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PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

Titel: PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte
Autoren: Perry Rhodan
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Tätowierten würden
in einer Million Jahren auf Refuge leben. Gewiß legten sie
keinen Wert darauf, daß Zeitreisende aus der Vergangenheit sie
belästigten.
    Folglich mußten sie dafür sorgen, daß die
Besucher weder zurückkehrten noch ihr Wissen weitergeben
konnten.
    Aber machte es ihnen so wenig aus, mit ihren Besuchern zusammen
eine ganze Zivilisation ungeschehen zu machen? Sie waren Telepathen -
oder, richtig, würden Telepathen sein. Folglich kannten sie aus
den Bewußtseinsinhalten ihrer Besucher die Information über
die sechzehn Millionen Refugier. Konnten Menschen - denn Menschen
waren sie, würden sie sein - kaltblütig die Existenz einer
blühenden Zivilisation auslöschen, nur weil ihnen das
Wissen ihrer Besucher lästig war?
    Oder kannten sie die Vergangenheit - ihre Vergangenheit
    - so genau, daß sie wußten, sie würden mit ihrem
Eingriff keinen Schaden anrichten?
    Das war zumindest möglich.
    Wenn man diesen Schluß extrapolierte, blieb eigentlich nur
eine Möglichkeit: Die Tätowierten waren die Nachkommen der
Clone-Bürger!
    „Vater Lashron.!“
    „Ich bin nicht Vater Lashron, sondern Professor Lashron
Barghes. Was willst du von mir? Hast du noch nicht genug Schaden
angerichtet? Du hast in mir die Erinnerung an etwas geweckt, das es
niemals gab.“
    „Du widersprichst dir. Wenn es ,das’ niemals gab, wer
bin dann ich?“
    „Ein Überbleibsel aus der Vergangenheit - was weiß
ich!“
    „Nein, Lashron Barghes. Ein Überbleibsel aus der
Zukunft.!“
    „Mein Gott!“
    „Ich werde es dir erklären. Höre mir zu!“
    Und Sidni-Stem entwickelte seine Theorie von den Tätowierten
als den Nachkommen der Clone-Bürger.
    Als er geendet hatte, herrschte lange Zeit Stille. Dann fragte
Sidni-Stem leise:
    „Wirst du jetzt mein Bewußtsein - löschen? Jetzt,
wo du weißt, daß ich nicht existieren kann, nicht
existieren darf, wenn der Zeitstromdefekt nicht verewigt werden
soll.?“ „Ich weigere mich nicht länger, Andersen
Sidni-Stem. Lebwohl!“
    „Auf Wiedersehen, Vater Lashron.“
    Dunkelheit.
    Etwas Wesenloses huschte durch das Nichts, blickte durch die
brechenden Augen eines organisierten Zellverbandes, flackerte auf,
als es mit dem erlöschenden Pseudobewußtsein zusammenstieß
- und versuchte in jählings aufsteigenden Ängsten und
Zweifeln, sich an den vertrauten Körper zu klammern.
    Doch der Tod hatte seine Schatten schon ausgebreitet.
    Mit einem stummen Klagelaut versank das Fragment von Sidni-Stems
Bewußtsein in der unendlichen Finsternis.
    EPILOG
    Das diskusförmige Raumschiff schwebte mit aktivierten
Antigravprojektoren über dem Geröllstand. Der Pilot
verringerte allmählich die Leistungsgabe, so daß die
SpaceJet sich langsam niedersenkte.
    Lordadmiral Atlan blickte gespannt auf den Bildschirm, der ihm
einen Ausschnitt des eintönigen Strandes vor den steil
aufragenden Felsen zeigte.
    Er sah eine bereits gelandete Space-Jet und einige Männer,
die dort unten irgendwelche Vorrichtungen aufbauten. Das
interessierte ihn jedoch weniger als die aus dem Geröll ragende
obere Hälfte einer stählernen Kugel.
    Das Oberteil eines Raumschiffes - genauer gesagt, des terranischen
Explorerschiffes EX-4489.
    Der Arkonide fragte sich, ob es sich tatsächlich gelohnt
hatte, daß er aus dem Ghost-System bis zu diesem Planeten in
der Materiebrücke zwischen den Magellanschen Wolken gereist war.
Die solare Menschheit - und vor allem Perry Rhodan - brauchte ihn
mehr denn je, seit die Cappins versuchten, aus der Zeitebene des
Sonnensystems auszubrechen. Ihr letzter Versuch lag erst wenige Tage
zurück, und er wäre beinahe geglückt, denn
ausgerechnet Solarmarschall Galbraith Deighton, Chef der Solaren
Abwehr, war unbemerkt von einem Cappin übernommen worden.
    Als die Landeteller der Space-Jet auf dem steinigen Untergrund
aufsetzten, wandte sich der Lordadmiral seiner attraktiven Nachbarin
zu: Sita Ferrea, einer der wenigen weiblichen Admirale der USO.
Jedesmal, wenn er mit ihr zusammentraf, bedauerte er es, daß
Sita Ferrea ausgerechnet bei der USO Dienst tat und somit ihm
unterstand. Sie
    gehörte zu den wenigen Frauen, die ihm sowohl vom Äußeren
her als auch in jeder anderen Beziehung zusagten.
    Er schob den Gedanken beiseite.
    „Hoffentlich hat Major Isikos nicht übertrieben“,
sagte er grollend. „Ich bin skeptisch.“
    Sita Ferrea lächelte. Ihr makellos geschnittenes Profil, die
bronzefarbene Haut, das schwarze Haar, das bei jeder Bewegung
knisterte, und ihre glutvollen Augen ließ sie
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