken ab. Sie führten zu nichts. Er musste sich auf das konzentrieren, was vor ihm lag.
    Ein Sprachbefehl stoppte den Schub der Steuerdüse und trieb ihn schwerelos weiter, bis er seine Sohlen magnetisierte und etwas härter auf der Außenhülle aufschlug, als ihm lieb war. Er sank in die Knie, streckte die Arme aus und stützte sich mit den Handflächen auf den Boden. Endlich stoppte er, drückte sich in die Höhe und gewann stabilen Stand.
    Parizhoon und Adlai Kefauver waren bereits vor ihm. Caadil Kulée landete nahezu gleichzeitig mit ihm. Ihr schien es
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