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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten
Autoren: Perry Rhodan
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hinter den letzten Verteidigern die überaus
schmalen, mit Erz beschlagenen Pforten der neuen Mauer schlossen.
    Am nächsten Morgen kamen makedonische Unterhändler und
baten um die Rückgabe der toten Krieger.
    Das war die unausgesprochene, aber deutliche Aussage, daß
die Angreifer den Verlust der Schlacht eingestanden.
    Memnon wußte, als er von der Spitze des Katapultturms der
Übergabe zusah und den langen Zug derer betrachtete, die
zwischen sich einen toten Kameraden zum Lager zurücktrugen, daß
der Rückschlag den Makedonen
    noch rasender machen würde.
    Was konnte er tun?
    Welche Befehle konnte er geben?
    Noch mehr Ausbrüche, noch besser vorbereitete Stoßkeile
gegen die Angreifer, noch mehr und besser gezieltes Feuer gegen die
Belagerungstürme. Die weitaus größere Anzahl der
Kämpfer schreckte ihn nicht - bei Granikos hatte Darius mit
einer gewaltigen Übermacht gekämpft und dennoch verloren!
    In den nächsten Tagen und Nächten änderte sich das
Wetter. Mehr Wolken trieben über den Himmel, in den Abenden und
Nächten wetterleuchtete es weit auf dem Meer, und es gab mehr
Wind und Gewitter. Aber rasch trocknete das Land nach den hämmernden
Regengüssen. Die Donnerschläge und das Hämmern der
Rammen wetteiferten miteinander. Die Makedonen steigerten ihre
Angriffe mit jeder Stunde. Ihre Maschinen warfen und zertrümmerten
ohne Pause; die Mannschaften wechselten einander ab. Aber die
Verteidiger waren mutig und schnell.
    Und sie waren erfahren in der Kriegführung.
    Sie wagten blitzschnelle Ausfälle. Stets waren sie von ihren
eigenen Geschützen und von den zielsicheren Bogenschützen
hervorragend gedeckt. Die griechischen Söldner der Stadt konnten
es an Erfahrung und Kampfesmut mühelos mit den Makedonen
aufnehmen. Zudem wagten sie sich nicht sonderlich weit aus dem Schutz
der Mauern hinaus. Ihre Kameraden deckten jeden Schritt der
keilförmigen Streitgruppen, und viele Makedonen bezahlten ihre
mangelnde Wachsamkeit mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit.
    Wenige Tage später, gegen Abend, riskierten die Verteidiger,
von Ephialtes angeführt, einen Ausfall von großer
Geschicklichkeit. Es begann damit, daß die hölzerne
Pyramide hinter der Mauer zu einem rasenden Ungetüm wurde, das
einen Regen aus Steinbrocken und wahre Schwärme von Pfeilen über
die Angreifer warf. Eine Masse schweigender und zu allem
entschlossener Verteidiger brach aus den Toren hervor und schleppte
Fackeln in den hoch erhobenen Händen. Die Krieger rannten auf
die Belagerungstürme zu, die vor den Mauern im Nordosten standen
und sich scharf gegen den Himmel des Sonnenuntergangs abhoben. Die
ersten Fackeln flogen in die Türme und setzten abermals das
trockene Holz in Flammen. Die Wachen der Makedonen, die von dem
Angriff abgelenkt worden waren, kämpften gegen die Verteidiger
und starben an den Pfeilen und Steinbrocken, die aus der Stadt auf
sie herunterkrachten. Um die Belagerungstürme brachen erbitterte
Kämpfe aus, Mann gegen Mann.
    Eine zweite Gruppe verließ die Stadt, als das Getümmel
um die Maschinen und Türme am größten war.
    Hunderte Krieger drängten sich durch das westliche Tor,
sammelten sich im Schatten der Mauer und der unbezwingbaren Felsen,
sahen sich wachsam um und griffen dann in rasender Eile an, die
Lanzen gesenkt und die Schwerter quer über den Köpfen. Sie
rannten ungewöhnlich schnell, bildeten
    einen Keil und bewegten sich in einem leichten Bogen auf die
Stelle zu, an der die Belagerungsmaschinen zu brennen begannen, an
der die ersten Sarissenträger aus dem Lager eintrafen, an der
die Verteidiger und Angreifer sich in einzelnen, wütenden
Gruppen ineinanderkrallten. Das Klirren der Schwerter und das Keuchen
der Kämpfer bildeten inmitten der Flammen und der dunkler
werdenden langen Schatten eine Insel des Todes, einen schauerlichen
Tanz aus Schilden und Schwertern.
    Mehr und mehr Makedonen kamen in geordneten und ungeordneten
Gruppen aus dem Lager, in dem die Hörner ununterbrochen die
Angriffssignale in die Abendluft schmetterten. Noch waren die
Verteidiger stark genug, um jede neue Verstärkung
zurückzuschlagen oder in harte Kämpfe zu verwickeln. Ihre
dritte Gruppe unter der Führung des Memnon bildete die Reserve.
Sie waren angetreten, um die Schlacht zu entscheiden oder zu sterben.
    Als Memnon erkannte, daß nicht die alten, kampferfahrenen
Makedonen in den Kampf rannten, sondern die jüngeren Krieger,
rissen seine Leute das Tor auf. Wieder brach eine ausgeruhte,
todesmutige Gruppe von
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