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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
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wurden, waren
notwendig und wurden von der Natur hingenommen. Das ökologische
Gleichgewicht war noch immer gewahrt. Da sich die Hoorr rasend
schnell vermehrten, gab es für die Raubtiere - auch die Koumura
- genügend Fleisch zu fressen.
    Das Verhältnis aber änderte sich in dem Maß, in
dem man den Ducrot nachstellte. Im Gegensatz zu den Vielfachgeburten
der Hoorr warfen die weiblichen Ducrot nur zwei, meistens nur

    ein Junges. Langsam nahm die Zahl ab, die Tiere wurden scheu,
magerten ab, kümmerten dahin, die Jungen waren tot oder
Missgeburten. Hingegen vermehrten sich die Hoorr, nunmehr ohne
natürliche Feinde, wie rasend. Sie brauchten als Pflanzenfresser
ein Vielfaches an Nahrung und begannen, auch die Palmen zu
überfallen.
    Sie fraßen die weichen, leckeren Wedel der jungen Pflanzen,
kaum daß sie dem Samenkorn entkrochen waren und sich entwickelt
hatten. Eine solche Pflanze erholte sich so gut wie nie und würde
niemals eine gesunde Großpflanze werden.
    Die Hoorr fraßen auch die Rinde der kleinen Bäume und
störten ihren Stoffwechsel gründlich. Kümmerwuchs oder
Eingehen der Pflanzen waren die Folge, und die Früchte waren
ungenießbar, klein und schrumpelig.
    Und sie bauten ihre Höhlen, in denen sie schliefen, zwischen
die Wurzeln der großen Daktiliferen.
    Die neugeborenen Hoorr fraßen die Wurzeln ab und die feinen
Wurzelhärchen. Auch dadurch wurden den meisten Bäumen
Schäden zugefügt, die nicht wiedergutzumachen waren. Je
weniger Ducrot es gab, desto reicher wurden die Menschen. Und desto
mehr Hoorr gab es, die ununterbrochen die Flora schädigten.
    Die gesamte Vegetation des Planeten begann zu leiden. Irgendwann
war das ökologische Gleichgewicht nachhaltig gestört.
    Maras zog seinen Mantel aus, rollte ihn zusammen und öffnete
das Hemd. Er legte den Kopf auf den Mantel und schloß die
Augen.
    Er ging jetzt, am Ende der zweiten Stunde, die Gegenstände
durch, die in den Stiefeln verborgen waren. Sie hatten ihn nicht
einmal untersucht, diese Stümper! Er würde die Zelle
verlassen, wann er es wollte.

    „Beim Zeichen der Vollkommenheit, bei Dherra!“ sagte
er. „Noch heute nacht reite ich hinüber in die Stadt der
Schamanen.“
    Er überlegte weiter:
    In fast jedem Ort, durch den er auf seiner langen und
abenteuerlichen Reise gekommen war, half ihm zwar ein Schamane
weiter, abgesehen von dem Wunder, das Khodaina an ihm vollbracht
hatte, aber überall sah er auch die Folgen der
Mangelkrankheiten.
    Eine Planetenbevölkerung, deren Stoffwechsel sich auf die
Palmen eingestellt hatte, denn anders konnte man diese totale
Verwendungsfähigkeit fast aller essbarer und zu Nahrungsmittel
zu verarbeitender oder als Zusätze zu gebrauchender Teile der
Palmen nicht bezeichnen, mußte leiden, wenn die Palmen
verkümmerten. Das war nachweislich der Fall.
    Was für die Daktiliferen galt, behielt seine Gültigkeit
auch bei anderen Pflanzen. Brände und Erosion, Regen und
Überschwemmungen, deren Wirkung gegenseitig sich nicht aufhoben,
sondern potenzierten, brachten den Planeten weiter dem Tode näher.
    Überall dort, wo Bäume abgestorben waren, wurde das
Erdreich abgetragen. Auf dem Fels wuchs höchstens kümmerliches
Gras, aber das hatten die Planetarier noch nicht zu essen gelernt. Es
gab immer weniger Möglichkeiten, Vitamine und Spurenstoffe dem
Kreislauf zuzuführen. Langsam starben die Menschen dahin, und
ehe sie ganz tot waren, rafften sie sich mit der allerletzten Energie
auf und liefen Amok. Sie brachten um, was sie erreichen konnten. Die
Bahn des Todes war schon beschritten, und eine Änderung in
letzter Minute war nur möglich, wenn zwei Bedingungen erfüllt
wurden:

    Erstens mußten die Schamanen, die falsche Auskünfte
interpretierten, andere Ratschläge geben. Jetzt noch
verbreiteten sie Formeln des Todes.
    Zweitens mußte Terra helfen. Möglichst unerkannt.
    Das konnte nur geschehen, wenn es ihm, Lombardi, gelang, mit dem
Funkgerät dieser Stadt Hilfe herbeizurufen.
    Das wiederum war jetzt unmöglich. Er mußte also die
Stadt ein zweites Mal betreten, diesmal als Sieger, nicht als
Wanderer.
    Maras Lombardi blickte auf die Uhr. Einige Minuten nach
Mitternacht.
    „Mein Plan ist fertig, fehlt nur noch die Ausführung
-und wieder eine Menge Glück!“ murmelte er.
    Er öffnete die Geheimverstecke der Stiefel und knickte von
den zehn Metern Draht, die er fand, dreimal etwa fünfzig
Zentimeter ab. Den Rest der Rolle verstaute er wieder in dem winzigen
Fach.
    Er nahm aus den Absätzen, dem
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