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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper
Autoren: Perry Rhodan
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vor sich hin und sagte nichts mehr.

11.
    »Auf Tahun stand alles Kopf, als wir Rotkel und Gesine
ablieferten. Niemand hatte es für möglich gehalten, daß
wir die Vermißten so schnell finden würden. Die beiden
holen nun ihren verdienten Urlaub nach. Rotkel bestand darauf, daß
man sie wieder zur Hütte brachte, aus der sie entführt
worden waren. Nur brauchte er diesmal einen größeren
Gleiter.«
    Gucky, der den letzten Teil der Berichterstattung übernommen
hatte, lehnte sich befriedigt zurück.
    Sie saßen auf der Terrasse von Bullys kleinem Landhaus am
Goshunsee.
    Perry Rhodan hatte sich Notizen gemacht, um später seine
Fragen stellen zu können. Ras Tschubai lag bequem in einem
Liegesessel, in der Hand ein Glas mit bestem Wodka. Bully kehrte
gerade mit einer neuen Flasche zurück,
    die er im Wohnzimmer aus seiner Bar geholt hatte. Etwas steif saß
Major Bender auf seinem Platz; er mußte sich erst an die neue
Umgebung gewöhnen. Schließlich hatte er nicht alle Tage
Gelegenheit, mit Rhodan und Reginald Bull auf einer Terrasse
herumzusitzen und zu plaudern.
    »Wieso wurde ein größerer Gleiter benötigt?«
fragte Rhodan, obwohl das nun wirklich ein zweitrangiges Problem für
ihn war.
    »Wegen des Stiers, den sie außerdem noch mitnahmen«,
klärte Gucky ihn gelassen auf. Er überlegte eine Sekunde,
dann fügte er hinzu: »Und wenn mich nicht alles täuscht,
wird Schwester Mathilde in den nächsten Tagen auch noch
nachkommen.«
    »Wer ist denn das schon wieder?«
    Gucky blinzelte Rhodan schläfrig zu.
    »Urlaub ist Urlaub«, murmelte er.
    Bully wechselte hastig das Thema:
    »Wir haben über alles gesprochen, Perry, und ich habe
dir die Situation erklärt. Hast du dich bereits entschieden?«
    Perry Rhodan sah auf die spiegelglatte Fläche des Sees.
    »Ich habe mich entschieden, aber besser als jeder andere
weißt du, daß auch meine Machtbefugnisse beschränkt
sind. Wenn das Solare Parlament darauf besteht, diesen Planeten, den
seine Bewohner >Paradies der Freien< nennen, offiziell zu
annektieren, nützt auch meine Gegenstimme nicht viel. Und es ist
meine Pflicht, die Koordinaten der Raumzentrale bekanntzugeben. Es
werden diplomatische Kontakte aufgenommen und Handelsbeziehungen
eingeleitet werden.«
    »Hör zu!« unterbrach ihn Bully mit Nachdruck.
»Ich habe dir die Situation genau geschildert. Ich habe dir
wortgetreu meine Unterredung mit den verantwortlichen
Regierungsvertretern und dabei nichts verschwiegen. Du weißt,
daß diese Welt allein sehr gut zurechtkommt. Schön, da war
die Seuche, aber sie wurde schließlich durch ein Schiff
verursacht, das von Tahun kam. In ihrer Verzweiflung fanden sie
keinen anderen Ausweg, als Dr. Rotkel zu entführen. Das Kapitel
dürfte erledigt sein.«
    »Man kann es vergessen«, räumte Rhodan ein.
    »Schön«, sagte Bully. »Aber man kann auch
noch mehr vergessen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Man kann Koordinaten vergessen, Perry.«
    Rhodan sah Bully fragend an. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Du mutest mir unkorrektes Verhalten gegenüber dem
Parlament zu? Nein, mein Freund, so geht das nicht! Ich bin den
Solaren Abgeordneten Rechenschaft schuldig, und so wie sie gemeinsam
über das Schicksal unserer Welten entscheiden, haben sie auch in
diesem Fall gemeinsam mit mir ihr Urteil zu fällen. Ich kann
dafür eintreten, daß eine Ausnahme gemacht wird, daß
wir den Planeten der Doppelsonne einfach ignorieren, aber ich kenne
die Vertreter des Parlaments nur zu gut. Ich habe sie mir nicht
ausgesucht, und wir sind noch immer eine Demokratie.«
    »Auch die kann man übertreiben«, wagte Bully
einen weiteren Vorstoß.
    »O nein, das kann man nicht!« Rhodan schüttelte
den Kopf. »Ich kenne derartige Äußerungen von dir
nicht«, wunderte er sich dann. »Konntest du deine Meinung
so schnell ändern?«
    »Perry, wir haben ein Paradies kennengelernt, mit allen
seinen Vorzügen und mit seinen geringfügigen Nachteilen.
Die Menschen dort leben glücklich, und sie werden mit ihren
Problemen allein fertig, wenn man sie in Ruhe läßt. Sie
brauchen unsere Hilfe nicht, wenn wir ihnen die Schwierigkeiten nicht
bringen. Ich habe ihnen versprochen, und ich habe es freiwillig und
aus Überzeugung getan, für ihre weitere Isolierung zu
sorgen. Die letzte Entscheidung darüber soll bei dir liegen.
Aber ich sehe, daß du nicht allein zu entscheiden hast.«
    »Ich kann nicht allein darüber entscheiden, Bully,
versteh das doch endlich!«
    Gucky, der sich bisher relativ schweigsam verhalten hatte,
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