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PR TB 151 Angriff Der Phantome

PR TB 151 Angriff Der Phantome

Titel: PR TB 151 Angriff Der Phantome
Autoren: Perry Rhodan
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der Kommandant
bescheiden und wölbte seine 4,2 Zentimeter breite Brust heraus.
»Schalte nun auf Bodenbeobachtung um, es ist stark anzunehmen,
daß diese 40 Raumer nur die Spitze des Phantomeisbergs sind.«
    Red II durchmaß rund 9300 Kilometer, doch seine Oberfläche
war zum größten Teil von Ozeanen bedeckt. Nur ein großer
Kontinent war sichtbar, der allmählich in die beleuchtete Zone
hineinwanderte und zum größten Teil von unberührtem
Dschungel bedeckt war. Er befand sich in der Äquatorzone, die
allein annehmbare Verhältnisse aufwies, während die
Polgegenden von ausgedehnten Eiskappen bedeckt waren. Aus dieser Nähe
machten sich die Störungen durch sein Magnetfeld besonders
unliebsam bemerkbar, so daß die optische Bilderfassung das
einzige Hilfsmittel der Siganesen blieb.
    Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, obwohl der Planet
eine relativ hohe Rotationsgeschwindigkeit besaß und für
eine Umdrehung nur etwas über 16 Stunden benötigte. Nur der
Umstand, daß der Mond sich in entgegengesetzter Richtung
bewegte, brachte es zuwege, daß schon nach zwei Stunden ein
ausgedehntes Hochplateau in Sicht kam, das den Dschungel weit
überragte und nur mit spärlichem Pflanzenwuchs bestanden
war.
    Alle sechs Insassen der SIGALON hatten sich in der Zentrale
versammelt und starrten auf die Schirme der Bilderfassung, die Jos
Timbor auf stärkste Vergrößerung einreguliert hatte.
Vaal Herbis, mit 467 Lebensjahren der Benjamin der Besatzung,
verfügte über die besten Augen und sah es zuerst.
    »Ein Raumhafen!« stieß er erregt hervor. »Das
Gelände ist eindeutig künstlich eingeebnet - da kommen
schon die ersten Spindelraumer in Sicht.«
    Eine Viertelstunde verging, und die Augen der sechs kleinen Männer
wurden immer größer. Zwar wurde die Sicht zuweilen durch
Wolkenfelder getrübt, doch die Schiffe lagen in so regelmäßigen
Abständen auf dem Landefeld, daß sich ihre Anzahl unschwer
ermitteln ließ. Die Bordpositronik führte die
entsprechenden Berechnungen durch, und als endlich das Ende des mehr
als 30 Kilometer durchmessenden Plateaus in Sicht kam, hatte sie
nicht weniger als 1800 Schiffe registriert!
    »Das reicht!« sagte Major Morloc heiser. »Verdammt,
diese Brüder sammeln hier eine Streitmacht an, die dem Solaren
Imperium allerhand zu schaffen machen kann, wenn sie erst einmal
angreifen. Sie können Ihre Schiffe nicht nur unsichtbar machen,
sondern verfügen auch noch über Energieabsorber gegen
unsere Lineartriebwerke, die unsere Flotte entscheidend in ihrer
Bewegungsfreiheit behindern. Verdammt.«
    »Du wiederholst dich, Freund«, meinte Honk Aracan
trocken. »1800 Schiffe und eine Menge von Gebäuden rings
herum - und noch immer wissen wir nicht, wie die Fremden nun
eigentlich aussehen! Jos, zeig jetzt einmal, was du wirklich kannst.
Nimm die Bauten ins Visier und hole alles aus der Optik heraus. Da
unten ist jetzt heller Tag, also müßte doch wenigstens ab
und zu jemand ins Freie kommen.«
    »Du hast ja einen kleinen Mann im Ohr!« knurrte Timbor
mißmutig, dem gar nicht zu Bewußtsein kam, wie drollig
diese alte terranische Redewendung klang, wenn sie aus dem Munde
eines Siganesen kam. »Über 160.000 Kilometer hinweg könnte
ich im besten Fall einen Haluter entdecken, mehr gibt die Optik
einfach nicht her. Ich könnte höchstens eine Spionsonde
einsetzen und zum Planeten hinunterschicken.«
    »Können wir das riskieren?« fragte Leutnant
Orman. Many Morloc nickte.
    »Ohne weiteres, wenn wir eine nehmen, die mit einem
chemischen Feststofftriebwerk ausgestattet ist, das keine
energetischen Impulse abgibt. Sie ist nicht größer als ein
Fußball, kann also kaum geortet werden.«
    Er meinte natürlich einen siganesischen Fußball, der
nicht viel größer als eine Kirsche war. Die ausgefeilte
Mikrotechnik des kleinen Volkes brachte es fertig, in ein solches
Gebilde neben einer Aufnahmekamera und dem Triebwerk auch noch eine
komplette Speicheranlage und eine Fernsteuerung einzubauen. Somit
konnte die Sonde zurückgeholt und die Aufnahmen datentechnisch
ausgewertet werden, doch der Major beschloß, darauf zu
verzichten.
    »Okay, schick eine dieser Sonden los, Jos«, bestimmte
er. »Stell sie so ein, daß ihre Kamera die Bilder direkt
hierher übermittelt; sie zurückzuholen, würde zuviel
Zeit kosten, und in der MONDIAL wartet man bestimmt schon ungeduldig
auf ein Lebenszeichen von uns.«
    Der Ortungstechniker nickte, winkte Vaal Herbis, und die beiden
Männer verließen die Zentrale.
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