Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 176 Spion Der Sternenmacht

PR TB 176 Spion Der Sternenmacht

Titel: PR TB 176 Spion Der Sternenmacht
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
dorthin - ohne zu wissen, was ihn am Punkt der Umkehr
erwartete.
    Bevor er nach Olymp kam, hatte Sanssouq einen Auftrag Julian
Tifflors ausgeführt. Dieser Auftrag brachte ihn nach Selengi, wo
Maylpancer, der Erste Hetran der Milchstraße, um diese Zeit
sein Hauptquartier hatte. Sanssouq erfüllte die Bedingungen
seines Auftrags bis zum Tüpfelchen auf dem I: er verhinderte,
daß die Überschweren aus einer Analyse statistischer Daten
die Position des Verstecks der Menschheit, das Prov-System im Innern
der Dunkelwolke Provcon-Faust, ermittelten.
    Auch auf Olymp war er mit den derzeitigen Unterdrückern der
Milchstraße aneinandergeraten. Nur mit Anson Argyris' Hilfe
hatte er von dort entkommen können. Argyris nannte sich damals
Valtari, der Wanderer, und eine seiner achtundvierzig Masken verlieh
ihm das Aussehen von Sanssouq. Das war die größte
Überraschung gewesen, die Sanssouq je erfahren hatte. Er
allerdings betrachtete die Angelegenheit von der anderen Seite her.
Er fragte sich: Wie kommt es, daß ich genauso aussehe wie eine
der Masken des Kaisers von Olymp?
    Weder er, noch Anson Argyris hatte diese Frage beantworten können.
    Seit Olymp war Sanssouq unterwegs. Er kannte sein Ziel. Falsche
Identifikationen, die man ihm von Gäa aus hatte zukommen lassen
und die ihn wahlweise als Neuarkoniden oder einen der Mode seines
Volkes untreu gewordenen Springer auswiesen, ebneten ihm den Weg.
Trotzdem war er vorsichtig gewesen. Er vermied es, lange Reisen zu
buchen, die geradewegs auf sein Ziel zuführten, obwohl ihm dabei
seine Ungeduld sehr zu schaffen machte. Bis vor kurzem war er ständig
auf der Hut vor Verfolgern gewesen - obwohl es ihm schwergefallen
wäre, sich auszumalen, aus welchem Lager diese hätten
kommen sollen. Erst seit ein paar Tagen hatte er sich sicher gefühlt.
Mit Selbstüberredung hatte er sich die Gewißheit
angeeignet, daß er ein viel zu kleines Rädchen im Getriebe
des politischen Maschinenwerks sei, als daß sich jemand
ausgerechnet um ihn kümmern wolle.
    Und jetzt das!
    Er fragte sich, wer den Roboter mit seiner Verfolgung beauftragt
haben mochte. Und was er im Sinn hatte. Er fragte sich, ob jemand
hinter seinem Geld her sei.
    Er verwarf die Idee sofort wieder. Ein Roboter dieser Art kostete
in der Herstellung mehr als eine Million Solar. Und mehr noch: solche
Roboter gab es nicht zu kaufen. Sie waren Spezialanfertigungen. Im
Solaren Imperium waren Robottypen solcher Art für Privatpersonen
schlechthin unerhältlich. Unter der Herrschaft der Laren und
Überschweren hatte sich das wohl kaum geändert.
    Der Gegner war nicht um Geld verlegen und besaß obendrein
Einfluß. Wer mochte er sein - und was mochte er wollen?
    Soweit war Sanssouq in seinen Überlegungen gekommen, als er
fühlte, wie ihm jemand gegen die Schulter tippte. Gleichzeitig
hörte er hinter sich eine kräftige, dunkle Stimme, die auf
Interkosmo sagte:
    „Heh - dieser Platz gehört mir!"
    *
    Sanssouq drehte sich um und gewahrte einen vierschrötigen
Springer, der annähernd sechs Fuß hoch stand und auf den
ersten Blick den Eindruck machte, als sei er fast ebenso breit. Das
lag an seiner Kleidung, wie sich bei näherem Hinsehen
herausstellte. Er trug einen zu Zöpfen geflochtenen Bart, und in
seinem wirren Haupthaar klingelten und klimperten bei jeder
Kopfbewegung kleine Plättchen aus Gold, Silber und Kupfer. Seine
Bekleidung bestand aus einer bunten Toga, die um die Schultern herum
aufgepufft war. Der Mann machte trotz seiner lächerlich
exotischen Erscheinung einen sympathischen Eindruck. Er schien auch
gar nicht darüber aufgebracht, daß jemand seinen Tisch mit
Beschlag belegt hatte, sondern grinste Sanssouq freundlich an.
    „Ich bin Schaander, der Händler", sagte er. „Wenn
du willst, können wir beide hier sitzen!"
    Sanssouq war inzwischen aufgestanden.
    „Entschuldige!" bat er. „Ich nahm diesen Tisch,
weil ich im Hintergrund sitzen wollte. Ich gehe..."
    Da faßte ihn der Springer bei den Schultern und drückte
ihn sanft wieder in seinen Sessel zurück. Schaander selbst nahm
auf der anderen Seite des Tisches Platz.
    „Leiste mir Gesellschaft!" forderte er Sanssouq auf.
„Ich bin lange genug allein gewesen. Es sei denn, du selbst
legst auf Geselligkeit keinen Wert."
    Sanssouq strich mit der rechten Hand waagrecht durch die Luft. Das
war bei den Neuarkoniden die Geste der Verneinung. Schaander
verstand. Sein Grinsen wurde noch um eine Nuance freundlicher.
    „Dann laß uns trinken, Bruder!" rief er.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher