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PR TB 184 Aufstand Der Posbis

PR TB 184 Aufstand Der Posbis

Titel: PR TB 184 Aufstand Der Posbis
Autoren: Perry Rhodan
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den
Eindringlingen nichts entgegenzusetzen gehabt. Es waren unbeschwert
fröhliche Humanoiden, die nur zwei Leidenschaften kannten - die
Kopfjagd und den Alkohol. Auf beiden Gebieten leisteten sie
Außerordentliches.
    Hadassah sah sich daher auf ihrer Fahrt vor. Die beiden
Sänftenträger kannte sie seit langem, daher war sie vor den
beiden sicher. Die Berengaresen warfen zwar ab und zu begehrliche
Blicke auf Hadassahs Kopf, aber sie wußten genau, daß die
Frau von einem der größten Kämpfer des Planeten
geschützt wurde. Lokandyr hielt seine braune Hand über
Hadassah, und dieser Mann hatte eine derart große und bunte
Sammlung von Schädeln vorzuweisen, daß selbst den
Eingeborenen ab und zu das Grausen ankam. Bei einer so erlesenen
Sammlung von Schädeln konnte es den beiden Sänftenträgern
nämlich passieren, daß sie zwar, wenn sie sich an Hadassah
vergriffen, von Lokandyr dafür getötet würden, daß
Lokandyr aber keine Lust hatte, ihre beiden Schädel seiner
exquisiten Sammlung einzuverleiben, sondern einfach auf den Müll
warf. Das wäre für einen Berengaresen eine unerhörte
Demütigung gewesen.
    Die nackten Füße der Träger patschten auf dem
heißen Fels. Der Weg zur Taverne hinauf war weit und
beschwerlich, aber Hadassah pflegte so reichlich zu zahlen, daß
die Träger den schweren Dienst willig versahen.
    An einer Biegung des Weges warf Hadassah einen Blick auf die
Stadt. Die Dächer von Teil Maryee glänzten im Licht der
untergehenden Sonne. Die meisten Bewohner hatte ihre Häuser mit
Sonnenkollektoren bedeckt, die die Energie für die Kühlanlagen
lieferten.
    Die Dunstwolke über der Stadt war fast zu sehen, so dicht war
sie. Schwach klang, vom Wind herübergetragen, das Jammern der
Bocksflöten. Es gab einen Leichenzug in Teil Maryee -vermutlich
handelte es sich um den toten Akonen - und die Musik, die die
Eingeborenen bei solchen Anlässen zu erzeugen pflegten, war
beeindruckend scheußlich. Die Tränen der Passanten
jedenfalls waren echt - der jaulende, nervenzerreibende Lärm der
Bocksflöten ließ jeden bedauern, daß es wieder zu
einem Todesfall gekommen war.
    »Langsam«, bestimmte Hadassah. »Ich will nicht
mit schwitzenden Trägern ankommen.«
    Die beiden Sänftenträger setzten das Tragegestell ab und
verschnauften sich. Einer griff in seinen Lendenschurz und brachte
eine große Gemüsezwiebel zum Vorschein, die er mit
hörbarem Behagen verzehrte.
    Sein Gefährte schielte noch einmal zu Hadassahs Haarpracht
zurück, seufzte dann und machte sich an die Arbeit, sein Messer
zu schärfen. Die meisten Bewohner von Berengar schärften
ihre Messer, wenn sie nichts Dringlicheres zu tun hatten. Es waren
armlange Messer, stark gekrümmt, fast sichelförmig. Geübte
Kopfjäger trennten mit nur einem beinahe beiläufig
geführten Hieb das Haupt vom Rumpf.
    Hadassah sah wieder zur Stadt hinunter. Der Schwärm
Geierhühner in der klaren Luft zeichnete am Himmel den Weg des
Leichenzuges nach. Die Geierhühner warteten darauf, daß
der Leichnam ihnen zum Fraß überlassen wurde - bis auf den
Kopf, der feierlich bestattet wurde.
    »Kennt ihr beide die Taverne?« fragte Hadassah ihre
Träger. Sie hatten den hauchdünnen Vorhang ein wenig zur
Seite geschoben.
    »Sicher, Madam«, sagte der ältere der beiden
Träger, ein hagerer Mann mit zwei fingerbreiten Narben am
faltigen Hals. An der linken Hand fehlte ihm ein Finger, also war er
einmal verwitwet.
    »Ein gutes Haus, Madam. Kalte Getränke und viele schöne
Köpfe, sehr schöne Köpfe, fast so schön...«
    Der Jüngere gab seinem Gefährten einen Tritt. Es war
ungehörig, jemandem zu sagen, er habe einen schönen Kopf,
wenn man nicht ernsthaft daran dachte, ihm den Kopf abzuschneiden. Da
Hadassah unter hohem Schutz stand, war die Rede des alten Mannes eine
plumpe, unziemliche
    Schmeichelei.
    »Wer verkehrt dort?« erkundigte sich Hadassah weiter.
    Sie ließ dabei den Weg nie aus den Augen, und der
Paralysator an ihrer rechten Hüfte war schußbereit. Es gab
Berengaresen, die nichts lieber getan hätten, als Hadassah
feierlich den Kopf abzuschneiden, um so zwei Köpfe mit einem
Schlag zu erbeuten - zum einen den der Frau, zum anderen den ihres
Beschützers. Der Berengarese, der diese beiden Exemplare hätte
vorweisen können ... der Großadministrator wäre eine
unbedeutende Person gewesen, verglichen mit dem Ruhm dieses Sammlers.
    Aber in dieser Stunde machte niemand Anstalten, Hadassah mit
Anträgen zu behelligen.
    »Menschen«, sagte der Ältere
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