Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ein unerschrockener und kluger Heerführer.
Er war nicht mehr nüchtern, aber er stand fest. Mit dem Daumen
deutete er über die Schulter und murmelte:
    »Der Wein fließt in wahren Bächen.«
    Wir hörten immer mehr Lärmen und Gelächter aus der
anderen Ecke des großen Saales. Die Musiker verdoppelten ihre
Anstrengungen. Die schrillen Töne der langen Pfeifen gellten
durch die Zwischenräume der Säulen und Wände. Für
uns hatten diese Klänge unverkennbar etwas Drohendes. Meine
Muskeln spannten sich an. Ich ließ meinen Blick über die
Gesichter der beiden Griechen gleiten.
    »Kann ich etwas tun, das uns hilft. und Alexander?«
fragte ich. »Vielleicht sollten wir ihm begreiflich machen, daß
er kein Halbgott ist?«
    Beide schüttelten die Köpfe. Sie gaben keine Antwort.
Auch sie schienen sicher zu sein, daß es sich bei Alexander um
keinen gewöhnlichen Sterblichen handelte. Wieder klirrten
Tonkrüge, und einige Sklaven sprangen zur Seite. Ein schwerer
Pokal rollte scheppernd über den Boden. Ein Mann rannte auf die
nächste Steinwand zu und riß eine Fackel aus der
Halterung.
    »Zu Ehren des Gottes der Trunkenheit! Ehre sei Dionysos«,
schrie eine Frauenstimme. Wir standen langsam auf und konnten nicht
glauben, was wir sahen und hörten. Eine zweite Fackel wurde aus
den eisernen Doppelringen gehoben.
    »Was tun sie?« fragte Atagenes. In der Nähe
Alexanders gab es Unstimmigkeiten und Streit. Parmenion winkte uns
schweigend und bahnte sich nachdrücklich einen Weg durch die
aufgeregte, halb betrunkene Menge. Wir folgten ihm schweigend und
schnell, die Becher oder Pokale in den Händen. Jetzt sah ich
jene Thais; eine schlanke Griechin mit weißer Haut und dunklem
Haar. In der kostbaren persischen Kleidung wirkte sie aufreizend und
sinnlich. Ohne Zweifel drückte ihr Gesicht kühle Berechnung
aus, aber auch einen hohen Grad von Fanatismus. Jetzt hielt sogar sie
eine lodernde Fackel in der Rechten, in der anderen Hand einen
Becher.
    »Zeigen wir es ihnen, wie wahre Griechen feiern können!«
rief sie. Ihr gehörte also diese durchdringende Stimme. Mein
Extrasinn meldete sich und wisperte:
    Mache dich auf alles gefaßt, Arkonide. Vergiß nicht,
daß es allesamt Barbaren sind!
    Alexander stand inmitten eines dichten Kreises aus Makedonen.
Seine Augen blickten kalt und überlegend, sein Gesicht war vom
Essensfett glänzend und vom Wein und der Aufregung gerötet.
Um die Stirn lag ein Kranz aus grünen Blattern und farbigen
Blumen. Er machte zwei Schritte, riß einem Diener den Weinkrug
aus der Hand und setzte ihn an die Lippen. Rechts und links des
Mundes liefen breite Rinnsale Wein herunter und besudelten seinen
Chiton und den Chlamys. Langsam ging er weiter, setzte den Krug ab
und rief dann im selben scharfen Befehlston, mit dem er seine Truppen
mitriß:
    »Zur Terrasse. Hinaus, in die Nacht!«
    Alexander führte eine Reihe von drei Männern an. Sie
durchbrachen den Kreis. Thais schloß sich an. Da die anderen
Gäste ihrem Gastgeber nicht nachstehen wollten, rissen auch sie
Fackeln von den Wänden und schwenkten sie, daß die Funken
stoben. Ein Tuch begann zu brennen und wurde mit Wein gelöscht.
Die Diener brachten unangezündete Fackeln, die in die
aufstiebenden Glutschalen gestoßen und in Flammen gesetzt
wurden. Dann wurde der Zug länger, ununterbrochen leerten die
Gäste ihre Becher und Pokale.
    »Halt, Alexander, mein Freund!«
    Parmenion drang durch die Menschenmenge und breitete vor Alexander
die Arme aus. Er hätte den Herrscher jetzt niederschlagen
müssen; es war zu spät. Alexander lachte ihm schallend ins
Gesicht und schob ihn mit der
    Schulter zur Seite. Er sah mich an, blickte aber förmlich
durch mich hindurch. Die Fackeln stanken und loderten auf. Jetzt war
der Umzug der Betrunkenen schon rund zwanzig Personen lang. Die
jungen Männer, von denen sich Alexander bedienen ließ,
kamen hinzu, dann rannten die Lustsklavinnen auf ihre männlichen
Liebhaber zu und ließen sich von ihnen lachend und kichernd
mitziehen. Noch mehr Fackeln. Jemand zerbrach eine Öllampe,
deren heißes Öl sich auf dem Boden sofort entzündete
und mit gelben Flammen brannte. Kreischend sprangen die Mädchen
auseinander. Der lange Zug wand sich zwischen den Säulen
hindurch und auf den Ausgang zu. Inzwischen hatten die übrigen
Gäste begriffen, was sich anbahnte. Die meisten von ihnen
versuchten, es denen mit den Fackeln nachzumachen. Bald waren es mehr
als sechzig, siebzig Menschen, die den Saal verließen, durch
die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher