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PR TB 178 Der Sonnentoter

PR TB 178 Der Sonnentoter

Titel: PR TB 178 Der Sonnentoter
Autoren: Perry Rhodan
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Waffenspezialisten seiner Art."
    „Wozu brauchen die Sankaner Waffen? Gibt es bei ihnen
verschiedene Staaten, die sich gegenseitig befehden?"
    „Allerdings. Die politische Lage auf Sanka wurde mir als
gespannt geschildert. An einen Krieg glaubtjedoch der
Standortkommandant nicht."
    Die Tür des Konferenzraums öffnete sich. Ronald Tekener
trat ein. Überrascht blickte der Narbengesichtige aufRhodan und
den Offizier.
    „Schon mitten in der Besprechung?" fragte er.
    „Es wird erstjetzt für Sie interessant, Ron",
erwiderte Rhodan. „Wir sind gerade beim Thema Waffen."
    In den Augen des Kosmopsychologen blitzte es auf. Er rieb sich die
Hände.
    „Das ist allerdings etwas, worüber ich tagelang reden
kann", bemerkte er. „Es geht nach Sanka, nicht wahr?
Glauben Sie, daß ich dort ein paar schöne Stücke für
meine Sammlung finden werde?"
    „Das halte ich für wahrscheinlich", entgegnete
Jefferson Amer, „obwohl in dem Bericht, den ich vom
Standortkommandanten auf Sanka erhalten habe, steht, daß noch
kein Terraner eine Waffe von den Planetenbewohnern erhalten hat."
    „Vermutlich hat noch keiner gefragt", sagte Ronald
Tekener. „Dann werde ich eben der erste sein."
    Sopal, der zum Tode verurteilte Sonnentöter, sprang über
eine Hecke hinweg und kauerte sich hinter einem Soyta nieder. Er
wartete ein paar Minuten ab. Als alles ruhig blieb, schlich er sich
an die Seitentür des Propellerwagens heran und öffnete sie
lautlos. Er blickte an dem Wagen entlang. Der Soyta war ein neues
Modell mit ausgeprägter Keilform. An der Unterseite hatte er
Spoiler, die für eine besonders gute Straßenhaftung
sorgten. Über dem Heck erhob sich ein mannshoher Propeller, der
durch einen doppelten Stahlbügel geschützt wurde. Die drei
Flügel des Propellers bestanden aus einem Kunststoff, der von
Terra geliefert wurde. Sopal konnte nicht umhin, den Terranern dafür
eine gewisse Bewunderung zu zollen. Auf Sanka wäre niemand in
der Lage gewesen, ein solches Produkt in dieser Qualität
herzustellen.
    Der Sonnentöter setzte sich auf den Fahrersitz. Er drückte
den Zündknopf. Röhrend sprang der Motor im Heck des Wagens
an. Sopal atmete erleichtert auf, weil der Soyta über keine
Anlaßsperre verfügte. Er hatte gehört, daß seit
einiger Zeit solche Sicherungen in die Fahrzeuge eingebaut wurden, um
sie vor Diebstahl zu schützen.
    Die Zeiten haben sich gewandelt, dachte er, man ist nicht mehr so
ehrenhaft wie früher.
    Er dachte nicht an seine eigene Fehlleistung. Diese versuchte er,
aus seinem Bewußtsein zu verdrängen. Dagegen bedauerte er
den Wandel, der in dem Respekt vor dem Eigentum eingetreten war. Noch
vor etwa zehn oder fünfzehn Jahren, während seiner
Jugendzeit, wäre es undenkbar gewesen, daßjemand einem
anderen einen Soyta entwendete. Und auch in

    diesen Tagen gab es noch genügend Sankaner, die sich nicht
vorstellen konnten, daß so etwas geschehen konnte.
    Sopal schob die Gedanken an die Veränderungen zur Seite und
konzentrierte sich ganz auf das Fahrzeug. Er gab Gas und löste
die Bremsen. Die Reifen drehten durch und schleuderten Sand nach
hinten weg. Dann trieb der Propeller den Soyta voran.
    Bei einem Haus öffnete sich eine Tür. Ein fülliger
Mann stürmte auf Sopal zu. Dieser zog das Fahrzeug zur Seite und
beschleunigte, bis er die Straße erreicht hatte. Dann ließ
er den Wagen mit gleichbleibender Geschwindigkeit laufen. Er blickte
in den Rückspiegel und sah, daß der Besitzer des Soytas
die Arme resignierend sinken ließ. Offenbar wußte der
Mann, daß die Aussichten, ihn aufzuhalten, gleich Null waren.
    Sopal stellte das Radio an und genoß die Musik, die aus den
vier Lautsprechern in der Kabine schallte. Es waren Klänge aus
den südlichen Bereichen des Planeten, in denen er sich während
der gemäßigten Jahreszeiten so gern aufhielt.
    Der Sonnentöter lenkte den Soyta durch einige enge Gassen und
geriet dann auf eine dicht befahrene Hauptstraße. Hier fühlte
er sich sicher. Niemand beachtete ihn.
    Die Musiksendung wurde durch ein Interview unterbrochen. Ein
Journalist diskutierte mit einem Politiker über die auffallend
nachlassende Disziplin im Straßenverkehr und den Vorschlag,
alle Fahrzeuge mit Kennzeichen zu versehen, so daß die Fahrer
identifiziert und bestraft werden konnten.
    Gelangweilt schaltete er ab. Er konnte sich nicht vorstellen, daß
irgendein Politiker es wagen würde, die individuelle Freiheit
der Soytabenutzer in dieser Weise einzuschränken.
    Er bog von der
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