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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr schlecht als recht zusammengefügten Thron und hielt
Hof im Erdgeschoß eines der acht Türme, die alle anderen
Gebäude auf der Oberfläche
    des Asteroiden um mehrere hundert Meter überragten. Die weite
Halle war hell erleuchtet. Über zweihundert Burgbewohner hatten
sich eingefunden, nachdem bekanntgeworden war, daß Quevirets
Expedition einen Fremden aus der Tiefe mitgebracht hatte. Erequoth
selbst war alsbald auf der Szene erschienen. Er hatte sich Quevirets
Bericht angehört und sodann ohne Zögern sein Urteil
gesprochen.
    Hors-Tanathor ließ den Spruch gelassen über sich
ergehen. Sikkim kauerte an seiner Seite. Der Bote des Unsterblichen
hatte den Anführer der Burgbewohner aufmerksam gemustert und war
zu dem Schluß gekommen, daß der Zerfall der
Freibeuter-Zivilisation bereits eingesetzt hatte. Erequoth war kein
Mann von der Statur eines Arqualov, eines Parlukhian oder auch nur
eines Zaphoor. Er war primitiv, neigte zu voreiligen Schlüssen
und scheute sich, einer komplizierten Sache auf den Grund zu gehen,
weil er fürchtete, dabei an Autorität zu verlieren.
    Hors-Tanathor hatte sich auch die Neugierigen angesehen, die in
der Halle erschienen waren, um den ungewöhnlichen Ereignis
beizuwohnen. In ihren Gesichtern spiegelte sich Neugierde, weiter
nichts. Sie staunten ihn an, aber wo er ihren Blicken begegnete, da
wandten sie den Kopf beiseite und wichen seinen Augen aus. Nur eine
junge Frau bildete eine Ausnahme. Sie stand in der vordersten Reihe,
ein Zeichen, daß sie unter den ihren einiges Ansehen genoß.
Sie war von mittlerer Größe und hatte kurz geschnittenes,
rötlich blondes Haar, das kaum die Ohren bedeckte. Ihr Gesicht
war offen, ihr Blick freundlich. Sie wich Hors-Tanathors Augen nicht
aus, wenn er sie ansah. Einmal schenkte sie ihm sogar ein Lächeln.
Sie trug ein langes, weites Gewand, das ihre Gestalt völlig
einhüllte.
    Das Schweigen des Fremden dauerte Erequoth zu lang. „Hast du
gehört, was ich sagte?“ dröhnte er. Hors-Tanathor sah
ihn an. „Ich habe es gehört. Ich meine, du solltest dir
mehr Zeit zum Nachdenken nehmen.“
    Furchen bildeten sich auf Erequoths niedriger Stirn. Seine
hervorquellenden Augen blickten böse. „Es gibt nichts
nachzudenken. Du bist ein Spion!“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Es hat nie einen Freibeuter namens Tanathor gegeben.
Niemand, der zur ursprünglichen Generation der Freibeuter
gehört, könnte noch so jung sein wie da. Du sprichst unsere
Sprache mit einem fremden Akzent, und bei dir hast du ein Wesen,
desgleichen keiner von uns je zu Gesicht bekommen hat.“
    „Das Volk mag anfangen zu beten, wenn es von einem Anführer
geleitet wird, der so dumm ist wie du“, spottete Hors-Tanathor.
„Meinen Namen kannst du nicht kennen. Du existiertest noch
nicht einmal in den Sehnsüchten deines Vaters und den Träumen
deiner Mutter, als wir diese Burg besetzten. Und was den fremden
Akzent angeht: was erwartest du von einem, der sich jahrelang in der
Tiefe herumtreibt und keinen anderen zum Gesprächspartner hat
als nur sich selbst? Jung nennst du mich? Ich bin dreimal so alt wie
du; aber dort drunten, wo ich auch dieses Tier gefunden habe, das man
einen Hund nennt, gibt es viele geheimnisvolle Dinge, die Murcon vor
uns verborgen hat, als er sah, daß er uns seine Burg würde
überlassen müssen. Darunter ein Elixier, das den
Alterungsprozeß verlangsamt, und so viel technisches Wissen,
daß du es dir nicht einmal im Traum ausmalen könntest.“
    Erequoth war aufgesprungen. Er hatte nicht mehr als Hors-Tanathors
ersten Satz gehört. Er neigte zu voreiligen Schlüssen, aber
er war ein langsamer Denker.
    „Genug!“ donnerte er. „Du beleidigst den
Anführer dieses Volkes nicht ungestraft.“ Er wandte sich
an Queviret und seine Getreuen, die ebenfalls in vorderster Reihe
standen. „Schafft ihn an einen sicheren Ort. Binnen zwanzig
Stunden will ich entscheiden,
    welchen Todes er sterben soll.
    „Sieh dich um, Sikkim“, sagte Hors-Tanathor.
    Das kleine Gemach war mit Thermostrahlern aus dem Fels geschnitten
worden. Die Wände zeigten noch die Fließspuren des
glutflüssigen Gesteins. An Einrichtung gab es nur eine roh
zusammengezimmerte Liege und einen Eimer, der sich mit einem Deckel
verschließen ließ. Die Tür bestand aus dickem,
schwerem Plastikmetall. Sie war mit einem elektronischen Schloß
versehen, das nur von außen bedient werden konnte. Unter der
Decke glomm ein altersschwaches Lumineszenzquadrat.
    Der Hund beschnüffelte die
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