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PR TB 204 Söhne Der Liga

PR TB 204 Söhne Der Liga

Titel: PR TB 204 Söhne Der Liga
Autoren: Perry Rhodan
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vor Jahrhunderten der Stolz der terranischen
Raumflotte gewesen, ein Schlachtschiff der STARDUST-Klasse. Damals
trug sie einen anderen Namen. Mit der Entwicklung neuer, größerer
Schiffstypen und vor allen Dingen des Lineartriebwerks hatte sich das
Schicksal des mächtigen Fahrzeugs jedoch allmählich
erfüllt, und schließlich war es auf einer Schiffsauktion
gegen das höchste Gebot verkauft worden. Das Höchstgebot
kam von Thorta, der Hauptstadt des ferronischen Reiches. Der neue
Besitzer hatte das Schiff für seine Zwecke umgebaut und auf den
Namen TSCHUGNOR getauft. Seitdem - seit
    über sechshundert Jahren - war das ehemalige Schlachtschiff
auf der Transportroute Ferrol-Olymp unterwegs und seit 140 Jahren
regelmäßig im Cerrolith-Transportdienst eingesetzt.
    »Macht euch an die Arbeit«, sagte Bombay-eins, nachdem
er die langen Reihen der Behälter ein paar Sekunden lang
gemustert hatte. »Ihr wißt, worum es geht. THYSI minus
neunundneunzig.«
    Er aktivierte das Feldtriebwerk und schwebte an einem der
Behälterstapel in die Höhe, bis er den obersten Würfel
erreicht hatte.
    Venthay hatte die unangenehmen Sekunden der Transition in einer
Schockkabine überstanden. Wie immer fluchte er in seiner
Muttersprache vor sich hin, als die Benommenheit allmählich von
ihm wich. Es gab nicht mehr viel Schiffe, die mit dem altmodischen
Transitionstriebwerk ausgestattet waren. Wie es das Pech wollte, war
ausgerechneter auf einem derart altmodischen Kahn beschäftigt,
als Wächter. Bei seinem Alter hatte er wenig Aussicht, eine
andere Anstellung zu finden.
    Venthay trat aus der Nische hinaus. Wie immer empfand er
Bewunderung beim Anblick des schier unendlich weiten Decks. Der Blick
war ihm zwar zum größten Teil durch die
aufeinandergestapelten Cerrolith-Behälter versperrt; aber da die
Behälterstapel zu ordentlichen Reihen angeordnet waren, konnte
er durch die Gassen zwischen den Reihen hindurchblicken bis zur
gegenüberliegenden Bordwandung. Obwohl er diese Reise schon
Dutzende von Malen mitgemacht hatte, fand er es angesichts der
beeindruckenden Weiträumigkeit der Anlage noch immer schwer,
    sich vorzustellen, daß er an Bord eines Fahrzeugs war, das
sich durch den Weltraum bewegte.
    Gemächlich machte er sich auf den vorgeschriebenen Rundgang.
Seine Aufgabe war, dafür zu sorgen, daß sich während
des Fluges von Ferrol nach Olymp niemand an der kostbaren Ladung zu
schaffen machte, daß die Stapel nicht verrutschten und daß
jede Beschädigung eines Behälters sofort dem
Reparaturdienst gemeldet wurde. Im Lauf vieler Jahre hatte Venthay
nicht ein einziges Mal erlebt, daß auch nur eines dieser Dinge
eingetreten wäre. Mit der Zeit war er dazu übergegangen,
seine Aufgabe als eine mechanische Routine zu betrachten. Er schenkte
den Behältern kaum noch Beachtung - außer um zu sehen, in
wieviel verschiedenen Richtungen er zwischen den sich kreuzenden
Gassen hindurch die gegenüberliegende Bordwand erblicken konnte.
Sein Beruf war ein langweiliger; aber er beschwerte sich darüber
nicht. Es gab auf Ferrol nicht viele Leute, die sich ihr Geld damit
verdienten, daß sie an Bord eines Raumtransporters Spaziergänge
unternahmen.
    Plötzlich stutze Venthay. Aus den Augenwinkeln hatte er eine
Bewegung wahrgenommen. Er blickte in die Höhe. An der Seite
eines der Kistenstapel, unmittelbar unter der Decke, glaubte er,
einen Schatten wahrzunehmen. Aber er war seiner Sache nicht sicher.
    »Wer ist da?« rief er in seiner Muttersprache; dann
wiederholte er die Frage auf Interkosmo.
    Seine Stimme war nur ein mattes Gewisper in der endlosen Weite des
mit Behältern beladenen Decks. Venthay erhielt keine Antwort.
Aber er hörte ein Geräusch in der Höhe, als ob etwas
Hartes an einer der Kisten entlangstreife. Zum zweiten Mal blickte er
auf. Er sah nichts; aber plötzlich nahm er hinter sich eine
Bewegung wahr. Er griff nach der Waffe, die er im Gürtel trug
und noch nie im Ernst gebraucht hatte. In diesem Augenblick traf ihn
ein harter Schlag in den Rücken.
    Er wurde vornübergeschleudert und prallte gegen einen
Behälter. Halb benommen versuchte er, sich wieder aufzurichten.
Aber bevor er sich umwenden konnte, erhielt er einen zweiten Schlag.
Lähmender, brennender Schmerz breitete sich durch seinen ganzen
Körper aus. Die grellen Lichter der Decksbeleuchtung erloschen,
als ihm die Augen den Dienst versagten. Er wollte schreien, aber er
hatte keine Stimme mehr. Er wollte davonlaufen, aber die Muskeln
gehorchten ihm nicht
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