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PR TB 127 Der Tödliche Aktivator

PR TB 127 Der Tödliche Aktivator

Titel: PR TB 127 Der Tödliche Aktivator
Autoren: Perry Rhodan
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Fremden den
Wunsch geäußert hatten, mit einigen der geweihten
Jünglinge zu sprechen, und daß er dazu ausgewählt
worden war. Weniger gut gefiel ihm, daß auch Jorret und Pok zu
dem kleinen Kreis gehörten. Gerade ihnen hätte er diese
Auszeichnung nicht gegönnt.
    »Ich komme sofort nach Hause«, sagte er zu seinem
Vater. »Ich muß nur noch einmal ganz kurz zum Fluß.«
    »Du kannst deine Gäste nicht warten lassen.«
    »Es geht nicht anders, Vater.«
    Er lief davon.
    Die Straßen und Gassen waren jetzt weniger stark belebt. Er
kam schnell voran.
    Als er die Stadtgrenze überschritt, konnte er den Fluß
sehen, und er wußte sofort, wohin er sich zu wenden hatte. Am
Ufer standen einige Männer beisammen.
    Tarmon zögerte keinen Augenblick, denn er brauchte keine
Rache oder Strafe zu fürchten. Da Perrek nicht verhindert hatte,
daß er die Maske erhielt, konnte ihm nichts mehr passieren. So
ging er offen und ohne Umwege zu der Gruppe am Fluß. Schon bald
konnte er erkennen, daß die Männer eine Grube gegraben
hatten. Perrek stand darin. Er trug seine Maske. Obwohl er gesehen
haben mußte, daß Tarmon kam, beachtete er ihn nicht.
    Der Geweihte hörte, wie Perrek sagte: »Macht schnell.«
    Tarmon erreichte das Loch in der Erde. Betroffen verfolgte er, daß
Perrek sich auf den Boden legte und die Arme vor der Brust kreuzte.
Die Männer griffen nach ihren Schaufeln und warfen Sand auf den
Waffenmacher.
    »Das könnt ihr doch nicht tun«, rief Tarmon
betroffen.
    Einer der Männer richtete sich auf. An seiner Maske konnte
der Junge sehen, daß es der Chemiker Laurik war, ein noch
unverheirateter Mann, der trotz seiner Jugend bereits hohe
Auszeichnungen für politische Leistungen erhalten hatte. Von ihm
hatte Tarmon schon oft gehört. Laurik galt als besonders
friedfertig und tolerant. Jacol Akton
    hatte gesagt, daß er eine der großen Hoffnungen des
Volkes von Conomera sei. Deshalb wurde Tarmon völlig überrascht,
als ihm Laurik die Schaufel in die Seite schlug.
    »Verschwinde«, befahl Laurik. »Genügt es
dir nicht, diesen Mann beleidigt zu haben?«
    Tarmon stürzte zu Boden. Seine Schulter blutete, denn der
scharfe Stahl hatte sich tief in sein Fleisch gegraben.
    Die Männer schaufelten wie die Besessenen. Bevor Tarmon sich
wieder aufgerichtet hatte, war der Kopf Perreks unter dem Sand
verschwunden.
    »Ihr könnt ihn doch nicht lebend begraben!«
    »Du hast ihm keine andere Wahl gelassen«, schrie
Laurik und schlug erneut mit der Schaufel nach ihn. Diesmal aber
hatte der Junge damit gerechnet. Er wich geschickt aus, packte das
Gerät und riß daran. Laurik verlor das Gleichgewicht und
rutschte mit den Beinen zuerst in die Grube. Mit einem Zorneslaut
sprang er wieder hervor und warf sich auf Tarmon. Mit beiden Händen
versuchte er, ihm die Maske vom Kopf zu zerren, doch wiederum hatte
der Geweihte Glück. Instinktiv zog er ein Bein an und rammte
seinem Gegner das Knie in den Leib. Das genügte, um ihn
zurückzuwerfen. Laurik ließ die Maske los, und Tarmon
nutzte die Gelegenheit für die Flucht.
    Er rannte, bis er sicher war, daß ihm niemand folgte. Dann
blickte er zurück und beobachtete, wie die Männer ihr
grauenvolles Werk beendeten. Sie begruben den Mann, der glaubte,
nicht mehr leben zu können, weil er der Öffentlichkeit sein
unverhülltes Gesicht gezeigt hatte.
    Das konnte Tarmon noch verstehen. Diese Reaktion entsprach der
geforderten Moral.
    Was Tarmon nicht begreifen konnte, war die Aggressivität der
Männer. Er selbst fühlte sich ebenfalls herausgefordert und
wäre am liebsten über sie hergefallen, um sich für die
Schläge zu rächen. Und das war etwas Ungeheuerliches.
    Tarmon kannte Emotionen wie Neid, Haß, Zorn und Eifersucht,
aber niemals zuvor in seinem Leben war er so angriffslustig gewesen.
Niemals zuvor hatte ein Erwachsener ihn geschlagen. Für ihn war
immer höchstes Gesetz gewesen, anderen zu verzeihen. Und niemals
hatte er sich gegen Erwachsene aufgelehnt.
    Jacol Akton hatte recht.
    Irgend etwas hatte sich auf Conomera verändert.
    Irgend etwas war geschehen.
    Er fürchtete sich, und er wünschte zugleich, die Fremden
wären niemals nach Conomera gekommen.
    Als er die Stadt erreichte, bemerkte er die grünen Fliegen.

3.
    Rhodan gewöhnte sich überraschend schnell daran, mit der
Maske auf dem Kopf zu essen und zu trinken. Der Reiz des Neuen verlor
sich sehr schnell. Hatte er die Zeremonie noch mit Interesse
verfolgt, in der die Jungen der Stadt zu Männern gekürt
wurden und ihre
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