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PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit

PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit

Titel: PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit
Autoren: Perry Rhodan
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vor uns liegende Sonnensystem einer fremden Galaxis zu erkunden.
    Der Gedanke an die Erde legte schlummernde Instinkte in ihm wach. Er grunzte und schmatzte. Er hieb mir mit seinen Pranken auf beide Schultern, daß ich meinte, ersticken zu müssen.
    ,,Da täuschen Sie sich, Tatcher’" sprach er väterlich, ,,wir sind auf dem Weg nach Terra!"
    Er drehte sich um und verschwand dahin, wo er hergekommen war. Und obwohl Marsgeborene meiner Abstammung normalerweise solch (Charakterschwächen nicht kennen, gestehe ich, daß ich im ersten Augenblick verwirrt war. Doch fing ich mich sogleich.
    Jetzt hatte ich nämlich einen weiteren Beweis dafür in Händen, daß Commander Rorvic eigentlich aus dem Dienst hätte entlassen werden müssen. Er war nicht normal. Doch beschloß ich, wenigstens vorläufig gute Miene zum bösen Spiel zu machen, denn ich wurde den Gedanken nicht los, daß der Albino mich wieder einmal aufs Glatteis führen wollte. Unsere Moskito hatte ich insgeheim auf den Namen VORSICHT getauft, in Gedanken daran, daß Flüge mit dem Tibeter immer sehr waghalsig zu sein pflegten. Diesen Namen dem Commander vorzuschlagen und das kleine Schiff offiziell zu taufen schwebte mir bereits seit einigen Stunden vor. Sogar eine Flasche Sekt hatte ich irgendwoher gezaubert und in die Kühlbox gestellt. Nach den Ereignissen der vergangenen Minutenjedoch hatte ich den Gedanken schnell wieder fallenlassen. Nie hätte Rorvic zugestimmt, und wenn, dann höchstens, um mich in eine Falle zu locken oder den Sekt allein zu leeren. Nur höchste Wachsamkeit und eine gute Portion marsianischen Mißtrauens hatten mich bisher davor bewahrt, von diesem Scheusal meuchlings ermordet zu werden.
    Daß ich ihm beim Erwachen aus dem Regenerationsschlaf durch einen unkontrollierten Fußtritt die Nase demoliert hatte, schien er mir nie mehr vergessen zu wollen oder zu können, denn dieses Gebilde, das die Mitte seines Gesichts zierte, warjetzt noch unförmiger alsje zuvor. Es hatte die Bezeichnung ,,Nase" nie verdient gehabt.
    Um mich diesen und anderen Überlegungen ungestört hingeben zu können, hatte ich mich in einen der beiden Sessel gesetzt und beide so gedreht, daß sie in Richtung des Steuerpults gerichtet waren. Die hohe Lehne verdeckte meinen Körper. Niemand wäre auf den Gedanken gekommen, hier habe sichjemand häuslich niedergelassen.
    Nach einer Weile hörte ich Rorvics schlurfende Schritte, die sich stetig näherten. Dann fiel der Schatten des Tibeters auf die Kontrollen, und gleich danach tauchte er selbst in meinem Gesichtskreis auf. Offenbar bemerkte er mich nicht. Er schob sich an meinem Sessel vorbei nach vorn und hielt - hier stockte mir buchstäblich der Atem.
    Rorvic hielt Kehrschaufel und Besen in der Hand. Ich faßte mich an den Kopf. War der Albino tatsächlich übergeschnappt? Mit einer vollendeten Armensündermiene begann er, die Scherben zusammenzufegen.
    Entsetzt war ich aufgesprungen. Mein gutes Herz ging mit mir durch, ich beging den folgenschwersten Fehler meines Lebens.
    ,,Bei Phobos und Deimos", rief ich aus, ,,Sie könnten sich verletzen, Sir! Ich eile sofort, den Küchenrobot zu aktivieren."
    Dalaimoc Rorvic drehte sich langsam um.
    ,,Da sind Sieja, Tatcher, ich habe Sie überall gesucht", lächelte er und fuhr mit erhobener Stimme fort. „Sammeln Sie die Scherben ein, Captain Hainu. Das ist ein Befehl!"
    Er drückte mir Schaufel und Besen in die Hand und entfernte sich, so schnell es ihm die künstliche Schwerkraft an Bord erlaubte.

2.
    Ich kam mir wie ein dummer Schuljunge vor. Zornesröte stieg mir ins Gesicht. Am liebsten hätte ich Schaufel und Besen diesem Ungeheuer nachgeworfen. Aber schließlich konnte ich
    mich ja beherrschen. Dieser Vorfall war der augenfälligste Beweis dafür, wie mein Vorgesetzter mich behandelte. Anstatt meinenguten Charakter und meine vorbildlichen Umgangsformen zu loben, schikanierte er mich bei jeder Gelegenheit. Dabei war ich wirklich um ihn besorgt gewesen. Naja, Undank ist eben der Welt Lohn.
    Mit diesen Gedanken räumte ich die Scherben weg. Doch konnte ich es nach beendeter Arbeit nicht lassen, meinem Unmut nochmals Luft zu machen.
    ,,Dich soll der Chef holen", knurrte ich, sorgfältig den Namen des gehörnten Bösen vermeidend. Schon immer hatte ich heimlich die Vermutung gehegt, daß kein anderer der Leibhaftige sein könne als Dalaimoc Rorvic. Deshalb nahm ich den Begriff „Teufel" erst gar nicht in den Mund, sondern gebrauchte die Abkürzung für den Cheborparner
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