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PR TB 138 Die Grossen Von Agopp

PR TB 138 Die Grossen Von Agopp

Titel: PR TB 138 Die Grossen Von Agopp
Autoren: Perry Rhodan
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leiden mußte. Mit ihnen konnte das
Gleichgewicht des sympathischen und parasympathischen Nervensystems
vollkommen durcheinandergebracht werden.
    Als der Arzt eine weitere Taste drückte, stellte die
Positronik Frank Pamo eine Aufgabe, die aus unzähligen
Zwischenproblemen zusammengesetzt war, die alle gelöst werden
mußten, damit das Ganze bewältigt werden konnte. Mit einem
weiteren Tastendruck zwang er dem Gefangenen ein zusätzliches
Zeitproblem auf und setzte ihn damit einem Streß aus, dem er
nicht gewachsen sein konnte.
    Der Mediziner setzte sich in einen Sessel, schlug die Beine
übereinander und stützte das Kinn auf die gefalteten Hände.
Dabei beobachtete er eine Kontrolltafel, auf der er den Fortgang der
Arbeit und die körperlichseelischen Reaktionen des Gefolterten
verfolgen konnte. Seine Erregung stieg von Sekunde zu Sekunde.
    Frank Chmorl-Pamo zeigte sich unbeeindruckt. Schnell und fehlerlos
beantwortete er die Fragen, wobei es ihm gelang, zeitweilig mehrere
Zwischenprobleme in einem Zug zu überwinden. Weder Blutdruck,
Pulsschlag, Schweißabsonderung noch Grundumsatz stiegen. Er
reagierte wie ein Roboter.
    Dr. Ostow suggerierte dem Gefangenen, daß mehrere Arbeiter
zu ihm kamen, dicht an ihn heranrückten, ihn störten und
mit Fragen bedrängten.
    Der Arzt wartete eine Stunde. Dabei fügte er ständig
neue Probleme für Frank hinzu, ohne daß sich dadurch etwas
änderte. Dann schaltete er die Positronik ab. Der

    Maruner öffnete die Augen und blickte sich verwirrt um. Als
er den Mediziner sah, lächelte er unmerklich.
    „Wer sind Sie?" fragte Dr. Ostow. Er rückte näher
mit seinem beweglichen Sessel an Frank heran. „Ein Roboter?"
    „Wie kommen Sie auf einen derartigen Unsinn?"
    „Wer sind Sie dann?"
    „Ich bin ein Terraner, so wie Sie es auch sind."
    „Sind Sie ein Mutant?"
    „Nein, ich verfüge über keine besonderen
Fähigkeiten."
    „Das ist ein Irrtum. Sie reagieren völlig anders, als
es eigentlich sein dürfte."
    „Das verstehe ich nicht."
    „Sie scheinen über keinerlei Instinkte zu verfügen.
Ich habe Sie Situationen ausgesetzt, in denen Sie instinktiv in
dieser oder jener Weise hätten reagieren müssen. Der Mensch
verhält sich nach biologischen Gesetzmäßigkeiten, die
angeboren sind, und die regelmäßig und fast immer
gleichbleibend ausgelöst werden."
    „Ich weiß, was Instinkte sind. Sie sind beim Menschen
nur rudimentär oder versteckt erhalten geblieben."
    „Sie sind jedoch vorhanden - aber bei Ihnen offenbar nicht.
Ihr gesamtes Nervensystem scheint völlig anders zu sein als das
normaler Menschen. Sie tun, als seien Belastungen überhaupt
nicht vorhanden, die ganze Generationen von
    Menschen psychisch krank gemacht haben und die für die
Zivilisationskrankheiten der vergangenen Jahrtausende verantwortlich
sind.“
    „Mag sein.“
    „Ich habe Sie zum Schluß einer Uberbelastung
ausgesetzt, der niemand sonst gewachsen gewesen wäre. Sie wurden
spielend leicht damit fertig. Das macht Sie für Aufgaben
geeignet, die wir Menschen bisher noch nicht bewältigen können.“
Dr. Ostow krauste die Stirn. „So, wie Sie sind, stelle ich mir
eigentlich den Nachfolger

    des Homo sapiens vor, den Homo superior. Dazu paßt auch, wie
Sie die Kommunikationsprobleme mit den Agoppern überwunden
haben.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Kommunikationsprobleme sind für alle Konflikte in der
Geschichte der Menschheit verantwortlich. An ihnen sind unzählige
Menschen gescheitert, durch sie sind Nationen und Kulturkreise
zugrunde gegangen, und sie sind auch dafür verantwortlich, daß
in der kleinsten Zelle menschlichen Zusammenlebens, in der Familie,
so viele Schwierigkeiten entstehen.“ Der Arzt lächelte
verbittert. Er blickte Frank Pamo fast flehend an. „Und ich
weiß jetzt auch, daß Sie mich vollkommen verstehen.
Zwischen uns gibt es keine Kommunikationsschwierigkeiten, wenn Sie
nicht wollen. Wenn Sie sich gegen mich sperren, dann nur, weil Sie
die Absicht haben, mich zu ganz bestimmten Entscheidungen zu
zwingen.“
    „Vielleicht, Doktor. Muß ich das nicht? Ich bin Ihr
Gefangener, aber Sie wissen, daß ich im Recht bin und Sie im
Unrecht. Das ist es, was Sie belastet, und womit Sie nicht fertig
werden. Sie sind ebensowenig wie die anderen Männer und Frauen
der Korvette ein Verbrecher. Sie haben sich nur in einen Machtrausch
hineingesteigert, in dem Sie glauben, selbst die Gesetze machen zu
können. Dabei spüren Sie, daß Sie sich irren, aber
Sie weigern sich, es sich
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