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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker
Autoren: Perry Rhodan
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Sinnesorganen schoben sich in mein
Blickfeld. Ich versuchte, einwandfrei zu sprechen.
    »Warum hast du mich geweckt, Rico?«
    Auf dem Bildschirm verblaßten gerade die letzten Bilder aus
der Lagunenstadt Venedig: Wieder war ich in dem geschmückten,
ruhigen Haus voller Sonnenglanz, in dem ich mit Alexan-dra glücklich
gewesen war.
    »Gebieter!« sagte Rico mit der Stimme, die mir
schlagartig vertraut war, als ich die Worte begriff
    — jahrtausendelang hatte ich sie als einzige »menschliche«
Stimme gehört. Die Eindrücke des Hinein-Erwachens in eine
neue Zeit drangen immer deutlicher auf mich ein. »Gebieter, es
ist Zeit«.
    Ich richtete mich mit zitternden Armmuskeln halb auf, sank aber
kraftlos wieder zurück.
    »Ein Schiff?« fragte ich rauh.
    »Kein Schiff. Aber eine Menge von Ideen und Männern,
die sie verwirklichen können. Noch nie war dieser Planet so nahe
daran, seine Position im Kosmos wirklich zu begreifen.«
    Ich ließ mich zurückfallen und schloß die Augen.
Schleier und Punkte bildeten sich auf der Netzhaut ab.
    »Kein Schiff. Das bedeutet einen Vorstoß, der wieder
hier unten enden wird!« keuchte ich mit halbgelähmten
Stimmbändern. Langsam floß der Strom belebender
Medikamente durch meinen Kreislauf. Auf der nackten Brust lag der
eigroße Zellaktivator, Garant für ein langes Leben und
Mittel, mich wahnsinnig zu machen — wieviel bittere Eindrücke
würde ich auf dieser Welt noch empfangen, ehe es mir gelang,
nach ARKON zu kommen?
    »Welche Zeit?« fragte ich leise.
    »November 1517 nach der Zeitrechnung jener Kirche!«
sagte Rico. »Ein kühnes Jahrhundert ist angebrochen. Du
solltest dich besinnen und den Barbaren helfen, viele ihrer Probleme
zu lösen. Wahrhaft seltsame Dinge sind geschehen, wahrhaft große
Ideen sind im Ansatz zu erkennen. Du solltest, Gebieter, deine
Verantwortung wahrnehmen und versuchen, die Ideen und Erfindungen zu
beeinflussen.«
    Mir schwindelte. Wieder mußte ich, entschied ich mich,
aufstehen, in viele Masken verkleiden und zahlreiche Abenteuer
bestehen. Ein kühnes Jahrhundert, hatte Rico gesagt. Es würde
nicht viel anders aussehen als alle anderen Jahrhunderte zuvor.
Seuchen und Kriege, Haß und Glaubenskämpfe, Überfalle
und einzelne Inseln der Schönheit, der Ruhe und
    der Weisheit. Mich schüttelte es bei dem Gedanken, mich wie
ein dahintaumelnder Meteor durch diese Welt zu bewegen. Rico riß
mich aus den trüben Gedanken.
    »Gebieter!« sagte er unbetont. »Du mußt
ein neues Konzept finden. Versuche, diesen Ausflug in die Geschichte
von Larsaf Drei als großes, persönliches Abenteuer zu
betrachten. Handle nicht unter Zwang; bewege dich spielerisch und
leicht durch die Welt des Planeten.«
    Ich nickte vorsichtig; sämtliche Muskeln schmerzten, als die
Vibrationen der Wiederbelebungsmaschinen einsetzten. Langsam
vergingen rund hundert Stunden, in denen mein Verstand und mein
Körper sich langsam aus der Starre des Tiefschlafes und aus der
Lethargie der trägen Gedanken lösten.
    Dann sah ich alles ein wenig klarer.
    Was ich brauchte, war ein genügend umfangreiches Konzept und
eine »wissenschaftliche Ausrüstung«, die weit über
das hinausgingen, was ich bisher benötigt hatte. Die Menschen
waren anspruchsvoller geworden, was meine Tarnung betraf. Und . . .
ich würde eine Menge Zeit brauchen.
    Rico sagte:
    »Wir sollten eine Route festlegen und durch die
Robotmaschinen Dinge herstellen lassen, die sich an verschiedenen
Punkten deponieren lassen. Ich habe eine Zeit von etwas mehr als
fünfzehnhundert Tagen errechnet — das ist dem Vorhaben
angemessen.«
    Während ich nach dem Fehlschlag meiner Aktion mit dem
pestkranken Fremdling schlief, hatten kleine, fliegende Roboter
Edelmetalle gesammelt. Zahllose Bänder waren voll Informationen
über

    die dazwischenliegende Zeit. Sprachen und Völker, Wanderungen
und Glaubenslehren, Analysen und maschinelle Prognosen. Das alles
eignete ich mir an, und siehe! es war wirklich eine kühne Zeit.
    Rico sagte, während ich die Haube hochschob, unter der ich
soeben eine neue Sprache gelernt hatte:
    »Es wird eine lange, spannende Reise werden, Gebieter. Du
wirst die unzähligen Schönheiten dieser Welt entdecken.
Lasse dich nicht stören von den Menschen — viele von ihnen
sind wirklich prächtige Erscheinungen.«
    Versuche nicht, dich als Heilsbringer zu fühlen! warnte mein
Logiksektor.
    Zunächst stellten die Maschinen Kleidungsstücke her,
die, praktisch, leicht zu reinigen und unverwüstlich, allen
vorkommenden
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