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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde
Autoren: Perry Rhodan
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erscholl.
    Veonard Barca meinte halblaut:
    „Faszinierend! Vor fast eineinviertel Jahrtausenden
vermischten sich hier Arkonidenabkömmlinge mit den ersten
terramschen Siedlern.Die Kultur kippte ins Archaische um, wurde durch
Cimarosas Agenten langsam und organisch nach oben geführt - und
das ist das Ergeb-nis.Sie verwenden Bronzegongs und Raumschiffe."
    Droysa Gordion fühlte sich angesprochen und antwortete kühl:
    „Was ist daran so sehr bemerkenswert, Veonard?"
    Veonard sah in ihre großen, dunklen Augen, lächelte
knapp und erwiderte im gleichen Tonfall:
    „Bemerkenswert ist, daß wir jetzt Zeugen einer
Zeremonie werden, die sich etwa im Jahr elfhundert vor Christi Geburt
auch auf Terra abgespielt hat.Ich brenne darauf, alles sehr genau zu
sehen.Paßt es nicht gut in Ihre Memoiren, Lordadmiral?"
    Vorsicht! warnte das Extrahirn den Arkoniden.Laß dich nicht
die Schwelle überschreiten, die dich zwingt, die
Erinnerungenpreiszugeben.
    Atlan sagte resignierend:
    „Fast alles, was es an bemerkenswerten Ereignissen auf Terra
gab, paßt in meine Erinnerungen."
    Sie gingen weiter.
    „Dort vorn", bemerkte Droysa und deutete nach links,
„die Spitze des Zuges formiert sich bereits."
    In der Mitte der Siedlung befand sich der erwähnte Sandkreis,
von dreißig Hütten umstanden.Im Zentrum des Platzes ragte
ein Gerüst aus weißen, rindenlosen Pal
    menstämmen in den Nachthimmel. Das Holz war mit modernsten,
durchsichtigen Plastiklacken imprägniert.Die Linien, Fratzen,
Augen und Munder, Intarsienarbeit aus Platindraht und Kuafarbe,
bildeten schwarze und funkelnde Muster.Die Flammen von Fackeln und
die der fünf Feuer verliehen dem Pfahl ein geheimnisvolles
Le-ben.Viele Bewohner der Siedlung hatten die historischen Gewänder
angelegt und trugen antike Waffen und Kopf-putze.Die Fische, Reiher,
Pflanzenbündel oder Tiere, die in Holz geschnitzt waren und in
den Giebeln der Häuser kauerten, starrten mit toten Augen auf
die Prozession. Unablässig schlugen die wuchtigen Palmbohlen
gegen die Flächen der Riesentrommeln.Die Töne versetzten
die Nacht in eine merkwürdige Raserei - alle Menschen schienen
von der Wildheit der Laute angesteckt worden zu sein.Atlan, Droysa,
Phaedra und Veonard gingen die Straße entlang, die aus
weißgeriffeltem Kunststoff bestand und den Namen „Straße
des Machtigen Mannes" trug.
    Droysa fragte leise, als sie neben Atlan ging:
    „Du schreibst an deinen Erinnerungen?"
    Atlan sah sie eine Weile schweigend an, in ihrem Gesicht sah er
den Schein vieler Fackeln.Ein vergessenes Bild schob sich langsam in
sein Bewußtsein.
    „Ja", sagte er „Ich habe eingesehen, daß
ich den Historikern helfen kann, wenn ich meine Erlebnisse
aufschreibe."
    „Erinnert dich das an etwas, das du schon erlebt hast?"
    Tholos-Graber Megara des Priamos die Flammen das Bild wurde
deutlicher.
    „Ja Troja", sagte Atlan kurz.
    „Du willst nicht darüber sprechen?'
    „Ungern", sagte Atlan „Ich mochte vermeiden, daß
ich hier inmitten der Prozession in eine Art Trance falle und zu
reden beginne wie ein Wasserfall."
    Droysa sagte bekümmert:
    „Ich verstehe.Kein Wort mehr darüber."
    Laß dich nicht zu tief von der Zeremonie beeindrucken!
warnte der Extrasinn.
    Sie blieben stehen.
    Der Kreisring zwischen dem Gonggerüst und dem Totempfahl
stand voller Menschen.Es waren kaum weniger als dreitausend Torsen
Dag, der verstorbene „Herrscher"

    von Amb'Charana, war nichts anderes als der Verwalter, der dafür
sorgte, daß Einfuhren und Ausfuhren sich die Waage hielten und
die Siedlung immer reicher wurde, jetzt lag er ausgestreckt auf einer
Bahre aus Palmholz. Neben dieser Bahre standen drei andere. Atlan sah
darauf die Frau des Mächtigen Mannes, seinen Diener und seine
Konkubine. Die Leute der USO waren weder schnell genug gewesen, noch
hatten sie diesen barbarischen Brauch unterdrücken können;
Frau, Konkubine und Diener hatten sich vergiftet, noch ehe die
USO-Leute an Ort und Stelle waren.
    Zwei geschwungene zeremonielle Hörner wurden geblasen. Es
klang wie der Schrei eines Sauriers. Dann setzte sich der Zug langsam
in Bewegung.
    Die Menschenmassen teilten sich.
    Entlang der Straße, die spiralig aus dem Zentrum
hinausführte zu den Hügeln hinter dem Waldstreifen, standen
die Krieger. Sie trugen weiße Lederschurzen, und ihre Köpfe
steckten hinter einem weißen Kopfputz aus
    Gekalktem Reisstroh. Über die Oberkörper zogen sich
chlangenlinien aus weißer und schwarzer Farbe. Die Männer,
in deren Händen die vier
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