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PR TB 181 Flammende Welten

PR TB 181 Flammende Welten

Titel: PR TB 181 Flammende Welten
Autoren: Perry Rhodan
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den
Aufprall war er bewußtlos geworden, also war er so stark
gewesen, daß er damit rechnen mußte, einige Knochenbrüche
und möglicherweise auch innere Verletzungen erlitten zu haben.
    »Mabel?« flüsterte er.
    Aber in seinen Ohren war ein stetiges Rauschen, Knistern und
Plätschern, so daß er nicht sicher war, ob er durch diesen
Lärm Mabels Antwort überhaupt hören konnte - falls
Mabel in der Lage war, ihm zu antworten.
    Plötzlich fiel ihm ein, daß er die Verstärker für
die Außenübertragungsanlage voll aufgedreht hatte.
Vorsichtig tastete er nach den Reglerknöpfen. Sehen konnte er
nichts. Um ihm war eine Art Dämmerung, aber nicht die Dämmerung,
die er von der Erde und vielen anderen Planeten her kannte.
    Als er die Regler zurückgedreht hatte, wurde es still bis auf
einige wenige knackende Geräusche - und bis auf ein leises
Seufzen.
    »Mabel?« rief Guy.
    »Guy, bist du es?« vernahm er die seltsam dünne
Stimme seiner Schwester im Helmtelekom. »Wo steckt eigentlich
George, dein Schrottroboter?«
    Guy begriff, daß Mabel noch zu verwirrt für ein
sinnvolles Gespräch war. Doch das erhöhte seine Sorge um
sie nur noch. Vorsichtig bewegte er zuerst die Finger, dann die Hände
und Arme und danach die Füße und Beine.
    Die Schmerzen, die er spürte, deuteten zwar auf zahllose
Prellungen und Blutergüsse hin, aber weder auf Knochenbrüche
noch auf innere Verletzungen. Angesichts der Begleitumstände der
»Landung« erschien ihm das wie ein Wunder.
    Um so mehr beschäftigte ihn die Frage nach Mabels Zustand. Er
rief
    nach ihr, um bei ihrer Antwort die Richtung festzustellen, aus der
sie kam. Aber noch bevor Mabel geantwortet hatte, fiel ihm ein, daß
er mit dem Helmfunkgerät ja nicht die Richtung heraushören
konnte. Und den Helm zu öffnen, hätte den beinahe
sofortigen Tod bedeutet.
    »Ich habe mir offenbar nichts gebrochen«, sagte Mabel
und verriet damit, daß sie wieder klar denken konnte. »Was
ist mit dir los, Guy?«
    »Ach, mir geht es fabelhaft«, sagte Guy - und er
fühlte sich tatsächlich für einige Sekunden fabelhaft,
vor Freude darüber, daß seine Schwester die harte Landung
heil überstanden hatte. Die Euphorie klang aber schnell wieder
ab.
    »Bitte, bleib dort, wo du bist, Mabel!« sagte Guy.
»Ich werde im Schiff herumkriechen, um dich zu finden, und wenn
du nicht auf einem Fleck bliebest, würdest du möglicherweise
immer vor mir her kriechen.«
    »In Ordnung, Guy«, sagte Mabel. »In meiner Nähe
fühle ich übrigens einen kaputten Bildschirm. Es ist nicht
der Ortungsschirm; also ist es entweder der Front- oder der
Heckschirm.«
    »Das hilft mir«, erwiderte Guy. »Ich taste
gerade an einer Konturliege herum und versuche, mich zu orientieren.
Laß bloß deinen Helm zu, ja?«
    »Oh, Guy!« rief Mabel. »Hast du die Jahrhunderte
vergessen, die ich mit dir durch den Weltraum geflogen bin! Ich werde
doch an die elementaren Sicherheitsmaßnahmen denken.«
    Guy grinste und erwiderte, während er auf allen vieren über
die Konturliegen kroch:
    »Entschuldige, Schwesterlein, aber ohne Bourbon kann ich
nicht klar denken.«
    Er erstarrte, als die Außenmikrophone ein scharfes Knacken
und dann ein Schleifen übertrugen. Gleichzeitig wurde eine
rechteckige Fläche düsterroten Lichtscheins sichtbar.
    »Die Tür!« sagte Mabel.
    »Nicht bewegen!« erwiderte Guy. »Das Knacken
kann nur davon gekommen sein, daß die Tür sich ziemlich
fest verklemmt hatte. Kein Wunder bei dem Aufprall. Aber eine fest
verklemmte Tür löst sich nicht von selbst.«
    Er beobachtete, wie milchige Schwaden durch die düsterrote
Öffnung krochen und sich überall verteilten. Aber diese
Schwaden waren ein spezifizischer Bestandteil der Planetenatmosphäre
und schreckten ihn nicht.
    Dafür bildete sich ein Klumpen in seinem Magen, als er das
seltsame Gebilde aus zerfaserten kristallinen Substanzen vor der
Öffnung auftauchen sah.
    Das Gebilde war genauso groß und sah genauso aus wie das,
das er und Mabel beobachtet hatten, kurz nachdem Tlagalagh auf dem
    düsteren Planeten materialisiert war und das sie später
durch einen Tunnel bis zu einer energetischen Sperre verfolgt hatten.
    Deshalb mußte es noch lange nicht dasselbe Wesen sein, aber
zweifellos gehörte es derselben Lebensform an, auch wenn es
rötlich schimmerte und nicht grau. Aber die Färbung eines
Objekts hing auf dieser Welt sicher noch stärker von den
Umwelteinflüssen ab als auf vielen anderen Welten.
    Das Wesen schwebte einfach rund fünf Meter vor der
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