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PR TB 181 Flammende Welten

PR TB 181 Flammende Welten

Titel: PR TB 181 Flammende Welten
Autoren: Perry Rhodan
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Wenn ich nur wüßte.«
    »Wenn du was wüßtest?« erkundigte sich
seine Schwester, als Guy seinen Satz nicht beendete.
    Der Raumkapitän schüttelte den Kopf.
    Er verstand nicht, warum die Ortungsgeräte plötzlich
absolut nichts mehr anzeigten, während die Innenkontrollen
gleichzeitig nachwiesen, daß ein schwacher Strom unablässig
in der Schiffshülle zirkulierte.
    Aber ganz davon abgesehen bedeutete der Ausfall der Ortung das
Todesurteil für ihn und Mabel, denn ohne die geringste
Orientierungsmöglichkeit ließ sich ein Raumschiff nicht
landen.
    »Wir schließen am besten die Helme, Mabel«,
sagte Guy.
    »Das wird nichts helfen«, erwiderte seine Schwester.
»Ich sehe doch, daß die Ortung nicht mehr funktioniert -
und ohne Kenntnis von Höhe und Geschwindigkeit sowie
Flugrichtung kann man schließlich nicht landen.«
    Guy schlug mit der Faust gegen den Sockel des Ortungsschirms.
    »Ich möchte bloß wissen, wie es kommt, daß
dieser verflixte Strom ununterbrochen in der Schiffshülle
kreist, ohne daß er sich abschwächt!«
    »Sollte das Material supraleitend geworden sein?«
fragte Mabel.
    Guy sah seine Schwester erstaunt an.
    »Was weißt du über Supraleitung?« Er
schüttelte den Kopf. »Aber das kann es nicht sein. So kalt
kann die Hülle noch nicht sein. Technetikum beispielsweise wird
von allen Elementen bei der höchsten Temperatur, nämlich
bei 11,2 Grad über dem absoluten Nullpunkt, supraleitend. Vor
kurzem aber hatten wir draußen noch achtundzwanzig Grad
Kelvin.«
    »Inzwischen könnte die Temperatur tiefer liegen«,
entgegnete Mabel. »Außerdem kennen wir die
Zusammensetzung der Schiffshülle nicht. Ihre kritische
Temperatur kann durchaus höher liegen als die von Technetikum.«
    »Ich wußte gar nicht, daß du dich mit Atomphysik
befaßt hast«, sagte Guy erstaunt.
    Er hob die Hand, als Mabel etwas sagen wollte.
    »Nicht jetzt, bitte! Jetzt wollen wir versuchen, zu
überlegen, obwohl uns die Technik keine Überlebenschance
gelassen hat. Schließen wir die Druckhelme!«
    Nachdem sie ihre Druckhelme geschlossen und die Helmfunkgeräte
aktiviert hatten, fragte Mabel:
    »Was willst du tun?«
    Guy drehte an den Verstärkerreglern seiner
Helmaußenmikrophone.
    »Ich versuche, das Schiff nach Gehör zu landen,
Kleines. Da die Luftschichten auch hier mit zunehmender Tiefe dichter
werden, müssen sich die Reibungsgeräusche an der Lufthülle
mit abnehmender Höhe ändern. Mit Hilfe des Verstärkers
hoffe ich, die Veränderungen hören zu können.«
    »Ich drücke dir die Daumen«, sagte Mabel ernst.
    Guy nickte, entspannte sich und schloß die Augen. Die
Außenmikrophone schickten die Geräusche durch den
Verstärker - und die beiden Innenlautsprecher des Druckhelms
gaben ein stetiges Kratzen und Brausen von sich.
    Es dauerte eine Weile, bis Guy sich an die Geräusche gewöhnt
hatte und erste feine Unterschiede wahrnahm. Aber sie sagten ihm
nichts über die Sinkgeschwindigkeit des Schiffes.
    In einer Aufwallung von Panik wollte Guy seiner Schwester sagen,
daß sie aussteigen müßten, aber er drängte die
Panik wieder zurück. Bei den extremen Verhältnissen in der
Atmosphäre dieses Planeten mußte er damit rechnen, daß
die Flugaggregate nach wenigen Sekunden ausfielen.
    Er betätigte abermals die Bremsdüsen.
    Und nach einigen Minuten wußte er, worauf er besonders hören
mußte. Er schätzte die Sinkgeschwindigkeit auf vierzig
Meter pro Sekunde. Das sagte zwar aus, wie schnell das Schiff an Höhe
verlor, aber nicht, wie hoch es noch war.
    Unter diesen Umständen blieb Guy nichts weiter übrig,
als die
    Sinkgeschwindigkeit nach Gehör soweit zu drosseln, daß
sie ohne Rücksicht auf die Flughöhe eine einigermaßen
weiche Landung ermöglichte.
    Als dann der Bodenkontakt erfolgte, kam er dennoch unerwartet-und
schon bei einer Sinkgeschwindigkeit von zwölf Metern pro
Sekunde. Offenbar hatte die Backbord-Tragfläche wegen des
Fehlens eines Gegengewichts tiefer gelegen. Jedenfalls war es nicht
der Schiffsrumpf, der die erste Bodenberührung hatte.
    Es gab einen fürchterlichen Krach, dann vollführte das
Schiff einen Salto vorwärts, prallte mit der Oberseite auf den
Boden, rutschte nach Backbord weg und rollte unter laut hallenden
Begleitgeräuschen zirka tausend Meter weit, bevor es zum
Stillstand kam.
    Als Guy Nelson erwachte, zwang er sich dazu, ruhig
liegenzubleiben.
    Er war zwar benommen, aber er erinnerte sich vage daran, daß
er mit dem Schiff eine ziemlich harte Landung gebaut hatte. Durch
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