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PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

Titel: PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
Autoren: Perry Rhodan
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anderen Hand traf sie ihn in den Bauch, aber dem Schlag fehlte
die ursprüngliche Wucht. Redhorse packte ihren Arm und drehte
ihn auf ihrem Rücken nach oben. Sie gab ihren Widerstand auf.
    "Das war ein tödlicher Schlag", stellte er fest.
    "Zumindest hätte er sie betäubt", stimmte sie
zu. "Dann hätte ich Ihnen eine Waffe entwendet und Sie
erschossen."
    "Das klingt sehr unversöhnlich."
    Sie antwortete nicht, sondern versuchte, sich aus seiner
Umklammerung zu lösen. Er ließ sie los und stieß sie
ein Stück von sich. Dann richtete er seinen Paralysator auf sie.
    "Beim nächsten Versuch dieser Art betäube ich Sie",
sagte er. "Sie sollten froh sein, wenn ich diesen Zwischenfall
vergesse. Wenn ich ihn weitermelde, sind Ihre Zukunftsaussichten
schlecht." Sie lachte aufreizend. "Ich gefalle Ihnen."
    Redhorse antwortete nicht. Er deutete wortlos mit der Waffe in
Richtung der aufgeschmolzenen Tür.
    "Sie können mich haben", sagte sie. "Mich und
viel Macht. Für mich wird es nicht schwierig sein, das Imperium
der Mdl neu aufzubauen."
    "Es tut mir leid, daß Sie es nicht vergessen können.
Sie brauchen sich nicht länger zu bemühen. Sie sind sehr
schön und gefallen mir, aber Sie werden mich niemals überzeugen
können."
    Sie warf ihr langes Haar mit einer anmutigen Bewegung zurück.
    "Sie terranischer Dickschädel."
    Wieder deutete er mit dem Paralysator in Richtung des offenen
Schotts.
    "Das ist mein letzter Versuch, Sie zum Gehen zu veranlassen.
Wenn Sie sich weiterhin weigern, werde ich Sie paralysieren und
gewaltsam an Bord der GRABBER bringen."
    Sie nickte und entfernte sich langsam vom Multiduplikator.
Vorsichtig ging sie um die am Boden liegenden Kreaturen herum. Der
Anblick der Monstren schien ihr nichts auszumachen. Redhorse schloß
daraus, daß sie eine innerlich kalte Frau war, die nur von
ihren Machtvorstellungen gelenkt wurde.
    Neben dem Schott blieb sie stehen.
    "Lassen Sie mich zurück", sagte sie unvermittelt.
    "Zwingen Sie mich nicht dazu, Sie an Bord Ihres Raumschiffs
zu begleiten."
    "Sie können hier nicht bleiben", lehnte Redhorse
ab. "Dieser Planet ist eine menschenfeindliche Welt. Hier gibt
es keine Nahrung für Sie. Sie wären zum Tode verurteilt."
    "Vielleicht will ich sterben."
    "Unsinn!" entgegnete Redhorse heftig. "Sie sind
jetzt deprimiert und hängen noch zuviel an Vorstellungen, die
Ihrem Original das Leben wichtig erscheinen ließen. Versuchen
Sie, sich auf andere Dinge zu konzentrieren."
    Sie begann zu weinen. Es geschah lautlos, und sie wandte sich ab,
damit er es nicht sehen sollte. Trotzdem glaubte Redhorse, daß
sie nur ein weiteres Register ihres schauspielerischen Könnens
zog.
    "Lassen Sie mich hier zurück!" bat sie abermals.
    Redhorse wurde schwankend. Er wußte, daß diese Frau
keine Gefahr für die
    Galaxis bedeutete. Wenn sie auf Spander II zurückblieb, würde
sie in wenigen Tagen tot sein. Vielleicht war das am besten. Sie
würde sich sowieso niemals in eine menschliche Gemeinschaft
einfügen, das war dem Cheyenne inzwischen klargeworden.
    "Bringen Sie mich nicht in eine Umgebung, in der ich
verkümmern würde", fuhr sie fort. "Sie müssen
doch verstehen, daß ich niemals untertauchen kann. Ich bleibe
immer die Frau, zu der ich mich entwickelt habe."
    "Leider haben Sie recht", sagte Redhorse nachdenklich.
"Sie werden es sehr schwer bei uns haben."
    "Ich darf also hierbleiben?"
    Redhorse gab sich einen Ruck.
    "Unmöglich!" rief er. "Los, gehen Sie schon!"
    Er war froh, daß er sich überwunden hatte. Baitoner
hätte ihm das nie verziehen, wenn er Mirona Thetin auf dieser
Welt zurückgelassen hätte. Redhorse vermutete, daß
Atlan sich um diese Frau kümmern würde, sobald sie auf
Terra eintraf. Der Arkonide, selbst ein Fremder unter Menschen,
konnte Mirona Thetin vielleicht helfen.
    Im Nebenraum fand Redhorse den Antigravprojektor, den Lanvin für
ihn zurückgelassen hatte. Draußen wurde es inzwischen
langsam hell. Durch die Öffnung im Dach schimmerte Licht. Der
Regen hatte in diesen frühen Morgenstunden nachgelassen. Auch
der Wind war nicht mehr so heftig, jedenfalls war hier unten nichts
davon zu hören.
    Redhorse schnallte den Projektor auf seinem Rücken fest.
    "Sie müssen sich an mir festhalten", sagte er.
"Draußen ist es ungemütlich, aber wir werden die
GRABBER schnell erreichen. Lanvin wartet sicher schon ungeduldig."
    Zu Redhorses Erleichterung sträubte Mirona Thetin sich nicht
länger. Sie legte die Arme um ihn und ließ sich
bereitwillig aufs Dach
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