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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier
Autoren: Perry Rhodan
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den
Obersten Kriegsherrn mit Dan Parrs Informationen zu versehen,
beschloß sie, den ganzen Planeten in ein Raumschiff zu
verwandeln und mit ihm die Erde anzufliegen!"
    „Den... den ganzen Planeten...!" stotterte Dalakka
entsetzt.
    „Glauben Sie nicht, daß die Triebwerksmassie-rung dazu
ausreicht?" fragte Mark. „Erinnern Sie sich an die
Brennprobe der vergangenen Nacht?"
    „Brennprobe...?"
    ' „Ich nehme an, daß die Gesamtheit der Triebwerke
aufMinimalleistung gefahren wurde ... um zu sehen, ob sie
funktionieren. Hätte die Göttin die Kapazität der
Maschinen voll ausgenützt, wäre Broke wahrscheinlich aus
seiner Bahn gerissen worden. Diesen Plan aber hat die Göttin
noch immer. Solange wir uns nicht mit ihr geeinigt haben, sind wir
nicht sicher, daß nicht im nächsten Augenblick sämtliche
Triebwerke auf dem Boden des Schachtes anspringen und Broke auf die
große Fahrt in Richtung Terra geht."
    Sprachloses Erstaunen ringsum.
    „Aber warum ... warum ... den ganzen Planeten?" stieß
Nasey Starrop schließlich hervor. „Warum benutzte sie
nicht einfach eines der gekaperten Raumschiffe, um nach Lemur zu
gelangen?"
    „Das wissen wir nicht. Wir können es nur vermuten.
Wahrscheinlich gibt es mehrere Gründe. Einer davon hat
sicherlich damit zu tun, daß bei der Benutzung eines gekaperten
Raumschiffs Den Parrs Geheimbotschaft aus dem Speicher des
KARINTHA-Bordrechners in den Speicher eines anderen Rechners hätte
kopiert werden müssen. Denn der KA-RINTHA-Rechner hätte
entweder hierbleiben oder an Bord des anderen Raumschiffs
transportiert werden müssen. Dabei wäre eine vorübergehende
Unterbrechung der Energiezufuhr notwendig gewesen, und niemand hätte
garantieren können, daß der Speicherinhalt diese
Unterbrechung unverändert überstand. Die Göttin aber
kennt die Geheimbotschaft nicht. Sie weiß nicht, an welcher
Stelle ihres Speichers sie steht. Die Nachricht zu finden und zu
entschlüsseln, wäre Sache der lemurischen Experten gewesen.
Es ist zu vermuten, daß die Göttin aus all diesen Gründen
eine Übertragung des Speicherinhalts für zu riskant hielt
und sich entschloß, sich und den gesamten Planeten auf die
lange Reise zu schik-ken. Und da sind wir gleich beim springenden
Punkt:
    Zeit bedeutet nämlich für die Göttin überhaupt
nichts. Sie ist in diesem Augenblick noch unfähig zu begreifen,
daß der Haluter-Krieg schon längst vorüber ist und
mit keinem Mittel des Universums mehr gewonnen werden kann."
    „Das ist merkwürdig", sagte Hormel Dalakka. „Jeder
Rechner hat eine eingebaute Uhr, gewöhnlich ein teures
Präzisionsinstrument. Wie kann der Bordrechner der KARINTHA den
Überblick über die Zeit verlieren?"
    Mark Richter lächelte.

    „Es ist ein eigenartiges Ding um die Intelligenz
leistungsstarker Rechner. Sie denken einfach nicht in menschlichen
Denkkategorien. Die Uhr des Rechners belegt sechs interne Register.
Jedes Register ist bis zehn Bits lang, sechs Register machen also
sechzig Bits. Mit sechzig Bits läßt sich maximal die Zahl
zwei-hoch-sechzig ausdrücken, das ist ein bißchen mehr als
zehn-hoch-achtzehn." Er sah, daß Hormel Dalakka im Kopf zu
rechnen begann, und beruhigte ihn: „Lassen Sie nur, ich hab's
schon durchgerechnet. Die Zeitmeßeinheit lemurischer Rechner
entspricht etwa einer Nanosekunde, von denen eine Milliarde auf eine
Sekunde gehen. Wenn Sie das umrechnen, kommen Sie darauf, daß
der KARINTHA-Compu-ter nicht mehr als sechsunddreißig Jahre und
ein paar Monate zählen kann." „Und was geschieht
dann?" fragte Sarru, die nie einen Hehl daraus gemacht hatte,
daß sie von elektronischen und positronischen Rechnern wenig
verstand.
    „Dann beginnt die Zählerei wieder von vorne",
antwortete Nasey Starrop mit Eifer. Gleich darauf wandte er sich an
Mark Richter. „Sie glauben, daß die Göttin in diesem
Zyklus steckengeblieben ist? Daß sie nicht weiß, wieviel
Zeit seit ihrer Landung aufBroke vergangen ist?"
    „Ich bin davon überzeugt", erklärte Mark
Richter mit Nachdruck. „Für einen Rechner ist die Zeit ein
wesenloses Ding. Die Göttin kann bis zu sechsunddreißig
Jahren zählen und weiter nicht. Sie glaubt daran - wenn man bei
einem Computer von glauben überhaupt reden kann —, daß,
wieviel Zeit auch immer verstreichen möge, seit ihrem Abflug vom
Zentralen Kriegsschauplatz nicht mehr als sechsunddreißig Jahre
vergehen können. Nur aus dieser Überzeugung läßt
sich erklären, daß sie keine Eile kennt. Ich meine sogar,
daß siejedesmal dann,
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