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PR TB 171 Das Erbe Der Pehrtus

PR TB 171 Das Erbe Der Pehrtus

Titel: PR TB 171 Das Erbe Der Pehrtus
Autoren: Perry Rhodan
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spürte, daß
es sich um das Wissen einer fremden Welt handelte, einer Welt, die
nie seine gewesen war. Er verstand ein Wort, nämlich
Integration. Aber das Wort bedeutete ihm nichts. Er war sich sicher,
daß er es in seinem bisherigen Dasein schon gehört hatte.
Doch die Erklärung fehlte. Außerdem spürte er ein
neues Gefühl, das sich in ihm ausbreitete. Dieses Gefühl
erinnerte ihn schon halb bewußt an einige Menschen, die ihn bei
seiner Tätigkeit geärgert hatten. Widerwille kam in ihm
auf.
    Rurik Conic erkannte, daß er mehr und mehr in die Lage kam,
Zusammenhänge zu erkennen und bewußt zu denken. Die
Informationen, die ihm zuflössen, ignorierte er. Sie waren fast
völlig unverständlich und fremdartig. Diese Informationen
regten aber sein Gehirn an und holten aus der Tiefe des Geistes die
Dinge an die Oberfläche, die er unbewußt im Lauf der Jahre
gespeichert hatte. Schlagartig erkannte er, daß sich sein
Gehirn von dem der anderen Menschen grundlegend unterschieden hatte
und noch immer unterschied. Neu war, daß er jetzt bewußt
dachte.
    Eine erste Erkenntnis war das Fehlen einer ausgeprägten
Gefühlswelt. Er besaß nur instinktive Verhaltensweisen.
Folglich mußte er sich orientieren. Rurik überlegte, ob er
Rosy Breuer fragen
    sollte, wie GUT und BÖSE als Gefühl sind. Er unterließ
es jedoch, weil sein zunehmend schärfer werdender Verstand ihm
sagte, daß er Gefühle nicht aus Erklärungen gewinnen
konnte.
    Er tat etwas völlig anderes. Er setzte die Kräfte seines
Bewußtseins ein, die kein anderer Mensch besaß, wenn man
von den wenigen Mutanten absah. Er griff in das Gehirn Rosy Breuers,
von der er wußte, daß sie nicht schlecht sein konnte. Den
Beweis für die Richtigkeit dieser Annahme hatte er in den
letzten Jahren überdeutlich gespürt, wenn die Frau ihn vor
den boshaften Hänseleien der anderen Solaner bewahrt hatte. Rosy
war jedem energisch entgegengetreten, der ihn Schiffstrottel der
»Sol« genannt hatte.
    Rosy Breuer spürte nur ein leises Kitzeln in ihrem Gehirn,
als Rurik ein Abbild ihrer Gefühlswelt herstellte und es in sein
eigenes Bewußtsein übernahm.
    Die neue Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Die Gefühle, die
mit den verwirrenden Informationen aus einer unbekannten Dimension in
ihn eingedrungen waren, waren schlecht, bös und aggressiv.
    Die zierliche Ortungstechnikerin bemerkte das veränderte
Verhalten ihres Schützlings. Rurik blickte sich verwirrt in der
Zentrale um, als ob er etwas suchte.
    »Was ist los, Rurik?« fragte Rosy.
    »Danke«, war die erste Antwort. Und dann: »Ich
brauche Informationen. Ich bin erwacht und ...«
    Aufstöhnend brach Rurik ab. Eine neue Welle war von dem
Pehrtus-Gehirn auf ihn zugeflossen. Schmerz paarte sich mit
Widerwillen. Er konzentrierte sich und stieß alles Unangenehme
aus seinem Gehirn. Als wieder Ruhe eingekehrt war, blickte er sich
erneut um.
    »Rosy«, wandte er sich erneut an die Frau. »Da
ist etwas, was von mir Besitz ergreift. Etwas Unheimliches
    und Mächtiges. Ich muß wissen, was hier vorgefallen
ist. Wer weiß um die Vorgänge?«
    .Rosy Breuer mußte ihre Verblüffung über Ruriks
Verhalten erst verdauen. Der hilflose Solaner, der mehr Tier als
Mensch gewesen war, sprach plötzlich eine klare und deutliche
Sprache. Und was er sagte, klang absolut vernünftig.
    »Du solltest den Chef fragen. Ich meine Perry Rhodan, wenn
du ihn wach bekommst.«
    Rurik winkte lässig ab.
    »Ich brauche ihn nicht zu wecken oder zu fragen.«
    Rosy Breuer sah, wie Rurik zu dem schlafenden Ter-raner
hinüberblickte. Seine Augen verengten sich und der grüne
Schlauch an seiner Stirn geriet in zuckende Bewegung.
    Da lachte Rurik auf. Die Art, in der er lachte, glich der von
Rosy.
    »Von dir habe ich die Gefühle, von Rhodan die
Informationen. Jetzt gibt es nur noch ein Problem. Die Macht, die
nach mir greift, ist mächtiger als ich. Es handelt sich um ein
geistiges Kollektiv von einer Million Wesen.«
    Nach den ersten abgestoßenen Impulsen machte sich die
Pehrtus-Intelligenz noch keine Gedanken über Erfolg und
Mißerfolg. Es stand ja von Anfang an fest, daß die
Integration erfolgreich sein würde. Die Gier machte das
Kollektiv fast blind. Es sah nur das unendlich scheinende geistige
Feld in Ruriks Bewußtsein. Es erkannte gerade noch die Grenzen
des Potentials. Was es nicht sah, waren die Öffnungen.
    Das Kollektiv-Bewußtsein der Pehrtus wurde erst auf die
veränderte Lage aufmerksam, als ein Teil der abgegebenen
Information in es selbst
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