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PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

Titel: PR TB 214 Kosmischer Grenzfall
Autoren: Perry Rhodan
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Insektenabkömmlinge, aber sie haben offenbar nicht
denselben Stammbaum, und sie unterscheiden sich voneinander wie
Menschen von Blues. Sie leben zwar in friedlicher Koexistenz
miteinander, ja, mehr noch, sie haben offenbar sogar ein gemeinsames
Staatsgefüge, ordnen sich einer gemeinsamen Regierung unter,
wenngleich sie verschiedenen Kulturkreisen angehören und auf
verschiedenen Entwicklungsstufen stehen und sich in der Mentalität
mindestens so unterscheiden wie in ihrem Aussehen. Ihre Mentalität
ist unser größtes Handikap, sie ist der der Menschen so
verschieden, daß es uns bislang noch nicht gelungen ist, sie zu
verstehen."
    Er machte wieder eine Pause, die er dazu nützte, von seinem
Nektar zu nippen. “Weil sie verrückt sind", warf
Fürst Lavord ein. “Ich war auf Lamarone und kann ein Lied
davon singen, und ich sage euch - hicks - es ist zum Verzweifeln.
Drum
    Prost!"
    “Prost!" sagte Cody, der sich nun doch dazu überwunden
hatte, von der Känguruhmilch zu trinken. Er tat es sogar
reichlich und war mir um einige Becher voraus.
    Roi Danton blickte von Fürst Lavord zu Cody und warf dann
Walty Klackton einen fragenden Blick zu. Der zuckte die Achseln,
nippte probierend an seinem Becher und sagte dann:
    “Der Nektar ist in Ordnung. Ich möchte sogar behaupten,
daß es der beste Nektar ist, den ich seit langem getrunken
habe. Sehr bekömmlich, überaus schmackhaft. Aber fahre
fort, Mike, äh, ich meine Roi."
    Mir fiel sofort auf, daß Klackton den Freifahrerkönig
bei einem anderen Namen anredete, nahm jedoch keine Notiz davon. Ich
war so beschwingt, daß ich solchen Lappalien keine Bedeutung
beimaß. Auf K-Planet schien es überhaupt üblich zu
sein, Dingen und Personen falsche Namen zu geben.
    “Um dem Gesetz Genüge zu tun", führte Roi
Danton weiter aus, nachdem er einen ausgiebigen Schluck genommen
hatte, “müssen wir die Zustimmung aller sechs Volksgruppen
einholen, damit wir die Rohstoffvorkommen nützen können.
Und das ist eines unserer Probleme. Wir kommen mit den Lamaronern
einfach nicht klar. Sie beherrschen inzwischen Interkosmo recht gut,
manche sogar perfekt, dennoch ist es offenbar unmöglich, ihnen
klarzumachen, was wir eigentlich von ihnen erwarten. Wir reden
einfach aneinander vorbei. Aus den Berichten geht hervor, daß
die Lamaroner - und damit meine ich alle sechs Volksgruppen
-grundsätzlich mit allem einverstanden sind, was wir ihnen
vorschlagen, aber trotzdem kommt es zu keinem Handelsabkommen. Ich
weiß nicht, woran das liegt." “Ich schon - hicks",
warf Fürst Lavord ein. “Es liegt daran, daß man mit
Irren -hicks - keine Geschäfte machen kann. Man müßte
sich schon auf die gleiche Stufe -hicks - wie sie stellen."
    “Fürst Lavord war auf Lamarone", sagte Roi Danton,
als erkläre das alles und genehmigte sich wieder einen
großzügigen Schluck Nektar. Er seufzte wohlig und meinte:
“Schmeckt ausgezeichnet. Wo war ich stehengeblieben? Ach,ja, es
ist zum Verzweifeln. Zwei meiner besten Freifahrerfürsten sind
bereits an den Lamaronern zerbrochen. Wenn ihr Fürst Lavord
früher gekannt hättet, ihr würdet ihn nicht
wiedererkennen, so sehr hat er sich verändert. Es scheint fast
so, als hätte die Mentalität der Lamaroner auf ihn
abgefärbt. Sein Bericht über die dort herrschenden
Verhältnisse klang so wirr, daß niemand etwas damit
anfangen konnte. Dabei ist es nicht ausgesprochen unvernünftig,
was er über die Lamaroner zu sagen hat, es hilft uns nur nicht,
ihre Verhaltensweise zu verstehen. Es paßt alles einfach nicht
zusammen. Die Lamaroner scheinen hilfsbereit und freundlich,
entgegenkommend und kompromißbereit zu sein, und es sieht sogar
so aus, daß sie die Rohstoffvorkommen ihrer Welt nicht brauchen
und uns überlassen würden.
    Aber wir haben noch nicht herausgefunden, um welchen Preis. Am
Beginn einer jeden Verhandlungsrunde schien alles klar zu sein, aber
mitjedem Schritt, dem wir dem Erfolg näher zu kommen glaubten,
wurde alles unübersehbarer, komplizierter und verwirrender, bis
sich schließlich keiner mehr auskannte - weder Mensch noch
Lamaroner. Es ist unglaublich, daß wir trotz
Verhandlungsbereitschaft beider Seiten noch keine Einigung erzielen
konnten. Unsere Leute sind nahe daran, den Verstand zu verlieren -
und die Lamaroner stehen dem verständnislos gegenüber. Sie
sind ein kosmischer Grenzfall. Wir begreifen einfach nicht ihr
Verhaltensschema, und das mag der Grund für unser Scheitern
sein. Es wäre eine Aufgabe für jemanden, der
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