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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat
Autoren: Perry Rhodan
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Fassungslos
heftete sich sein Blick auf den Mann, der unter der Tür stand.
Das Entsetzen war so vollkommen, daß es mit spasmatischer Kraft
auf die Beinmuskeln einwirkte: Wie von der Feder geschnellt, schoß
Jaim Secquin aus der Hocke in die Höhe.
    Er stammelte unzusammenhängende Worte ...

1.
    Für Julian Tifflor war Pünktlichkeit eine natürliche,
angeborene Eigenschaft. Man sagte von ihm, er sei niemals im Leben
unpünktlich gewesen. Das war übertrieben. Aber dort, wo
sich ihm keine unvorhersehbaren Hindernisse entgegenstellten, hatte
er noch niemals eine Minute versäumt.
    Sein pünktliches Erscheinen im Kommandozentrum war eine Sache
der Gewohnheit, nicht der Planung. Um sieben Uhr fünfzig pflegte
er, mit dem Aufzug aus der unterirdischen Garage kommend, das Gebäude
zu betreten. Etwa acht Minuten verbrachte er mit dem Rundgang durch
die Büroräume, in denen sein Stab arbeitete. Dessen
Arbeitszeit begann ebenfalls um acht Uhr. Tif-f lor unternahm diesen
Rundgang nicht, um sich von der Anwesenheit seiner Untergebenen zu
überzeugen. Er war ein Mann, den Leistung weitaus mehr
beeindruckte als das planmäßige Absitzen der üblichen
sechs Bürostunden. Es hatte sich jedoch im Laufe der Jahre in
seinem Büro die Sitte entwickelt, daß Mitglieder des
Stabes, die dienstliche oder persönliche Probleme mit dem Chef
zu diskutieren hatten, dies vor Beginn der eigentlichen Arbeitszeit
tun konnten. Um diesen Leuten Gelegenheit zu geben, sich
auszusprechen, deswegen ging Julian Tifflor morgens durch die
Arbeitsräume.
    An diesem Morgen lag kein Problem vor. Er betrat um sieben Uhr
achtundfünfzig das Vorzimmer seines eigenen Arbeitsraumes und
besprach mit dem dort diensthabenden Major in kurzen Worten einige
der Aufgaben, die am heutigen Tage zu erledigen waren. Genau um acht
Uhr öffnete sich die Tür zu seinem Arbeitszimmer. Er trat
ein und warf zunächst, wie er es gewohnt war, einen Blick durch
das weite Fenster, das nach Norden und Nordosten hin das
Gebäudegewirr der Stadt Terrania-City überblickte. Er
wollte sich gerade abwenden, da ging mit dem Ausblick eine seltsame
Veränderung vor sich.
    Die Umrisse der Stadt begannen sich zu verzerren. Die Konturen der
Hochhäuser wackelten hin und her, und die Grünflächen
der Parks verschwammen ineinander. Ein Schwindelgefühl ergriff
Julian Tifflor. Es war ihm, als stürze er in die Tiefe. Unter
dem Einfluß der Schwerelosigkeit hob sich ihm der Magen. Das
alles dauerte nur Bruchteile von Sekunden. Es war so verwirrend, daß
er später nicht mehr wußte, in welcher

    Reihenfolge er die einzelnen Eindrücke empfangen hatte.
    Das letzte und bleibende Gefühl war das von Kälte und
wehendem Wind. Er öffnete die Augen und erkannte, daß er
auf einem ebenen Feld stand, einem bearbeiteten Feld, denn die
schnurgeraden Linien, die sich von einem düsteren,
wolkenverhangenen Horizont bis zum ändern zogen, konnten nichts
anderes sein als Ackerfurchen. Der Wind blies über die Ebene und
trug winzige, kalte Wassertropfen mit sich. Die Gegend war kahl. Am
Rande des Gesichtskreises sah er Berge aufsteigen. Ihre Häupter
waren von Wolken verhüllt.
    Einen Augenblick sträubte er sich gegen die
niederschmetternde Erkenntnis, die sich ihm aufdrängen wollte.
Dann siegte die Vernunft. Er wußte, was mit ihm geschehen war.
    Er war das Opfer eines Parachron-Attentats geworden.
    Er fror, als er sich schräg zum Wind über den unebenen
Boden vorwärtskämpfte. Er glaubte, in Richtung auf die
Berge hin eine dunkle Linie gesehen zu haben, die wahrscheinlich aus
niederem Gebüsch bestand und die Begrenzung des scheinbar
unendlichen Furchenmeeres bildete. Er fragte sich, wo er gelandet
war.
    Die Art, in der der Boden bearbeitet wurde, deutete auf eine
primitive Zivilisation hin. Auf der Erde war das Umwenden des Bodens,
das der Ackerkrume ermöglichte, Sauerstoff und Stickstoff aus
der Luft aufzunehmen, schon seit vierzehnhundert Jahren außer
Mode gekommen. Es gab wirksamere Methoden.
    Parachron-Transporte waren Bewegungsvorgänge von einer
Bezugsebene zur ändern, von einem Universum zum ändern. Das
Schlagwort »parachron«, »neben der Zeit her«,
war geprägt worden, weil nach den neue-sten Erkenntnissen der
Wissenschaft das menschliche Zeitempfinden eine subjektive Reaktion
des Bewußtseins auf die immerwährende Versetzung von einer
zur unmittelbar benachbarten Bezugsebene darstellte. Die Natur kannte
die Zeit nicht, nur das Nebeneinander der ungeheuren, aber endlichen
Zahl
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