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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten
Autoren: Perry Rhodan
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dann auf
das Magazin und die Burg zu, unten am Hafen. Die Stadt wimmelte von
Soldaten des Darius in ihren farbenprächtigen Rüstungen und
Kleidungsstücken und von griechischen Söldnern mit
wettergegerbten Gesichtern.
    Kaum war er einige Schritte gegangen, ertönte hinter ihm
wildes Geschrei. Er blieb stehen, drehte den Kopf und sprang im
selben Augenblick in den Schutz einer offenen Tür. Ein kantiger
Felsen, so groß wie der Oberkörper eines Kindes, wirbelte
mit dumpfem Heulen durch die Luft und beschrieb einen hohen Bogen. Er
kam schräg herunter, überschlug sich und prallte gegen den
steinernen Bogen über zwei Säulen. Steinbrocken, Teile des
Simses und abgerissene Figuren schlugen, eingehüllt in Staub und
Sand, zu Boden. Aufgeregt gackernd flogen Hühner in alle
Richtungen, ein Pferd scheute, und fluchende Männer sprangen zur
Seite. Die Säulen, ihres Haltes beraubt, taumelten hin und her.
Eine fiel mit schauerlichem Knirschen um und zerschmetterte zwei
Schafe, die blökend stehengeblieben waren. Langsam kollerte der
zerplatzte Steinbrocken die abschüssige Straße hinunter.
    »He, Ephialtes, wohin gehst du?«
    »Hinunter, zu Memnon. Er soll uns sagen, was wir gegen den
Knaben aus Pella tun werden. Keiner in Halikarnaß kann ruhig
schlafen.«
    »Darius wird kommen und die Makedonen zurückschlagen.«
    »Darius... er hat anderes zu tun«, knurrte Ephialtes
und würgte den Rest eines Fluches herunter.
    Die Mauern und ihre Türme, die Zinnen und die Aufschüttungen
hinter dem wuchtigen Ringwall bevölkerten sich mit bewaffneten
Kriegern. Die hölzerne Pyramide wuchs von Tag zu Tag. Man traute
der augenblicklichen Ruhe nicht und hängte nasse Felle an die
Balken und vor die Plattformen. Überall hämmerten die
Handwerker die Pfeilschleudern und die Teile der Katapulte zusammen.
Nur aus Nordost oder aus dem Westen konnten die Makedonen angreifen.
Die Stadt war entschlossen, ihnen eine Lehre zu erteilen und bis zum
letzten Blutstropfen zu widerstehen. Kinder und Jugendliche sammelten
Steine und Felsbrocken und schichteten sie nahe den Katapulten zu
großen
    Haufen. Der Tag verging in fieberhafter Beschäftigung, die
sich vom Hafen bis zur Mauer erstreckte und Tausende von Menschen
umfaßte. Thrasybolos und Ephialtes hatten am meisten zu
befürchten: Die Makedonen hatten verlangt, daß sie
ausgeliefert werden sollten. Sie waren entschlossen, zu überleben
- oder zu sterben.
    Die Belagerungstürme der Makedonen wurden herangeschafft und
zusammengesetzt. Sie entstammten Entwürfen des Diades, einem
Griechen aus Thessalien, der ein Schüler des besten Erfinders
von König Philipp war. Kleinere Katapulte wurden im Lager der
Makedonen zusammengebaut und in Stellung gebracht. Auch die Angreifer
hatten Mengen von Steinen und Felsbrocken gesammelt; die ebenen
Flächen und die Feldraine vor den Mauern waren voll davon.
    Ab und zu gaben die Bedienungsmannschaften einen Schuß ab.
Sie mußten die Wurfweite ihrer Geschütze einstellen.
    Innerhalb der Mauer wurden die schweren Stützpfeiler
verbreitert, mit Stufen versehen und verstärkt. Argwöhnisch
beobachteten beide Parteien einander.
    Die Truppen des kleinen Makedonen kamen sieglos von dem westlichen
Hafen zurück, der sich nur zum Schein ergeben hatte. Der
Stadtgraben wurde aufgefüllt, zwischen den Zelten loderten Feuer
und stiegen Rauchsäulen in den Himmel, der ohne Wolken war, und
von dem die Sonne erbarmungslos herunterstach. Die Katapulte hatten
sich eingeschossen und fegten mit einem dauernden Hagel kleiner
Felsen, die man mit Hämmern gespalten und so in kantige
Geschosse verwandelt hatte, die Verteidiger von den Mauern. Jeder
weitere Tag zeigte beiden, den Verteidigern und den Angreifern, die
Fortschritte der seltsamen, insektenhaften Bauwerke aus Bohlen,
Balken und Tauwerk.
    Die Pyramide hinter den Stadtmauern wuchs. Sie überragte die
Zinnen um dreißig Ellen. Hinter den nassen Vorhängen aus
Fell und den Brettern sahen die wachsamen Verteidiger hervor, und die
Pfeilschleudern richteten sich auf die näher kommenden
Belagerungstürme. Während die Türme auf breiten Rädern
und eisernen Achsen heranrumpelten, prasselten Steinbrocken
unaufhörlich gegen die Mauern, flogen im hohen Bogen über
die Mauer, durchschlugen die Dächer, verwundeten und töteten
die Verteidiger und prallten von den Schutzbrettern vor den
Pfeilschleuderkatapulten ab.
    Unaufhaltsam näherten sich von mehreren Seiten die
Belagerungstürme, deren Flanken von zerbeulten
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