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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum
Autoren: Perry Rhodan
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schließlich doch Erfolg
hatte.
    Und jetzt plötzlich, wo er den Schatz gefunden, wo er ihn
unter unsäglichen Mühen an die Oberfläche gebracht
hatte, war es Ylina, die verlangte, daß er seinen Fund wieder
zurück in die Schlucht warf.
    Sie verlangte ernsthaft, daß er sein Lebenswerk so knapp vor
dem Ziel nur wegen einer ihrer Schwangerschaftslaunen aufgab.
    »Rühre nicht an dem Ding, Phillip«, bat sie. »Ich
hatte letzte Nacht einen schrecklichen Traum. Es ist eine Warnung,
Phillip, die wir beachten sollten. Laß die Geister der
Vergangenheit ruhen. Laß den toten Askadiern ihren Frieden.«
    Es hatte ihm nichts genützt, an ihren logischen Verstand zu
appellieren. Sie war ganz einfach keinem vernünftigen Argument
zugänglich und verschanzte sich hinter ihrer abergläubischen
Furcht vor dem Unbekannten.
    »Ich weiß, daß dort drinnen etwas Grauenhaftes
lauert. Es wartet nur darauf, daß wir es frei lassen, dann
stürzt es sich auf uns und bringt uns Tod und Verderben. Um
Janz' willen - und um deines ungeborenen Kindes willen: Rühre
bitte nicht an dem Ding, Phillip.«
    Er konnte Ylina verstehen: Er hatte ihr von der Inschrift erzählt,
die er entziffert hatte. HÄNDE WEG! GEFAHR! stand auf einem der
gläsernen Auswüchse. Das mochte ihre Phantasie angeregt
haben und die Ursache ihrer hysterischen Furcht sein.
    Er war diplomatisch genug, nicht weiter in sie zu dringen, und
versprach ihr, eingehende Untersuchungen an dem Kubus erst nach der
Geburt vorzunehmen - erst wenn sie und die Kinder in Sicherheit
wären.
    Aber in der Nacht darauf hantierte er an dem Glasröhrchen mit
der bezeichnenden Aufschrift: HÄNDE WEG! GEFAHR! Die einzige
Veränderung, die er danach an dem Kubus feststellte, war eine
Verfärbung des Materials an einer der sechs Flächen. An
dieser Stelle verfärbte sich das Rostbraun zu einem intensiven
Purpur.
    Frei! Ich bin frei! triumphierte Erdega. Aber sein Triumph währte
nicht lange. Die Welt, nach der er sich gesehnt hatte, entsprach in
keiner Weise seinen Vorstellungen. Er hatte sich nie einen richtigen
Begriff von der »Unendlichkeit« machen können. Und
jetzt, als er den Nachthimmel mit dem grenzenlosen Sternenmeer
erblickte, überkam ihn panische Angst. Er hatte das Gefühl,
in den Himmel zu stürzen. Dann empfing er den rettenden Impuls,
von einem Wesen, das in einem engen, warmen Raum gefangen war. Und
bevor ihn der schleichende Wahnsinn noch übermannen konnte,
nistete er sich in dem Wesen ein. Aus der Sicherheit seiner
Zufluchtstätte beobachtete er die weiteren Geschehnisse. Und er
erkannte erst zu spät, welchen verhängnisvollen Fehler er
begangen hatte.
    »Siehst du, Ylina«, sagte Phillip am Morgen des
anderen Tages zu seiner Frau. »Es ist überhaupt nichts
passiert.«
    »Warum hast du es getan, Phillip?« klagte sie. »Ich
habe dich so gebeten, es zu unterlassen.«
    Phillip lachte.
    Der drei Jahre alte Janz kam aus dem Freien in die Hütte
gelaufen und hielt seinem Vater triumphierend ein fünf
Zentimeter langes Glasröhrchen entgegen. Phillip nahm es ihm ab
und legte es behutsam fort, dann hob er Janz hoch über sich.
Janz quittierte dies mit einem vergnügten Kreischen.
    »Der Kubus beinhaltet keine menschenfressenden Ungeheuer«,
rief Phillip, während er seinen Sohn über sich zappeln
ließ. »Schau dir nur Janz an, er erfreut sich bester
Gesundheit. Und du, Ylina, hast du über irgend etwas zu klagen?
- Ylina!«
    Sie bäumte sich auf, und ihr Gesicht begann sich unter
Schmerzen zu verzerren. Einen Augenblick lang war er in Sorge um sie,
aber dann stellte es sich heraus, daß es sich nur um die ersten
Wehen gehandelt hatte.
    »Es ist bald vorüber. Gleich hast du es geschafft,
Liebling.«
    Doch darin irrte Phillip. Ylina hatte eine schwere Geburt. Das
Kind kämpfte volle sechs Tage um seine Freiheit - und es sah
fast so aus, als kämpfte es dagegen!
    Schließlich kam es doch ans Licht der Welt.
    »Du hast es geschafft, Ylina!« flüsterte Phillip
und sprach weiterhin beruhigend auf sie ein, während er ihr in
dieser schweren Stunde beistand. Als er ihr dann das Neugeborene in
die Arme legte, brachte er jedoch kein Wort über die Lippen.
    Das Baby hatte einen riesigen Kopf, der fast so groß war wie
der übrige Körper. Ylina sah es und stieß es
angeekelt von sich. Phillip konnte sie auch späterhin nicht dazu
bewegen, daß sie es stillte.
    »Das ist nicht mein Kind«, schrie Ylina. »Es ist
ein Scheusal. Nimm es fort, Phillip. Nimm dieses Ungeheuer fort!«
    Erdega war
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