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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
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sie achtlos in eine Ecke, streifte
eine dunkelblaue Kombination über und setzte sich dann auf den
Schemel vor dem Bildschirm. Er schaltete ihn ein und pegelte den
Lautsprecher des Geräts auf eine mittlere Stellung. Noch war
nichts zu hören, aber dafür gab es etwas zu sehen: Vier
reglose Gestalten, von denen die des Mausbibers am auffälligsten
war.
    Der schwarzhaarige Mann rieb sich vergnügt die Hände.
Bis jetzt hatte alles hervorragend geklappt, und er war sicher, daß
auch weiterhin alles nach Plan verlief. Bestimmt würden es die
Gekidnappten für eine unverzeihliche Dummheit halten, daß
er auch Gucky entführt hatte, doch sie würden eine für
sie unangenehme Überraschung erleben. Allein die Vorstellung
daran entlockte dem fast asketisch wirkenden Terraner ein
schadenfrohes Grinsen. In diesem Spiel waren die Karten so verteilt,
daß Rhodan nicht einen einzigen Trumpf in der Hand hatte.
    Mir war, als hätte man mich, kaum daß ich eingeschlafen
war, aus tiefstem Schlummer gerissen, so müde und zerschlagen
fühlte ich mich. Die Augenlider waren bleischwer, an Armen und
Beinen schienen Gewichte zu hängen. Ich döste vor mich hin,
versuchte, wieder einzuschlafen, aber es gelang mir nicht. Warum kam
ich mir wie gerädert vor?
    Mein Gehirn schien ebenfalls noch nicht richtig wach zu sein;
anstatt einer logischen Antwort wurde mir ein regelrechter
Gedankenbrei präsentiert, dem nebulöse Erinnerungsfetzen
entstiegen. Ähnlich störrisch hatten sich meine kleinen
grauen Zellen manchmal gezeigt, als ich noch ein junger Bursche war
und nach einem der obligatorischen Offiziersabende und durchzechter
Nacht erwachte, aber diese Zeiten waren längst vorbei.
    Ich war ganz sicher, nüchtern gewesen zu sein, bevor ich
eingeschlafen war. Eingeschlafen? Ich konnte mich nicht erinnern,
mich hingelegt zu haben. Oder etwa doch? Was war nur mit meinem
Gedächtnis los?
    Ich grübelte und grübelte. An Bord der MARCO POLO war
ich auf Wahlkampfreise gewesen und hatte verschiedene Planeten
besucht und Reden gehalten. Planet - Rede - FUN. Plötzlich
zerriß der Schleier der Amnesie. Klar und deutlich sah ich
wieder vor mir, was passiert war. Ich hatte zu einer großen
Menschenmenge gesprochen, und dann hatte ich plötzlich diesen
Stich in der Brust gespürt. An dieser Stelle streikte mein
Erinnerungsvermögen, ich mußte das Bewußtsein
verloren haben.
    Mein Rücken schmerzte, die Unterlage, auf der ich lag, war
hart und kalt. Das war nicht mein Bett, auch kein Lager in einer
Krankenstation. Wo war ich?
    Ich lauschte einen Augenblick; es war unnatürlich still, die
vertrauten Hintergrundgeräusche, wie sie für ein Raumschiff
typisch waren, fehlten. Prüfend sog ich die Luft ein; sie roch
muffig und abgestanden. Eine innere Alarmglocke schlug in mir an, ich
war auf einmal hellwach.
    Blinzelnd öffnete ich die Augen und setzte mich auf. Ich
erschrak, als ich die reglosen Gestalten in meiner Nähe sah.
Noch immer ein wenig benommen, stemmte ich mich hoch und ging mit
schwankenden Schritten zu Gucky. Mir fiel ein Stein vom Herzen; der
Kleine atmete noch, war also nicht tot. Obwohl ich kein Arzt war,
stellte ich fest, daß er nur ohnmächtig, aber ohne
sichtbare Verletzung war. Das traf auch auf meine beiden Leibwächter
zu, die ausgestreckt auf dem Boden lagen.
    Erst jetzt wandte ich meine Aufmerksamkeit der Umgebung zu. Wir
befanden uns in einem fast quadratischen Gewölbe aus fugenlos
zusammengesetzten grauen Steinblöcken; Fenster gab es nicht.
    Zwei Leuchtplatten an der Decke spendeten unregelmäßiges
Licht. Der Raum besaß eine Kantenlänge von gut zehn Metern
und war mindestens ebenso hoch. Das spärliche Mobiliar bestand
aus einem hölzernen Tisch und vier Hockern aus dem gleichen
Material; es wirkte recht primitiv.
    An einer Seite führten ein Dutzend Steinstufen zu einer
ungefugten Fläche in mehreren Metern Höhe; feine Ritzen
verrieten, daß es sich um eine Tür handeln mußte.
Noch immer ein wenig wackelig auf den Beinen, stieg ich die
geländerlose Treppe empor und stemmte mich gegen die Platte; wie
nicht anders zu erwarten, bewegte sie sich um keinen Millimeter.
    Wir waren also eingesperrt, genauer gesagt, entführt und
festgesetzt worden, dennoch machte ich mir darüber keine großen
Sorgen. Das Gemäuer machte zwar einen stabilen und soliden
Eindruck, aber wenn Gucky erst wieder bei Bewußtsein war,
würden wir uns bald wieder in Freiheit befinden. Selbst noch so
dicke Mauern konnten einen Teleporter nicht
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