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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon
Autoren: Perry Rhodan
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Sandes von Norden nach Süden. Der
Meeradler war ein ausgewach senes altes Weibchen mit einer Spannweite
von fast drei Metern und einer Länge, die kanpp einen Meter
betrug. Seine scharfen Augen sahen nach unten, während er in der
warmen Aufluft seine Kreise zog. Er sah alles, und er war hungrig.
    Jetzt öffnete er den Schnabel und stieß einen
krächzenden Laut aus.
    Unter ihm hob sich das Meer. Es erschien ein Buckel auf dem
Wasser, der sich schnell ausbreitete und Ringe über das Wasser
jagte. Dann tauchte eine mächtige, silberglänzende Masse
auf, wie eine riesige Blase. Wasser rann von ihren Wänden, in
denen sich die Sonne brach. Schließlich, während der
gewaltige Vogel einen weiteren Kreis beendete, schwamm eine riesige
Halbkugel auf dem Wasser.
    Der Adler wartete. Diese Dinge bedeuteten Beute, bedeuteten, daß
die Seitenkanten seines Schnabels Fleischbrocken aus einem Fell
stanzen oder Därme in mundgerechte Fetzen zerschneiden konnten.
Der Adler zog geduldig weitere dreißig, vierzig Kreise. Dann
sahen seine Augen einen weiteren Vogel aus dem Osten kommen. Er wurde
sehr schnell, als er sich über die Berge senkte und auf die
silberne Blase niedersenkte.
    Dann anstelle der Blase gab es nur noch einen riesigen, blendenden
Blitz.
    Der Meeradler faltete seine Flügel an den Körper und
ließ sich fallen. Der Wind wehte ihn etwas nach Osten, dadurch
entging er der vollen Wucht der Detonationswelle, die das
explodierende Raumschiff auslöste. Dicht über dem Wasser,
das zu kochen schien, fing sich der Raubvogel wieder ab und strebte
mit schnellen Flügelschlägen dem Ufer entgegen.
    Drei Stunden später trieben die Wellen den Leichnam eines
Menschen an das Ufer. Der Meeradler ließ sich fallen und begann
zu kröpfen. Dann erhob er
    sich, satt und zufrieden, und in der Nähe seines Schlafbaumes
putzte er seine zerzausten Federn. Für ihn war es ein guter Tag
gewesen.
    Es war, Wochen später, eine Szene wie aus einem
atavistischen, wilden Traum, der aus surrealistischen Elementen
bestand. Sechs Männer standen auf dem weiten, schat
    tenlosen Platz vor der niedrigen Rampe des Palasteinganges. Die
Stadt, obwohl sie jeden Grund zu einer freudigen Bewegung gehabt
hätte, schwieg. Als die drei Männer durch die zu Ende
gemauerte Prunkstraße gegangen waren, hatte sich das Volk scheu
und schweigend an die Mauern gedrückt, auf denen die Handwerker
jetzt die Verzierungen anbrachten. Dieser Weg in der prallen,
mörderischen Hitze des Mittags hatte vom dreifachen Stadttor bis
hierher drei Stunden gedauert, weil der Mann in ihrer Mitte nur
mühsame, kleine Schritte tun konnte.
    Kishurra und ich standen neben Hammurabi.
    Vor uns stand, in Ketten, Zimrilim.
    Hinter ihm die beiden Leibwächter des Königs,
breitschultrige hünenhafte Männer, die den Kopf des
heiligen Stieres auf Brust und Rücken trugen. Sie hielten die
Streitäxte quer vor ihre Schenkel, die Hände an den Griffen
und dicht hinter der Doppelschneide.
    „Ich warte auf deine Worte", sagte Hammurabi düster.
    „Was willst du hören, Hammurabi?" fragte der Mann
vor uns.
    Von dem Herrscher auf dem weißen Hengst war nicht mehr viel
zu erkennen. Die Schienbeine Zimrilims waren mit vierfachen Ketten
umwunden und mit vier Bronzespangen eng aneinandergefesselt. Er
konnte nur jeweils einen Fuß neben den anderen setzen; die
Spangen waren dreißig Zentimeter lang. Um seine Brust zog sich
eine fünffache Bronzekette, die beide Arme umwickelte und auf
dem Rücken in einen mächtigen Knoten auslief.
    „Meine Truppen haben dich vernichtet", sagte der
schwarzhaarige Mann neben mir und bohrte seine Augen in das Gesicht
seines Gegenübers. Zimrilim war von einer dumpfen
Gleichgültigkeit befallen. Er erwartete in seinem Leben nur noch
eines: den Tod.
    „Das ist wahr. Sterbe ich?" fragte Zimrilim.
    „Du stirbst. Und da du ein Herrscher bist wie ich,
wenngleich niemals so mächtig, wirst du einen schnellen Tod
sterben."
    Er wandte sich an Kishurra:
    „Hole die Ishtar Priesterin."
    „Sofort, Herrscher."
    Kishurra warf mir einen schnellen Blick zu, als ob er seine
Verantwortung von sich schieben wollte, drehte sich um und ging auf
den Palast zu. Nach etwa fünf Minuten kam er wieder. Hammurabi
drehte sich um und sah die junge Frau, die neben Kishurra ging. Sie
war so gut wie unbekleidet und trug an ihrem Körper Schnüre
aus Bronze, Gold und Perlen, an denen kleine Halbmonde und
Fruchtbarkeitssymbole sowie die Zeichen der Göttin Ishtar
hingen. Bei jedem ihrer kleinen,
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