Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

Titel: PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
mir selbst, sondern an der Mechanik meines Antriebssystems,
denn ich kann doch nicht gleichzeitig...«
    »Hör endlich auf!« unterbrach die
Wissenschaftlerin den Redeschwall.
    Labby schwieg. An seiner Oberkante blinkte schuldbewußt ein
kleines rotes Licht.
    Rayla besah sich den Schaden.
    »Das ist schlimmer, als ich dachte.« Sie schüttelte
verzweifelt ihren Kopf, so daß die halblangen dunklen Haare hin
und her flogen. »Du hättest besser die Proben fallen
lassen sollen. Dann hättest du dich noch abstützen können.
Den Schaden, den du angerichtet hast, kann keiner mehr gutmachen.«
    »Aber ich bitte dich, Chefin«, sagte Labby empört.
»Ich konnte doch deine wertvollen Reagenzien nicht zu Boden
fallen lassen. Die dummen Kulturen, die beschädigt worden sind,
kann man doch neu ansetzen. Außerdem gehören sie gar nicht
zu deinen Aufgaben.«
    »Das ist es ja gerade«, schimpfte die Frau. »Es
sind die geheimen Forschungsobjekte von Wodys. Das gibt einen
Riesenärger.«
    Labby schwieg betreten. Selbst der Roboter wußte, was das
bedeutete. Wodys war Rayla Mundials Chef und der Leiter dieser
Sektion. Er war außerdem ein cholerischer und hysterischer
Mensch und Raylas ärgster Widersacher. Letzteres galt im
beruflichen und im menschlichen Bereich, denn Wodys hatte ständig
etwas an der Frau auszusetzen.
    »Das tut mir nun wirklich leid«, sagte Labby leise.
    »Soll ich versuchen, die Sache wieder in Ordnung zu
bringen?«
    »Du kannst es probieren, aber es wird dir nicht gelingen.
Wodys' Kulturen standen unter einem speziellen Gasgemisch. Dieses ist
jetzt entwichen, und damit ist der gesamte Versuch gescheitert.«
    »Dann werde ich alles in den Müllcontainer werfen,
oder?«
    Rayla Mundial war wirklich ratlos. In den letzten Wochen hatte es
ein paar sehr heftige Auseinandersetzungen zwischen ihr und Wodys
gegeben. Sie spielte schon mit dem Gedanken, sich um eine andere
Arbeitsstelle zu bemühen. Nach diesem Vorfall, an dem ihr Chef
ihr zweifellos die Schuld geben würde, würde man sie
möglicherweise sogar ohne ihren Antrag entlassen. Das wäre
von Nachteil für die Beschaffung eines geeigneten neuen
Arbeitsplatzes, obwohl sie auf der ganzen Erde einen hervorragenden
Ruf als Galakto-Genetikerin und Chemo-Biologin besaß.
    »Was ist jetzt mit dem Müllcontainer, Chefin?«
bohrte Labby weiter. »Es widerspricht meiner Programmierung,
diesen Unrat des Herrn Wodys hier liegen zu lassen.«
    »Also gut. Räum es weg«, willigte sie ein.
    Ein leises Räuspern ließ sie herumfahren.
    Zwischen den Laboreinrichtungen stand ihr Chef. Wodys war mit
seinen zwei Metern Körpergröße gut einen Kopf größer
als Rayla. Er stand mit verschränkten Armen da und blickte
finster aus seinen nervös zuckenden Augen abwechselnd auf Rayla,
den Roboter und die vernichteten Zuchtkulturen.
    »Es war meine Schuld, Mr. Wodys«, beeilte sich Labby
zu sagen. »Ich bin über ein Kabel gestolpert und
versehentlich in ihren Brutschrank gestürzt.«
    »Dummes Zeug«, knurrte der Mann grimmig. »Ich
erkenne genau, was hier vorgefallen ist. Madame hat wieder einmal
sehr schlampig gearbeitet. Oder hat sie gar vorsätzlich meine
Kulturen zerstört?«
    »Diese Unterstellungen lasse ich mir nicht gefallen, Mr.
Wodys.« In Raylas Gesicht schwollen die Zornesadern. »Schuld
an dem Zwischenfall sind allein Sie, denn Sie haben meinen Antrag
abgelehnt, für Labby ein neues Antriebssystem zu kaufen. Nur
dadurch konnte das Unglück geschehen.«
    »So ist es. So ist es. Er trägt die Verantwortung.«
Labby hatte das Laborgut, das er in seinen Armen getragen hatte,
abgesetzt. Jetzt fuchtelte er wild mit seinen Tentakeln in der Luft
herum.
    »Du hältst dich aus dieser Zurechtweisung heraus,
Laborroboter-GB-28«, sagte Wodys scharf. »Nun zu Ihnen,
Madame. Sie werden für diesen Verlust
    zur Rechenschaft gezogen werden. Es handelte sich um eine wichtige
Entwicklung, die ich initiiert hatte. Sie hätte uns helfen
können, den Laren mit der Kraft der Biologie zu begegnen. Sie
haben alles zerstört. Die Schadenshöhe werde ich von einer
Kommission feststellen lassen. Bis die Sache reguliert ist, möchte
ich Sie nicht in meinem Labor sehen.«
    »Wie Sie wünschen, Hochwürden«, antwortete
Rayla hohntriefend. »Von diesem Job habe ich sowieso die Nase
voll.«
    Wodys drehte sich schweigend um und ging. Nach ein paar Schritten
hielt er noch einmal an und blickte zurück.
    »Laborroboter-GB-28«, befahl er, »du meldest
dich in Halle 7 zur Verschrottung.«
    Labby
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher