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PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra

PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra

Titel: PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra
Autoren: Perry Rhodan
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etwas ihren Arm. Etwas schmerzte ganz kurz. Wärme breitete
sich von der betreffenden Stelle her aus. Tausend kleine Tiere
krochen durch ihren Arm, liefen über ihre Brust, den Hals, das
Gesicht...
    „... in Lucianos Kabine gefunden", hörte sie die
Stimme wieder. Sie wurde klarer, kam näher. „Gleich geht
es dir besser, Chris."
    Besser!
    Wenn das David war, warum quälte er sie dann noch? Warum ließ
er sie nicht schlafen?
    Wieder schlug sie die Augen auf, und erneut sah sie sein Gesicht
verzerrt. Dann aber nahm es normale Formen an.
    Sie wünschte sich, es wäre undeutlich geblieben. Sah
auch sie so aus? Davids Kopf war ein Totenschädel.
    Schaudernd wandte sie sich ab. Ihr Kopf schlug auf die andere
Seite. Der Schwindel blieb diesmal aus. Sie konnte einen Teil des
Hauptbildschirms sehen -und das Raumschiff.
    Die Müdigkeit verschwand. Wie in den kurzen Phasen, in denen
sie wach und voller Tatendrang gewesen war, erwachte in ihr noch
einmal das Interesse an dem, was um sie herum war.
    Die Kabinen mit den Kranken und Toten, der Weg zur Zentrale, das
Schiff auf dem Bildschirm - wie lange war das her?
    David zog sie zu einem Pult. Er hob ihren Oberkörper an und
legte sie gegen eine Verkleidung. Warum tat er das? Woher nahm er
noch die Kraft dazu?
    Sie sah ihn an. Er hatte die Ärmel der Kombination
hochgestreift. An einer Stelle seines rechten Unterarms war die Haut
gerötet und das Fleisch angeschwollen. Unwillkürlich fuhr
sie sich über den eigenen Arm. Sie konnte es wieder. Sie spürte
ihre Finger -und die Anschwellung.
    Sie versuchte, zu sprechen. Erst nach einer Weile gelang es ihr.
Ihre Zunge war schwer und trocken. Die aufgesprungenen Lippen
brannten.
    „Du... David, du hast...?"
    „Dir etwas gespritzt, Chris. Ein Aufputschmittel, das ich
in... Lucianos Kabine noch fand. Vielleicht sterben wir daran, aber
das wäre ein... vorweggenommener Tod."
    Er atmete schwer. Das Sprechen erschöpfte ihn doch mehr, als
er zeigen wollte.
    Sie sah ihn jetzt völlig klar. Die Backen- und Kieferknochen
standen weit hervor. Seine Haut hatte alle Farbe verloren und spannte
sich wie Pergament. Haarsträhnen hingen klebrig in seiner Stirn.
Auch Davids Lippen waren aufgesprungen, seine Pupillen unnatürlich
geweitet.
    Sie spürte, wie ihre Lebensgeister zunehmend zurückkehrten,
und erschrak. Was mit ihr geschah, war ihr unheimlich.
    „Ein... ein Rauschmittel?"
    „Etwas, das uns wachhält. Wir müssen wach bleiben,
Chris!"
    Meinte er das Raumschiff? Die Blinkzeichen fielen ihr wieder ein.
Aber es waren noch keine Ärzte an Bord der QUEEN JANE gekommen.
    Warum nicht?
    David las die Frage von ihren Augen ab.
    „Sie werden kommen, Chris! Rede es dir ein. Sie kommen.
Sie... warten auf ein Serum."
    Sie spürte keine Kälte mehr. Ihre Glieder zitterten
leicht, aber mit jedem Atemzug wurde ihre Brust etwas leichter.
    Sie konnte wieder klar denken. Wahrscheinlich verzehrte die Droge
sie mit der Zeit. David mußte von Sinnen sein. Er brachte sie
um. Und sie wollte nicht sterben, jetzt nicht mehr.
    „Die anderen, Dave. Wie viele leben noch?"
    Er zögerte mit der Antwort. Er wich ihrem Blick aus.
    „Also keiner", murmelte sie.
    „Wir beide sind die letzten. Das ist... wie in einem
kitschigen Roman."
    Sie hörte es kaum.
    „Dad ist tot. Und er wollte... er wollte noch so vieles
tun."
    „Dann müssen wir für ihn leben! Er hätte es
so gewollt."
    Sie hatte schrecklichen Durst.
    „Etwas zu trinken, Dave. Haben wir noch etwas?"
    „Schon, aber den Weg zu den Getränkespendern schaffen
weder du noch ich. Bleib ruhig liegen, Chris. Du fühlst dich
stärker, als du in Wirklichkeit bist." Er machte einige
tiefe Atemzüge. „Ich konnte dem Schiff dort draußen
zeigen, daß wir noch leben. Als ich das nächstemal zu mir
kam, schleppte ich mich zu den Kabinen und wieder zurück. Ich
holte die Spritzen und die Droge. Das letzte Stück mußte
ich auf allen vieren kriechen."
    „Und wie lange hält das Zeug uns wach?"
    Er zuckte nur die Schultern.
    Hier saßen sie also, warteten verzweifelt auf das Wunder und
versuchten, dem Tod noch einmal ein Schnippchen zu schlagen.
    „Geborgtes Leben", murmelte Christine. „David,
laß uns reden, bis es zu Ende geht. Sag mir, was wir getan
hätten, wenn das alles... nicht geschehen wäre."
    Er legte sich flach auf den Rücken.
    Dann begann er stockend von seinen Träumen zu erzählen.
Sie hörte zu und unterbrach ihn nicht.
    Erst jetzt sah sie den kleinen Strahler in seiner Tasche.
    Und sie hoffte,
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