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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon
Autoren: Perry Rhodan
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sie gaben nach, er drang ein,
aber dann wurden ihm von vielen Händen die Arme auf den Rücken
gerissen.
    Er senkte traurig den Kopf und sagte nichts.
    Vor ihm, zwischen den Säulen, erschien die Röte des
kommenden Morgens. Erste Sonnenstrahlen brachen hinter den Wäldern
hervor. In diesem Moment detonierte die Bombe.
    Sie hinterließ einen zwanzig Meter tiefen Krater im Boden.
Die vier massiven Seitenwände der Halle bebten, Steine fielen,
und längliche Risse erschienen in den Säulen. Das Dach, aus
Stroh, Balken, Lehm und abdichtendem Erdpech gemacht, flog in die
Luft, zusammen mit den Explosionsgasen und den zerfetzten Körpern
von allen, die in dieser Halle waren.
    Kurz darauf gab es in einer Kammer neben der Halle drei harte,
schnell aufeinanderfolgende Explosionen.
    Die Druckwelle traf Hunte und Steyl Jarhhunte und Ishkurstal auf
dem halben Weg zwischen dem neuen Tempel und der Wohnung der
Priester. Sie packte sie, drehte sie herum und wirbelte sie dreißig
Meter dicht über dem Sand dahin, warf sie dann zu Boden, wo sie
betäubt liegenblieben.
    Hunte und Steyl waren die letzten Überlebenden.
    Das Gespann raste mit knarrenden Rädern über die Brücke.
Hohle, donnernde Geräusche entstanden unter den Hufen der drei
Pferde. Als uns der Donner der Explosion erreichte, stutzte Kishurra
nur einen Sekundenbruchteil, hob dann die Peitsche und schlug auf die
Tiere ein. Wir sprengten durch die Prozessionsstraße und
schrien, so daß vor uns die Menschen erschreckt zur Seite
sprangen. Hühner und Ziegen liefen flatternd oder in grotesken
Sprüngen vor dem Gespann her. Die Pferde keuchten. Das Mädchen
klammerte sich an mich und fragte keuchend:
    „Was ist geschehen, Liebster?"
    Ich deutete auf den Rauchpilz, der schwarz und drohend über
den
    Priesterquartieren hing wie ein Zeichen Marduks.
    „Dein Bruder ist tot, Dagany a!"
    Sie schrie entsetzt auf:
    „lachdun chur!"
    Wie Wahnsinnige sprengten sie weiter. Durch den letzten Engpaß
der Prunkstraße, hinaus auf den Platz, auf den Durchlaß
in der Mauer zu.
    Hindurch. Dann auf den Sandplatz vor den Tempel. Überall
lagen die Trümmer des Daches herum und Teile von Leichen.
Kishurra orientierte sich schnell, hielt die Tiere zurück und
schleuderte im Zickzack zwischen den Trümmern auf die lange
Treppenrampe zu. Dort, in halber Höhe der ersten Plattform,
sahen wir eine Gestalt schnell, aber taumelnd aufwärtsklettern.
Kishurras Schrei gellte.
    „Dort es ist Jarhhunte!"
    Der letzte Überlebende? Ich hatte während der Fahrt aus
den verschiedenen Teilen der Gürtelverzierung meinen Strahler
zusammengesetzt und sprang jetzt aus dem Wagenkorb.
    „Kümmere dich um Dagany a!" schrie ich Kishurra
zu.
    „Wo ist der Prinz?" rief der Feldherr.
    „Vielleicht dort im Gebäude?"
    Ich rannte los. Zuerst riß ich die Schließe meines
Mantels auf und warf das flatternde Kleidungsstück ab. Dann
schnallte ich das Schwert ab und rannte weiter. Ich erreichte die
unterste Stufe. Hier schien alles geflohen zu sein. Die Sonne ging
gerade auf und überschüttete das oberste Drittel des Turmes
mit einem goldenen, blendenden Schimmer. Ich hastete höher,
Stufe um Stufe. Ich bemühte mich, den Oberpriester nicht aus den
Augen zu verlieren, und während ich tief durchatmete, warnte
mich mein Extrasinn:
    Vielleicht ist dort oben ein Gleiter verborgen, mit dem er zum
Schiff flieht und ohne dich startet!
    Ich bemerkte vor mir auf dem hellen Stein winzige Blutstropfen.
War Jarhhunte verwundet? Ich spannte meine Muskeln an und sprang eine
Anzahl von Stufen hinauf, verringerte den Vorsprung des Mannes um
zehn Stufen und legte die Hand mit dem Strahler an die
Treppenumrandung.
    Ich zielte sorgfältig und schoß.
    Im gleichen Augenblick taumelte Jarhhunte und brach auf den Stufen
zusammen. Der Schuß schlug einen halben Meter neben seinem Kopf
ein und jagte den Mann wieder weiter. Er sah sich kurz um und
bemerkte, daß er
    verfolgt wurde ich mußte ihm wie ein Käfer vorkommen,
der über die Treppen kroch. Plötzlich schien der Priester
seine Kräfte wiedergewonnen zu haben; er stieg schnell und in
gerader Linie eine Anzahl Stufen hoch. Ich kletterte keuchend und
schwitzend weiter.
    Die Treppe hatte dreihundertneunzig Stufen!
    Als ich ungefähr die dreihundertste Stufe erreicht hatte,
drehte sich der Priester herum, zog unter seinen Kleidern eine
blitzende Waffe hervor und legte an.
    Gefahr! signalisierte mein Extrahirn.
    Ich warf mich zur Seite.
    Neben mir schlug ein langer, fahler Blitz ein,
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