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PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm

PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm

Titel: PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm
Autoren: Perry Rhodan
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ihren Individualschirm-Projektor aktiviert und
dem Gegner dadurch die Möglichkeit gegeben, sich von Anfang an
auf die wirkliche Lage einzustellen. Ich aber hatte Mukbhator in
falscher Sicherheit gewogen und erst dann zugeschlagen, als er mich
bereits am Ende glaubte.
    Ein bleistiftdünner Energiestrahl schlug in meinen IV-Schirm
ein, brachte ihn aber lediglich zu einem kurzen Flackern. Mit solchen
Mitteln ließ ich mich nicht aufhalten.
    Noch einmal wurde mein Schutzschirm getroffen - mit dem gleichen
negativen Ergebnis.
    Sekunden später erreichte ich eine Öffnung im Korridor
und sprang durch, ohne zu zögern. Ich schaltete meine Helmlampe
aus, denn in dem Raum hinter der Öffnung herrschte eine rötliche
Helligkeit, die für einen Marsianer der a-Klasse völlig
ausreichte, um sich optisch zu orientieren.
    Der Raum war von halbkreisförmigem Zuschnitt und enthielt an
den Wänden Bildschirme für die Außenbeobachtung und
darunter Vorsprünge von der Form gleichseitiger Dreiecke, deren
Spitzen zum Mittelpunkt des Raumes wiesen.
    Und im Mittelpunkt des Raumes wölbte sich eine
halbkugelförmige transparente Kuppel zirka anderthalb Meter
empor. In ihr wogte und wallte etwas, das im ersten Augenblick einem
schwarzen Gas ähnelte, das in kurzen Intervallen für den
Bruchteil einer Sekunde in den flüssigen Aggregatzustand
überzugehen versuchte.
    Ich lehnte mich neben der Öffnung an die Wand und schaltete
die Außenmikrophone meines Druckhelms auf größere
Aufnahmeleistung. Es war anzunehmen, daß Mukbhator mich
verfolgte, und ich wollte ihn rechtzeitig hören, damit ich mich
wehren konnte. Erst wenn ich seinen Angriff abgeschlagen hatte, würde
ich mich um die Einrichtung dieses Raumes kümmern dürfen -
vor allem aber um das Etwas innerhalb der Kuppel.
    Doch ich hörte keine sich nähernden Schritte. Es schien,
als hätte Mukbhator sich geschlagen gegeben. Darauf fiel ich
natürlich nicht herein. Ich rechnete mit einer List.
    Dennoch wäre ich beinahe überwältigt worden, ohne
es gewahr zu werden. Nur mein mehrjähriger enger Kontakt mit
Dalaimoc Rorvic und anderen Mutanten ließ mich das Flimmern vor
meinen Augen richtig deuten, nämlich nicht als Anzeichen von
Übermüdung, sondern als den Versuch eines parapsychisch
begabten Wesens, mir seinen Willen aufzuzwingen.
    Ich blockte meinen Geist ab - eine Fähigkeit, die ich mir
erst nach langem Training angeeignet hatte und in erster Linie
deshalb, um mich vor der Gedankenschnüffelei des Tibeters zu
schützen. Das Augenflimmern ließ fast sofort nach.
    Aber dieser Zwischenfall verriet mir, daß ich nicht länger
zögern durfte, sondern etwas unternehmen mußte, um meinen
gegenwärtigen Vorteil nicht wieder zu verlieren.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf das Etwas unter der
transparenten Kuppel. Die Verflüssigungsphasen waren inzwischen
länger geworden und stärker ausgeprägt. In ihnen
bedeckten sich der Boden und die Wandung der Kuppel mit einer
schwarzen Flüssigkeit, die danach wieder in den gasförmigen
Aggregatzustand überging, sich aber dabei nicht ausdehnte,
sondern zusammenzog.
    Das schien den einfachsten Naturgesetzen zu widersprechen, es sei
denn, an dem Vorgang waren Kräfte beteiligt, die sich über
die rein physikalischen Gesetze erhoben.
    Parapsychische Kräfte!
    Schlagartig wurde mir klar, warum mir niemand in diesen Raum
gefolgt war. Es gab außerhalb dieses Raumes niemanden, der mir
hätte folgen können. Derjenige, der sich Mukbhator nannte,
hatte lediglich über Lautsprechersysteme zu mir gesprochen und
ferngesteuerte Geräte bedient - und er befand sich hier in dem
Raum, der die Kommandozentrale des Dämonenschiffs sein mußte!
    Langsam hob ich die Hand mit der Waffe und zielte auf die Wandung
der Kuppel. Abermals flimmerte es mir vor den Augen, aber ich blockte
auch diesmal den parapsychischen Angriff ab. Mein Gegner schien zu
merken, daß ich ihn durchschaut hatte und in der Lage war, ihn
zu töten.
    Aber ich wollte ihn gar nicht töten. Er war ein intelligentes
Lebewesen und damit im kosmischen Sinn mein Bruder. Ich mußte
nur dafür sorgen, daß er mir nicht schaden konnte - und
ich mußte ihn dazu bewegen, Dalaimoc Rorvic freizugeben.
    Als ich abdrückte, streifte der Energiestrahl die Kuppel und
hinterließ auf ihr eine knapp millimetertiefe glühende
Furche.
    „Ich hoffe, du kannst mich hören“, sagte ich -
und die winzigen Außenlautsprecher meines Druckhelms gaben die
Worte weiter. „Ich will dir nicht schaden, sondern
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