Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Eindringlingen identisch
seien. Raqnor wandte sich an Mark, und Mark erklärte:
    „Wir sind Raumfahrer, die vor kurzem ebenso zur Landung auf
dieser Welt gezwungen wurden wie Sie vor fast siebentausend Jahren.
Wir kamen hierher, um das Wesen des fremden Machtfaktors zu
erforschen. Wir kommen in friedlicher Absicht, also können wir
nicht die Eindringlinge sein, von der die Göttin spricht!"
    Die Erwähnung der unendlich langen Zeitspanne rief tiefe
Niedergeschlagenheit unter den Arkoniden hervor. Dann wurden Fragen
laut. Man wollte von Mark Richter wissen, was in siebentausend Jahren
aus Arkon geworden sei, wie die politischen Machtverhältnisse in
der Galaxis seien, ob es Arkon überhaupt noch gebe ...
    „Wir werden darüber sprechen, sobald wir Zeit dazu
haben!" riefMark Richter mit donnernder Stimme. „Im
Augenblick gibt es Wichtigeres zu tun. Die Reife der Zeit wird
niemals kommen, weil der fremde Machtfaktor ein unvollkommenes
Zeitverständnis besitzt. Wir müssen die Göttin darüber
aufklären, daß sie im Irrtum befangen ist! Daß die
Reife der Zeit längst gekommen ist! Daß alle Wesen, die
sie hier im Tiefschlaf gefangenhält, sofort befreit werden
müssen!"
    Seine Worte riefen Unruhe unter den Arkoniden hervor. Mark Richter
trat zurück und wartete. Er war sicher, daß die Vernunft
siegen würde. Diese Menschen waren nicht die dekadenten
Arkoniden, denen die Menschheit am Ende des zweiten Jahrtausends
begegnet war. Sie stammten aus einer Epoche des arkonidischen
Imperiums, da Arkon noch ein Drittel der Milchstraße
beherrschte. Es würde ihnen nicht schwerfallen zu erkennen, daß
sie genarrt worden waren ... von dem unbekannten Machtfaktor, der
über die Reife der Zeit sprach, ohne zu wissen, was Zeit
eigentlich war.
    Aber es wurde nichts aus dem Warten. Plötzlich gellte ein
wilder Schrei durch die weite, hellerleuchtete Halle:
    „Helft...!"
    Mark Richter schrak zusammen. Das war Terra-nisch! Er blickte über
die Menge der Arkoniden hinweg und gewahrte weit im Hintergrund eine
wankende Gestalt, die aus einer zweiten Stollenmündung
hervorgetorkelt kam.
    „Helft!" schrie sie ein zweites Mal. „Oder es
müssen alle sterben ...!"
    Mark kniff die Augen halb zusammen und erkannte: der Mann war
Nigol Werman.

    Sie fingen ihn auf, bevor er zu Boden stürzte. Er war bleich
wie der Tod und kämpfte gegen die Bewußtlosigkeit, die ihn
überkommen wollte.
    „Dort...", stieß er hervor und deutete auf den
Stollenmund, aus dem er gekommen war. „Endlose Säle mit
Eingefrorenen ... unsere Leute ... schon halb im Tiefschlaf... aber
der Einschläferungspro-zeß wurde gestoppt... die Göttin
versucht, die Leute wieder zu erwecken. Sie werden sterben ..."
    Mark Richter erkannte die tödliche Gefahr. Ein lebendes Wesen
in den Zustand suspendierter Animation zu überführen, war
ein komplizierter, langwieriger Prozeß. Wurde er unterbrochen,
trat auch nur die geringste Unregelmäßigkeit auf, führte
dies in der Regel zum Tode des Einzuschläfernden.
    „Wieso sind Sie noch wach?" fragte er Werman.
    „Wir wurden ... der Reihe nach ... drangenommen", stieß
der Kommandant der RORAIMA hervor. „Ich war ... einer der
letzten. Kam ... sofort wieder zu mir ..."
    Mark hob den Arm, an dem er den Minikom trug. Mit knappen Worten
informierte er Hormel Dalakka, der in der unteren Halle den Gleiter
bewachte, über die Auffindung Wermans.
    „Wir lassen ihn hier liegen", schloß er. „Er
hat nicht mehr genug Kraft. Lassen Sie den Gleiter Gleiter sein und
kommen Sie herauf, um auf ihn aufzupassen!"
    „Ich bin sofort da!" antwortete Dalakka kurz.
    Mark Richter sprach zu den Arkoniden. Er schilderte, was Werman
und seinen Leuten zugestoßen war. Er überging nichts, was
dazu diente, das Unmenschliche in der Handlungsweise des unbekannten
Machtfaktors zu verdeutlichen.
    „Wir helfen!" versprach Raqnor.
    In langer Reihe stiegen sie durch den Stollen, der zu den endlosen
Sälen führte, von denen Werman gesprochen hatte. Der Weg
war kurz. Unversehens mündete der Gang in eine Halle von
riesigem Ausmaß. Helle Lichter brachen sich in unzähligen
gläsernen Oberflächen und erzeugten den Eindruck, als sei
der Boden der Halle mit Eis bedeckt.
    Mark Richter erstarrte. Die gläsernen Oberflächen
gehörten zu gläsernen Behältern, die zu Tausenden die
riesige Halle erfüllten. Injedem Behälter lag ein Wesen,
manche davon menschlich, die ändern nicht-humanoiden Völkern
entstammend. Es war ein gewaltiger Friedhof mit Scheintoten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher