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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
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drückten mir fast
das Herz ab, ich nahm nicht wahr, was um mich herum geschah, ich
wußte nicht, was ich selbst tat. Da war nur dieser eine
entsetzliche Gedanke in mir: Perry und Gucky sind tot. Tot! Tot!
Einfach weg, zerrissen in Atome.
    Und dann war es in mir auf einmal ganz still - totenstill. Kein
geistiger Impuls durchdrang mein Gehirn. Ich war leer und
ausgebrannt, ein Stück meiner selbst war gestorben.
    Was wisperte da? Nein, das war kein Wispern, das war eine Stimme -
eine menschliche Stimme. Sie rief nach mir.
    »Sir! Mister Bull! So reden Sie doch! Soll ich Ihnen einen
Arzt rufen?«
    Ich rieb mir die Augen. Sie waren tränenfeucht. Allmählich
kehrte ich in die Realität zurück.
    »Warum schreien Sie denn so, Oberst? Ich brauche keinen
Arzt.«
    »Verzeihung, Sir, aber ich habe mir ernste Sorgen um Sie
gemacht.«
    »Weshalb?«
    »Nun, Ihr Verhalten war für meine Begriffe
besorgniserregend.«
    »Habe ich getobt?« fragte ich, weil ich keine
Erinnerung an die letzten Minuten hatte.
    »Nicht direkt«, sagte der Emotionaut ausweichend. »Sie
sind aufgesprungen und haben mich dann eine Weile lang angestarrt,
als wollten Sie mich umbringen, dann haben Sie hysterisch aufgelacht
und mehrmals geschrien >Tot<. Von einem Krampf geschüttelt,
sind Sie in den Sessel zurückgefallen und saßen plötzlich
ganz still da - so, als wären Sie.«
    »Auch tot?«
    »Nein, Sir!«
    »So fühle ich mich aber, Oberst.«
    Korom-Khan schwieg betroffen. Noch immer war diese grenzenlose
Traurigkeit in mir, aber der Verstand begann wieder zu arbeiten. Ich
mußte jetzt stark sein. Reginald Bull war nicht irgend jemand,
sondern eine Person des öffentlichen Lebens, der zweithöchste
Mann im Staate, nein korrigierte ich mich gedanklich, ich war nun der
Repräsentant des Solaren Imperiums. Jetzt hieß es, Haltung
zu bewahren, wenigstens nach außen hin.
    »Wie. wie konnte das passieren?«
    »Die Untersuchungen haben gerade erst begonnen, Sir.«
Elas Korom-Khan räusperte sich mehrmals. »Verzeihung, Sir.
Vielleicht ist es Ihnen ein kleiner Trost, zu erfahren, daß
kurz vor der Vernichtung des Schwebers Transmitterimpulse aufgefangen
wurden, allerdings ließ sich nicht feststellen, wo sich das
Gegengerät befindet. Es wäre also denkbar, daß der
Großadministrator und seine Begleiter entführt wurden.«
    Es bestand also die Möglichkeit, daß Perry, Gucky und
die anderen noch lebten. Gewiß, es war der berühmte
Strohhalm, an den sich ein Ertrinkender klammerte, aber es gab mir
Auftrieb und ein klein bißchen Zuversicht. Um ganz sicher zu
gehen, fragte ich:
    »Ich bitte Sie um eine ehrliche Antwort, Oberst: Sind Sie
von dem überzeugt, was Sie zuletzt gesagt haben?«
    »Sir, diese Frage läßt sich nicht einfach mit Ja
oder Nein beantworten. Aber da ist etwas in uns, was sich der Logik
entzieht. Es kommt aus dem Herzen, der Seele oder dem Glauben, aber
es trägt immer den gleichen Namen -Hoffnung. Und solange ich
keine gegenteiligen Erkenntnisse besitze, kann mir niemand diese
Hoffnung nehmen.«
    »Von dieser Seite kenne ich Sie überhaupt nicht.«
Dankbar blickte ich den Kommandanten an. »Obwohl es nicht Ihre
Aufgabe ist, haben Sie mir mit Ihren Worten doch ein wenig geholfen.
Ich danke Ihnen.«
    Korom-Khan lächelte gequält. Ein paar Sekunden
offenbarte der stets kühl und gelassen wirkende Mann, daß
auch er ein Wesen aus Fleisch und Blut war, dann verwandelte er sich
wieder in den zurück, den alle kannten: Oberst Elas Korom-Khan,
Kommandant der MARCO POLO, der schlechthin nicht aus der Fassung zu
bringen war. Beherrscht wie immer erkundigte er sich:
    »Sir, haben Sie besondere Befehle für mich?«
    Auch ich hatte meine Fassung inzwischen wiedergewonnen.
    »Nein, im Augenblick nicht. Sie bleiben mit dem Schiff bis
auf Widerruf an Ort und Stelle. Ich melde mich wieder.«
    Ich trennte die Verbindung und genehmigte mir einen großen
Whisky. Heute, am 17. Dezember 3449, hatte Perry zurückfliegen
wollen zur Erde, und dann war alles ganz anders gekommen. Ob er und
Gucky wirklich noch lebten? Ich hoffte es inständig, doch die
nagenden Zweifel bleiben. An Schlaf war nicht zu denken, ich mußte
noch mit jemandem reden, also wählte ich kurzentschlossen den
Anschluß von Galbraith Deighton. Auch der Halbmutant war noch
in seinem Büro und meldete sich sofort. Als Chef der Solaren
Abwehr wußte er natürlich, was vorgefallen war, konnte
allerdings auch nicht mit neuen Fakten aufwarten; dennoch
unterhielten wir uns fast eine halbe Stunde
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