Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
muß mich offiziell entschuldigen. Ich
habe euch alle in große Gefahr gebracht.«
    »Wir sollten es vergessen«, schlug Nancy vor. »Auf
uns wartet eine Aufgabe, die wir nicht vernachlässigen wollen.«
    »Ganz recht«, stimmte Judd lauthals zu. »Schließlich
sind wir nicht hier, um die Psyche unseres Chefs zu erforschen.«
    Heyko war den Kollegen dankbar, daß sie sein Verhalten zu
verharmlosen suchten. Damit halfen sie ihm mehr, als wenn sie sich in
endlosen Diskussionen darüber ergangen hätten. Es gelang
dem Forscher immer besser, die eigene Verwirrung niederzukämpfen.
    »Gut«, entschied er schließlich, »wir
dringen in den Nebel ein.«
    Es erwies sich jedoch bald, daß dies nicht so einfach zu
bewerkstelligen war, wie sie es sich zunächst gedacht hatten.
Zwar bewiesen Judds und Francis' Messungen, daß sich die
Intensität der Hyperstrahlung verringert hatte, was sich optisch
dadurch bemerkbar machte, daß der Nebel nicht mehr ganz so
dicht schien wie am Vortag, doch genügte das 5-D-Potential noch
immer zur Lahmlegung der Gleiteraggregate. Als sie bis auf
fünfhundert Meter an das Feld herangekommen waren, begannen die
Maschinen zu stottern. Sofort landete Judd den Transporter.
    »Ich übernehme keine Verantwortung mehr, wenn wir
weiterfliegen«, erklärte er. »Falls die Maschinen
völlig versagen, kommen wir hier nicht mehr weg.«
    Heyko nickte zustimmend.
    »Wir müssen unseren Vormarsch zu Fuß fortsetzen«,
sagte er und warf Nancy, die ihn skeptisch von der Seite musterte,
einen amüsierten Blick zu. »Keine Angst, Mädchen, ich
werde mich beherrschen. Und sollte ich doch wieder einen Anfall
bekommen, haut ihr mir einfach etwas über den Schädel.«
    »Gut gesprochen, Häuptling«, grinste Judd. »Gehen
wir?«
    Niemand hatte etwas einzuwenden. Mit den wichtigsten tragbaren
Meßgeräten ausgerüstet, verließ die Gruppe das
Fahrzeug und näherte sich der Nebelwand, die sich, aus dieser
Perspektive betrachtet, nach oben und zur Seite unendlich zu
erstrecken schien. Dichte Schleier gelblichen Dunstes lösten
sich fortwährend aus der Hauptmasse und zogen schwerfällig
davon.
    »So, wie es hier aussieht«, bemerkte Francis, »müßte
es bestialisch nach Schwefel stinken.«
    Eine solch saloppe Bemerkung war ungewöhnlich für den
stillen Analytiker, und Judd brachte ihn mit der Entgegnung, daß
Hyperstrahlung im allgemeinen weniger Eigengeruch entwickle als
frisch gebadete Menschen, sofort wieder zum Schweigen.
    Je näher sie der Nebelwand kamen, desto weniger waren sie
auch zu Spaßen aufgelegt. Von Schritt zu Schritt wurde der
Dunst dichter, fast schien es sogar, als setze er dem Vordringen der
vier Menschen leichten Widerstand entgegen. Heyko schrieb diesen
Eindruck den angespannten Sinnen zu. Eine rein optische Erscheinung
vermochte einen festen Körper nicht in dessen Bewegung zu
hemmen.
    Die Sicht wurde zunehmend schlechter. Der Blick reichte kaum
weiter als zehn Meter, gerade ausreichend, um Hindernisse auf ihrem
Weg zu erkennen. Wieder drängte sich Heyko das Gefühl auf,
als würde das Vorwärtskommen schwieriger, anstrengender.
Aber er kam nicht mehr dazu, seinen Mitarbeitern diese Beobachtung
mitzuteilen.
    Denn da war der Schatten.
    Er entstand mit einem klagenden Laut links von ihrer
Marschrichtung; diffus, gespenstisch und geheimnisvoll dehnte er sich
aus, verformte und verdichtete sich, zog wieder auseinander.
    Auch die anderen hatten das Phänomen bemerkt. Sie waren
stehengeblieben und beobachteten jene düstere Veränderlichkeit.
Heyko fühlte den beruhigenden Griff Judds um seinen Arm. Obwohl
er sich darüber im klaren war, daß es sich um eine
hyperphysikalische Erscheinung handelte, die keinen konkreten Bezug
zur faßbaren Wirklichkeit besaß, schlich sich erneut
panische Angst in sein Denken.
    Der Dämon suchte die Freiheit!
    Seine Gedanken verwirrten sich. Da war Judd, der ihn weiter fest
umklammert hielt, und Nancy, die die Skala eines der tragbaren Geräte
veränderte, und Francis, der murmelnd nebulöse Erklärungen
von sich gab.
    »Die Hyperstrahlung läßt nach. Das Dunstfeld
verringert seine Dichte dagegen nicht homogen und gleichförmig,
sondern sprunghaft. Das führt zu solchen Erscheinungen.«
    Heyko begriff kein Wort. Schon einmal hatte er versucht, einem
dieser Schatten Hilfe zu gewähren. Er mußte es wieder tun.
Das Gebilde war zum Greifen nah. Er würde es aus dem Dunst
hinausführen!
    Der Forscher begann sich in Judds Griff zu winden, wollte sich
losreißen -da
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher